„Verbesserung des Stadtklimas”
Vom 16. bis 22. September 2009 werden Hunderte von europäischen Städten an der achten Europäischen Mobilitätswoche teilnehmen und ihren Bürgern eine breite Palette von Aktivitäten zur Förderung der nachhaltigen Mobilität anbieten. Das Motto der Kampagne 2009 – „Verbesserung des Stadtklimas” –unterstreicht die Bedeutung von Klimaschutzmaßnahmen vor Ort, indem für Alternativen zum Auto wie Radfahren, Zu-Fuß-Gehen, Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Bildung von Fahrgemeinschaften geworben wird.
Hierzu erklärte EU-Verkehrskommissar und -Vizepräsident Antonio Tajani: „Die Europäische Mobilitätswoche ist ein klares Beispiel dafür, wie gut Initiativen auf europäischer Ebene Aktionen vor Ort anstoßen und unterstützen können. Der neue Aktionsplan zur städtischen Mobilität, den ich in Kürze vorlegen werde, geht genau in diese Richtung. Der Aktionsplan wird den Stadtverwaltungen praktische Hilfsmittel an die Hand geben, die sie bei der Eindämmung des Klimawandels und der Schaffung von mehr Nachhaltigkeit im Stadtverkehr unterstützen können.“
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas erklärte: „Autos als starke Emittenten von Treibhausgasen sind mitverantwortlich für den Klimawandel und können die Lebensqualität in den Städten erheblich verschlechtern. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Behörden und Bürger europaweit auf nachhaltigere Verkehrsmittel umstellen. Dies würde dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und die Lebensbedingungen in unseren Städten zu verbessern.“
Verbesserung des Stadtklimas
Im Jahr 2009, wenn führende Entscheidungsträger aus der ganzen Welt auf der Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen im Dezember in Kopenhagen ein Folgeabkommen zum Kyoto-Protokoll abschließen wollen, sollte ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt werden. Da mehr als 70 % der europäischen Bevölkerung in städtischen Räumen leben, können die kommunalen Behörden viel zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen, indem sie ihre Politikgestaltung an den globalen Zielen ausrichten und die Bürger zur Reduzierung des CO 2 -Fußabdrucks anhalten. Die Mobilitätswoche soll den Bürgern bewusst machen, dass der Verkehr für ein Drittel des Energieverbrauchs und für mehr als ein Fünftel der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist und der Umstieg auf alternative Beförderungsarten hier sehr viel bewirken kann.
Wichtige Veranstaltungen der Mobilitätswoche 2009
In Almada , Portugal, können die Bürger am 18. September „Abfall gegen Ausflüge“ eintauschen – für die Abgabe von reyclingfähigem Material wie Konservendosen, Plastikflaschen oder Batterien gibt es kostenlose Fahrscheine für den öffentlichen Nahverkehr. Außerdem werden in einem Open-Air-Kino kostenlos mehrere bekannte Filme zum Klimawandel gezeigt.
Die ungarische Hauptstadt Budapest ist am 19., 20. and 22. September autofrei. So wird der im UNESCO-Weltkulturerbeverzeichnis geführte weltberühmte Andrássy-Boulevard für Kraftfahrzeuge gesperrt und verwandelt sich in eine „lebendige Straße“ mit grasbedecktem Pflaster, Sportwettkämpfen, Straßentheater, Vorführungen „sauberer” Fahrzeuge, Radrennen und Pflasterbemalung durch Kinder.
In der österreichischen Stadt Salzburg findet unter dem Titel „Salzburg – Anders mobil” ein Aktionstag statt, um für die nachhaltige Mobilität und alternative Beförderungsarten zu sensibilisieren. Dabei werden Elektrofahrzeuge vorgeführt, Rikschafahrten durch die Stadt angeboten und Treffen mit örtlichen Umwelt- und Verkehrs-NGO veranstaltet.
Wachsende Teilnahme
Die Zahl der Städte, die an der Mobilitätswoche teilnehmen, hat sich seit ihrer Einführung im Jahr 2002 versechsfacht. Im vergangenen Jahr, als die Mobilitätswoche unter dem Motto „Saubere Luft für alle” stand, haben 2 102 Kommunalverwaltungen die Charta der Europäischen Mobilitätswoche unterzeichnet und/oder ihre Maßnahmen auf der Website der Kampagne eingetragen – eine Rekordbeteiligung www.mobilityweek.eu . In Bevölkerungszahlen umgerechnet, sind dies 220 Millionen Bürger in 39 Ländern, die potenziell in die Europäische Mobilitätswoche 2008 eingebunden waren.
Dies bedeutet gegenüber 2007 einen Anstieg um beinahe 4 %, unter reger Teilnahme sowohl der alten als auch der neuen EU-Mitgliedstaaten, der Beitrittskandidaten sowie der EWR/EFTA-Länder. Das erfolgreiche Kampagnenmodell der Europäischen Mobilitätswoche wird zunehmend auch von außereuropäischen Ländern wie Brasilien, Venezuela, Kolumbien, Kanada, Japan, Südkorea und Taiwan übernommen. 2008 haben sich auch große Städte aus anderen Erdteilen wie Seoul, Rio de Janeiro, Taipei, Montreal, Yokohama und Quito an der Europäischen Mobilitätswoche beteiligt.
Die Europäische Mobilitätswoche wird von den drei Nichtregierungsorganisationen Eurocities, Energie-Cités und Climate Alliance koordiniert, die auf die städtische Umwelt spezialisiert sind. Die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission unterstützt die Initiative finanziell und vergibt alljährlich den Preis der Europäischen Mobilitätswoche für das beste Aktions- und Maßnahmenprogramm.
Langfristige Wirkung
Die Mobilitätswoche soll das Verkehrsverhalten der Menschen ändern, indem umweltfreundliche Alternativen zum Auto aufgezeigt werden. Die Bürger erhalten die Möglichkeit, andere Verkehrsmittel auszuprobieren, und die Kommunalbehörden haben die Gelegenheit, neue Dienstleistungen und Infrastrukturen zu testen. Eine langfristige Wirkung wird dadurch erreicht, dass die teilnehmenden Städte aufgefordert sind, mindestens eine neue praktische Maßnahme dauerhaft einzuführen. Aktuelle Beispiele sind hier die Geld-zurück-Garantie, die die Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel in Frankfurt erhalten, wenn ihre Bahn bzw. ihr Bus mehr als zehn Minuten Verspätung hat, oder die Website der schottischen Stadt Edinburgh ( www.educatedtravel.info/ ) , in der die Bürger, insbesondere Schul- oder Hochschulneulinge, dazu angehalten werden festzustellen, welche unterschiedlichen Verkehrsmittel es gibt. Programmhöhepunkt in vielen Städten ist der autofreie Tag.
Quelle: European Communities, 1995-2009