Agrarversicherer sehen Handlungsbedarf

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Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der weltweiten Vereinigung der Agrarversicherer – AIAG (Association Internationale des Assureurs de la Production Agricole) am 30. September und 1. Oktober 2013 in Wien, diskutierten mehr als 360 Agrarversicherungsexperten aus 34 Ländern und allen Kontinenten zum Thema „Agrarversicherung und Informationsmanagement heute und in Zukunft“ unterschiedliche Agrarversicherungs- und neue Absicherungssysteme.

 

Bild: AIAG

„Die Landwirtschaft steht durch die Zunahme der Wetterextreme bedingt durch den Klimawandel und die Volatilität der Marktpreise vor großen Herausforderungen. Faktum ist, dass die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel an ihren Standort gebunden ist. Im Gegensatz zur Industrie, die bei Verschlechterung von Rahmenbedingungen mit Werksverlegungen reagieren kann, müssen Landwirte an ihren Standorten mit den zunehmenden Wetterrisiken leben. Aber nur ein stabiler Agrarsektor kann auf Dauer 7,5 Milliarden und in der Zukunft 9 Milliarden Menschen ernähren. Im Interesse der Gesamtbevölkerung braucht daher die Landwirtschaft ein noch engeres Sicherheitsnetz. Die Agrarversicherer der einzelnen Länder lernen dabei jeweils von den Besten der Welt. Der AIAG ist diese Aufgabe von den Agrarversicherern übertragen. Durch den laufenden internationalen Erfahrungsaustausch auf Expertenebene profitieren auch wir in Österreich“, so Kurt Weinberger, wiedergewählter Präsident der weltweiten Vereinigung AIAG und Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. Auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung, verbunden mit einem starken ländlichen Raum in Europa, wurde auch vom Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Othmar Karas, im Rahmen der Eröffnungsansprache hingewiesen. Zudem zeigte Brigitte Ederer, Vorstandsdirektorin Siemens AG, den Nutzen von Datenbanken auf. Umfassende Datensammlungen führen auch in der Versicherungsbranche zu besseren Serviceleistungen, zum Beispiel zu einer rascheren Schadensauszahlung. Im Rahmen der Arbeitssitzung wurde von den Referenten, unter anderem aus Amerika, Kanada, Südafrika, Indien, Australien und Chile, die Umsetzung von verschiedenen Versicherungslösungen dargestellt und auf die Notwendigkeit von noch umfassenderen Versicherungsinstrumenten hingewiesen.

 

 

Weltklimabericht prognostiziert weltweiten Temperaturanstieg

 

Deutlich mehr Extremwetterlagen kommen dem neuen Weltklimabericht zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts auf viele Teile der Welt zu. In Europa werde die Lufttemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts steigen, vor allem aber die Zahl besonders heißer Tage. Im Jahr 2012 waren beispielsweise weite Regionen der USA, Mexikos und Russlands von massiven Dürreperioden gekennzeichnet. Der Temperaturanstieg macht aber auch vor Mitteleuropa und somit vor Österreich nicht halt. Eine Tatsache, die auch von Reinhard Mechler vom International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) und Mitglied des Weltklimarates bestätigt wurde. In Wien Innere Stadt wurde 2013 mit 10 Tropentagen, also Tagen mit mehr als 35°C ein neuer Rekordwert erreicht. „Die Ergebnisse des Weltklimaberichtes sind alarmierend, global und national. Das heuer so vielfältige Schadensjahr mit sehr frühzeitigem Hagel und den darauf folgenden Überschwemmungs- und Dürreschäden hat die Notwendigkeit einer umfassenden Ernteversicherung deutlich gemacht“, setzt Weinberger fort. Zudem wurde Kurt Weinberger im Rahmen des Kongresses von der Generalversammlung für weitere zwei Jahre zum Präsidenten gewählt. Weinberger steht bereits seit 2011 an der Spitze der AIAG. „Ziel ist es, die Mitgliederanzahl der AIAG weiter auszubauen um somit die Agrarversicherer weltweit auf dem Gebiet der Pflanzen- und Tierversicherung durch einen breiten internationalen Gedankenaustausch noch enger zu vernetzen. Dadurch ergeben sich auch für die Österreichische Hagelversicherung sehr starke Impulse für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens“, so der Präsident abschließend.

 

 

http://www.hagel.at/


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