Leichtbau-Cluster: Automatisierung statt Handarbeit bei Faserverbundmaterialien
Dresden. Noch immer werden die für Flugzeuge, Maschinen und Automobile verwendeten Werkstoffe des 21. Jahrhunderts in aufwändiger Handarbeit vorgefertigt: superleichte Faserverbund-
materialien.
Die deutsche Textilforschung will dieses Technologie-Paradoxon, das in allen Industriestaaten bei der Fertigung von CFK- Halbzeugen nach wie vor Gang und Gäbe ist, jetzt mit einem Leichtbau-Forschungscluster unter Führung der TU Dresden abschaffen. Bis Mitte 2012 wollen Partner aus Wissenschaft und Industrie in elf wissenschaftlichen Teilprojekten serienangepasste Materialien und Technologien zur effektiven Nutzung textilverstärkter Kunststoffbauteile entwickeln.
Wie Projektkoordinator Prof. Dr.-Ing. Chokri Cherif erläuterte, nimmt die mit Fördergeldern aus der Grundlagen- (DFG) und Anwendungsforschung (BMWi-Programm IGF) ausgestattete Allianz damit weltweit erstmals Kurs auf automatisierte Handlings- und Verarbeitungstechnologien mit durchgängigen Prozessketten in diesem Werkstoffsegment. Der volkswirtschaftliche Nutzen von Automatisierungslösungen mit reproduzier- baren Qualitäten ist enorm: Handarbeit verursacht bei der Fertigung von Teilen aus Verbundkunststoffen noch immer 70 Prozent der Kosten. Zudem sei Leichtbau auch mit Blick auf Elektrofahrzeuge ein Massenmarkt der Zukunft, unterstrich der Chef des TU-Instituts für Textilmaschinen und textile Hchleistungswerkstofftechnik.
Mit dem Start des Leichtbau-Clusters beweist der Standort Deutschland aus Sicht des Forschungs- kuratoriums Textil e. V. – der Verband koordiniert die wissenschaftliche Arbeit der 15 deutschen Textil- forschungszentren – einmal mehr seine Innovationskraft. „Durch die einmalig dichte Forschungslandschaft in unserer Branche haben wir im internationalen Vergleich eine optimale Ausgangslage, solche komplexen Themen konzertiert in Zukunftstechnologien ‚Made in Germany‘ umzusetzen“, so FKT-Geschäftsführer Dr. Klaus Jansen.
Kontakt TU Dresden
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