Ausstellerneuheiten der WTT-Expo
Auf der 3. WTT-Expo – Fachmesse für industrielle Wärme- und Kältetechnik – werden vom 27. bis 29. April 2010 in der Messe Karlsruhe zahlreiche Neuheiten präsentiert, die Prozesse optimieren, Energie und Betriebskosten einsparen und die Umwelt schonen. Auf der Basis von Ausstellerinformationen wird hier eine Auswahl an Neuheiten vorgestellt, die auf der Messe zu sehen sind:
Als Neuheit präsentiert AC-Rädler Umwelttechnik GmbH eine Reinigungstechnik für harte Rohrbeläge sowie für total verblockte Geradrohrwärmetauscher. Das Reinigungsgerät, RTC genannt, besticht durch seine einfache, ungefährliche Handhabung und rückstandslose Entfernung von Rohrbelägen. Das Gerät arbeitet bohrend mit einem hydraulischen Vorschub und E-Antrieb. Ein horizontales bzw. vertikales Führungsgestell in der Längsachse der Tauscherrohre sowie ein Bohrkopf mit minimaler Differenz zum Innenrohr garantieren eine Rohr schonende, vollständige Belagsentfernung. Für diese Arbeitsmethode macht es keinen Unterschied, ob die Rohre zur Gänze verlegt sind oder über unregelmäßige Belagsbildungen verfügen. Die Beläge werden gleichmäßig, ohne Druckaufbau zerspannt und durch das Spülwasser abgeführt. Eine chemische Vorbehandlung ist nicht notwendig.
Diese Arbeitsmethode bewährt sich überall dort, wo es prozessbedingt zu harten Rohrbelägen oder Totalverblockungen kommt. Reinigungsintervalle werden erheblich verkürzt und die volle Tauscherleistung wieder hergestellt. Vorzeitiges Ausscheiden von Wärmetauschern bei Verblockungen kann mit dem RTC verhindert werden. Ein Berechnungsprogramm, das auf der WTT-Expo präsentiert wird, zeigt die Höhe der Leistungsverluste in Diagrammen und Geldwerten zur vorzeitigen ökonomischen Planung von Instandhaltungsintervallen. Erhebliche Einsparpotentiale und Emissionsreduktionen sind so möglich.
Weitere Informationen bei AC-Rädler Umwelttechnik GmbH, Halle 3, Stand C027
FEUERSTEIN wird unter der wiederbelebten Marke „Kotthaus & Busch“ eine komplett neue vollautomatische Einwalzanlage u. a. für Kühler, Wärmetauscher und Rohrbündel zeigen. Neben den verschiedenen Arbeitsvorgängen wie Einwalzen und Senken ist auch optional ein Takten mit Drehtisch und das Ausmessen der einzelnen Rohre nach dem Einwalzen möglich. Die Einwalzanlage ist kundenspezifisch programmierbar, kann durch eine Rezepturverwaltung bis zu 500 verschiedene Typen speichern, besitzt eine flexible Kühlerspannvorrichtung und ermöglicht den Werkzeugwechsel durch Schnellspannfutter. Neu ist auch der elektronische Gewichtsausgleicher, der durch die fortschrittliche Antriebstechnik KROMATIC ® das stufenlose, feinfühlige Positionieren.
Weitere Informationen unter www.achimfeuerstein.de und bei FEUERSTEIN, Halle 3, Stand E 022
Eine neu entwickelte Wärmeträgerflüssigkeit für geothermische Wärmepumpenanlagen stellt FRAGOL erstmals auf der WTT-Expo 2010 vor: Zitrec® M. Hierbei handelt es sich um eine wasserhaltige, technisch optimierte Wärmeträgerflüssigkeit auf Basis von Monoethylenglykol. Der Hauptvorteil für den Anlagenbetreiber: Durch den Einsatz dieser neuen Wärmeträgerflüssigkeit kann der Glykolanteil gesenkt werden, so dass die Wärmeübertragung verbessert wird. Gleichzeitig wird die Effektivität der Wärmepumpen gesteigert und die Umwelt erheblich weniger belastet. Bei der eingesetzten Additiv-Technologie (Organic Acid Technology) bleiben die Inhibitoren in Lösung. Additive mit anorganischen Metallsalzen hingegen bilden einen Film in der Anlage und beeinträchtigen die Wärmeübertragung. Mit OAT verbessern sich so Wärmeübertragung und Korrosionsschutz.
Erste Referenzen zeigen, dass sich mit dem neuen Produkt die Wärmeeffizienz von geothermischen Wärmepumpeanlagen steigern lässt. Kostenersparnisse ergeben sich durch sinkende Investitionskosten aufgrund eventuell niedrigerer Bohrtiefe sowie einfachem Nachdosieren der OAT-Inhibitoren ohne Austausch der gesamten Flüssigkeit. Durch das selektive Arbeiten der Inhibitoren, ‚Korrosionsschutz bei Bedarf‘, ist der Verbrauch viel geringer als bei der traditionellen Additivierung. Das erhöht die Lebensdauer der Wärmeträgerflüssigkeit.
Weitere Informationen unter www.fragol.de und bei FRAGOL, Halle 3, Stand E 030
Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen präsentiert aktuelle Ergebnisse des InnoNet-Forschungsprojekts «OrbiLas«. Das OrbiLas-Projekt hat die Entwicklung des automatisierten Fertigungsverfahrens »Laser-Rohreinschweißen« zum Ziel. Dieses innovative Verfahren wird in naher Zukunft in der Rohrbündelfertigung seinen Einsatz finden und im Vergleich zur konventionellen Fertigungsweise, dem Rohreinschweißen mit halbautomatischen WIG-Orbitalschweißgeräten, die Schweißprozesszeiten um mindestens 90 Prozent reduzieren. Das Schweißen ohne Zusatzwerkstoff, das Entfallen von Mehrlagenschweißungen und ein reduzierter Nahtvorbereitungsaufwand sind weitere wichtige Merkmale dieser Technologie, die zusätzliche Zeit- und Kosteneinsparpotenziale mit sich bringen.
Mit dem Ziel eine für die industrielle Praxis taugliche und qualifizierte Technologie entwickeln zu wollen, befasst sich das Forschungsprojekt „OrbiLas“ seit Januar 2007 nicht nur mit grundlegenden, prozesstechnologischen Untersuchungen, sondern auch mit der systemtechnischen (Weiter-)Entwicklung eines Schweißsystems zur Automatisierung des Verfahrens. Die Markteinführung des »OrbiLas«-Schweißsystems ist nach Abschluss des Forschungsvorhabens für das Jahr 2010 geplant.
Das OrbiLas Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des Förderprogramms »InnoNet – Innovative Netzwerke« (Projektträger: VDI/VDE Technik und Innovation GmbH) gefördert. Die Projektbearbeitung erfolgt unter Koordination des Fraunhofer IPT in enger Kooperation mit der SLV Duisburg, den Systemlieferanten Maus Italia, IPG Laser, Scansonic und ec-works sowie den Apparatebauern Borsig und Wilhelm Deller.
Weitere Informationen unter www.vdivde-it.de/innonet/projekte oder bei Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Messehalle 3, »OrbiLas«-Gemeinschaftsstand, Stand B 014
Im Rohrbündelwärmetauscher setzt man immer mehr auf PVDF-Schläuche, wenn weder Glas noch Stahl als Material geeignet sind. Die von Novoplast Schlauchtechnik hergestellten PVDF-Schläuche weisen eine exzellente Säurebeständigkeit (u. a. Salzsäure) auf. Das Material ist frei von Weichmachern und resistent gegen UV-Strahlen und Ozon. Eine Versprödung ist damit ausgeschlossen. Die hohe Abriebfestigkeit und das sehr gute mechanische Langzeitverhalten unter Belastung sind weitere positive Effekte für die Anwendung. Die nach UL-94-V0 schwer entflammbaren und selbstverlöschenden Eigenschaften lassen auch den Einsatz in kritischen Hochtemperaturbereichen bis + 150 °C zu. Doch auch in den kalten Bereichen bis – 40 °C zeigt das Material eine ausgezeichnete Schlagzähigkeit.
Durch Mikroextrusionsanlagen ist es für Novoplast Schlauchtechnik möglich, PVDF-Schläuche mit einem Innendurchmesser von nur 0,5 mm zu fertigen. Außendurchmesser können bis 20 mm gewählt werden. Die Schläuche können wunschgemäß als maßgeschneiderte und inline gefertigte Abschnitte produziert werden. Spiralisierte, 2-D und 3-D vorgeformte Varianten können ebenfalls realisiert werden.
Weitere Informationen bei Novoplast Schlauchtechnik, Halle 3, Stand A 041
Ein gutes Wärmeträgermedium muss thermisch stabil sein. Wird es darüber hinaus in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, sollte es höchstmögliche Sicherheit bei einem ungeplanten Kontakt mit den Nahrungsmitteln bieten. Shell Cassida Fluid DC 32 ist eine synthetische Wärmeträgerflüssigkeit für geschlossene und drucklose Wärmeübertragungssysteme in der Lebensmittelindustrie. Durch die NSF International wurde Shell Cassida Fluid DC 32 nach H1/ HT 1 (für gelegentlichen Kontakt mit Lebensmitteln) sowie nach derzeit höchstem Sicherheitsstandard 3 H registriert. Shell Cassida Fluid DC 32 bietet weiterhin die Zertifizierung nach Halal und Kosher und enthält keine allergenen Bestandteile.
Doch Shell Cassida Fluid DC 32 überzeugt auch durch Höchstleistungen in Bezug auf die thermische und oxidaktive Stabilität der Einsatzstoffe. Die in den Wärmeträgeranlagen herrschenden hohen Temperaturen und der Zutritt von Luftsauerstoff können bei ungenügenden Eigenschaften des Wärmeträgermediums zu vorschneller Alterung (Oxidation, Gefahr der Verschlammung) und thermischer Zersetzung (Cracken, Bildung von Spaltgasen, Herabsetzung des Flammpunktes) führen. Shell Cassida Fluid DC32 ist durch seine spezielle Formulierung äußerst oxidationsstabil. Ein spezielles, vollsynthetisches Grundöl gewährleistet eine hohe thermische Stabilität, so dass Temperaturen bis 280 °C (320 °C Filmtemperatur im Wärmetauscher) im Betrieb möglich sind und einen effizienten Betrieb der Wärmeträgeranlage ermöglichen.
Die untere Einsatztemperatur (beim Anfahren der Anlage) wird durch die Förderbarkeit des Wärmeträgermediums in der Umwälzpumpe begrenzt. Das vorteilhafte Tieftemperaturverhalten von Shell Cassida Fluid DC32, verbunden mit dem sehr günstigen Viskositäts-Temperatur-Verhalten, ermöglichen in der Regel einen Betrieb (Anfahren der Anlage) bis zu –30 °C. Um mögliche Risikostellen in der Produktion zu identifizieren, geht dem Einsatz von Shell Cassida Fluid DC 32 eine Überprüfung der Produktionseinrichtungen nach HACCP (Hazard and Critical Control Point) Prinzipien voraus. Mit dieser Vorgehensweise unterstützen wir die Schaffung von Rechtssicherheit unserer Kunden in Bezug auf höchste Sicherheit in der Lebensmittelproduktion.
Weitere Informationen unter www.shell.com und bei Shell Deutschland Schmierstoff GmbH, Halle 3, Stand C 025
Eine Weltneuheit aus Sachsen zeigt das Unternehmen thermea Energiesysteme GmbH aus Freital bei Dresden: Die thermea. Wärmepumpen arbeiten mit Kohlendioxid als natürlichem Kältemittel. Damit kann man Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz mit hohen Vorlauftemperaturen bis 90 °C verbinden. So benötigen diese Wärmepumpen für das Aufheizen von Wasser, Luft und anderen Fluiden prozessbedingt weniger Antriebsenergie als herkömmliche Wärmepumpen mit Arbeitsstoffen auf Fluorkohlenwasserstoff-Basis. Die innovative Technik wurde kürzlich vom deutschen Bundesumweltminister Norbert Röttgen mit dem Kältepreis ausgezeichnet. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis erhielt das Unternehmen in der Kategorie „Hocheffiziente Kälteanlagen mit halogenfreien Arbeitsmitteln“. Die Hochtemperatur-Wärmepumpen werden in den Leistungsbereichen 50 kW bis 300 kW und 1.000 kW bis 4.000 kW Heizleistung angeboten und wurden speziell für Industrieunternehmen entwickelt, die einen großen Erwärmungsbedarf haben. Dazu gehören etwa die Lebensmittelindustrie, Fleischereien, Kosmetik- und Pharmafirmen. Durch langfristig steigende Brennstoffpreise und verschärfte Umweltverordnungen nimmt die Bedeutung alternativer Energien für Unternehmen zu. Die thermea. Wärmepumpen können die jährlichen Energiekosten um bis zu 50 Prozent senken. Damit rentiert sich ein Umstieg bereits nach drei Jahren. Wenn die Energie für den Betrieb der Wärmepumpen aus regenerativen Quellen stammt, ist eine nahezu CO2-freie Wärmeversorgung möglich.
Weitere Informationen unter www.thermea.de oder bei termea. Energiesysteme GmbH, Messehalle 3, Stand D 036