Starke Energie mit „Bestgras“

Mit Freunden teilen-Es werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen.

Kasseler Forscher wollen Energie gewinnen und gleichzeitig die Natur stärken

 

Energie gewinnen und die natürliche Vielfalt stärken soll künftig eine nachhaltige Methode der Grünlandbewirtschaftung. Daran forscht das Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe der Uni Kassel im Projekt „Bioenergie-Regionen stärken“.

 

Im Teilprojekt „BESTGRAS“ untersuchen Kasseler Forscher unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Michael Wachendorf die Auswirkungen eines Agroforstsystems. Dies ist eine Kombination aus Land- und Forstwirtschaft. Dabei werden im Streifenanbau Kurzumtriebsplantagen schnell wachsender Baumarten wie Weiden oder Pappeln im Wechsel mit Grünlandbeständen angelegt. Neben einem standortüblichen Grünland wird auch ein besonders artenreiches Grünland untersucht.

 

Diese Kombination einer artenreichen Pflanzenmischung unterstützt sowohl den Biomassegewinn als auch die Natur. „Die Wechselwirkungen des Mischanbaus wirken sich positiv auf die Ernte und somit auf die Energieproduktion aus, da sich die die Pflanzenarten gegenseitig fördern. Darüber hinaus entsteht ein vielfältigeres Ökosystem“, sagt Prof. Wachendorf. Vorteil für die Natur: durch eine größere Vielfalt blühender Pflanzen entstehen mehr Lebensräume für Tiere. So werden sowohl Pflanzen- als auch Tierwelt gestärkt. Der Artenreichtum wächst, die Biodiversität erhöht sich.

 

In Deutschland betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2010 elf Prozent, wovon der größte Teil in Form von Biomasse bereitgestellt wurde. Daher sammeln die Wissenschaftler in den Erntejahren 2011 und 2012 Ergebnisse aus den Projektregionen „Göttinger Land“ und „Thüringer Ackerebene“ und untersuchen, inwieweit sich ein derartiges Agroforstsystem ökologisch aber auch wirtschaftlich auswirkt.

 

Für land- und forstwirtschaftliche Betriebe sowie Verwaltungs- und Beratungseinrichtungen könnten die untersuchten Anbau- und Nutzungsverfahren künftig beispielgebend sein. Die Erschließung derartiger Potenziale und die Entwicklung innovativer Anbausysteme gewinnen zunehmend an Bedeutung, da der Bedarf an Energiepflanzen künftig steigen wird und diese dabei in Flächenkonkurrenz beispielsweise mit der Nahrungsmittelerzeugung treten. Unter Koordination des Forschungszentrums Waldökosysteme der Universität Göttingen arbeiten elf Partner an dem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 3,37 Millionen geförderten Verbundprojekt „Bioenergie-Regionen stärken“ (BEST).

 

http://www.uni-kassel.de


Mit Freunden teilen-Es werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*