Joint Venture für Flüssigerdgas in der Schifffahrt

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Marquard & Bahls-Tochter Bomin und Linde gründen Joint Venture für Flüssigerdgas als Schiffstreibstoff

 

Bomin, eine Tochtergesellschaft von Marquard & Bahls und einer der führenden Anbieter von Schiffstreibstoffen, und der Technologiekonzern The Linde Group haben heute die Gründung eines Joint Ventures zur Schaffung einer Flüssigerdgas (LNG)-Infrastruktur für die Schifffahrt in Nordwesteuropa angekündigt. Das Joint Venture mit Sitz in Hamburg, an dem beide Partner zu je 50 Prozent beteiligt sein werden, soll seine Aktivitäten Ende 2012 aufnehmen. Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Kartellbehörden.

 

 

Ziel des neuen Gemeinschaftsunternehmens ist der Aufbau einer zuverlässigen LNG-Versorgungskette, um Reedern und Schiffsbetreibern einen sicheren und umweltschonenden Treibstoff zur Verfügung stellen zu können. Sowohl Bomin als auch Linde werden ihr Know-how im Bereich LNG in das Joint Venture einfließen lassen. Dabei ergänzen sich die Engineering-Kompetenz und umfassende Erfahrung auf dem Gebiet der Tieftemperaturtechnik von Linde optimal mit Bomins langjähriger Expertise im Bunkergeschäft. Das neue Unternehmen wird in einer Reihe von wichtigen Häfen innerhalb der so genannten „Emission Control Areas“ (ECAs) in Nordwesteuropa Versorgungsstationen errichten. Da Schiffsemissionen in den ECA-Gebieten vom 1. Januar 2015 an weiter reduziert werden müssen, ist die Schifffahrt gefordert, den Schwefelausstoß deutlich zu senken. Insbesondere im Vergleich zu herkömmlichem Schweröl lassen sich mit LNG die Schwefel- und Partikel-Emissionen um nahezu 100 Prozent, der Stickoxid-Ausstoß (NOx) um 80 bis 85 Prozent und die CO2-Emissionen um 20 bis 25 Prozent verringern. Damit LNG zur Einhaltung der zunehmend strengeren Grenzwerte beitragen kann, soll ein Netz aus LNG-Speichern geschaffen werden, das die Versorgung in den wichtigsten europäischen Häfen sicherstellt.

 

„Mit dem neuen Joint Venture-Unternehmen wollen wir der Schifffahrt eine weitaus umweltschonendere Alternative zu herkömmlichen Bunkerölen anbieten. Durch das gebündelte Know-how von Bomin und Linde sind wir bestens aufgestellt, um auf diesem Zukunftsmarkt attraktive Lösungen zu bieten“, erklärt Dr. Claus-Georg Nette, Vorstandsmitglied der Marquard & Bahls AG.

 

„Das internationale Bunkergeschäft bleibt auch zukünftig der zentrale Schwerpunkt der Geschäfts-aktivitäten der Bomin-Gruppe. Auf Basis der umfassenden Erfahrung von Linde in den Bereichen Gasetechnologie und Engineering und unserer langjährigen Bunkerexpertise können wir eine wesentliche Rolle auf dem wachsenden LNG-Treibstoffmarkt spielen. Diese Partnerschaft unterstreicht die Innovationsstärke der Bomin-Gruppe, die auch weiterhin vielfältige Lösungen in der Treibstoffversorgung anbieten wird“, erklärt Peter Schreiber, Geschäftsführer der Bomin-Gruppe.

 

„Eine flächendeckende und kostengünstige LNG-Infrastruktur ist entscheidend für den Erfolg von LNG als Treibstoff für den Schiffsverkehr“, sagt Professor Dr. Aldo Belloni, Mitglied des Vorstands der Linde AG. „Mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen bauen wir unsere Aktivitäten in einem zukunftsträchtigen Markt konsequent aus, nachdem wir erst vor kurzem ein LNG-Terminal im Stockholmer Hafen eröffnet haben.“ Gemeinsam mit der zuständigen Behörde führt Linde derzeit auch eine Machbarkeitsstudie für den Aufbau einer LNG-Infrastruktur im Hamburger Hafen durch. In diesem Jahr hatte das Unternehmen zudem den Zuschlag für die LNG-Versorgung der ersten erdgasbetriebenen Fähre – der „Viking Grace“ der finnischen Viking Line – erhalten.

 

Schätzungen zufolge wird die weltweite Nachfrage nach LNG jährlich um mehr als 10 Prozent steigen. Flüssigerdgas ist demnach der Energieträger mit der global am schnellsten wachsenden Nachfrage. Experten erwarten, dass 2015 in Nordwesteuropa etwa 70 Schiffe mit LNG betrieben werden. Laut einer Studie der dänischen Seeschifffahrtsbehörde (Danish Maritime Authority) wird das Bedarfspotenzial im Jahr 2020 auf rund 4 Millionen Tonnen LNG geschätzt.

 


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