Weniger CO2 und mehr Produktivität: Business Rooms und Cloud Computing
Lange Anreise, unzählige Sitzungen und Ablenkungen, immer weniger produktive Zeit: Das Büro alter Schule hat seinen Zenit überschritten. Kurzfristig mietbare Meetingräume in Kombination mit ausgereiftem Cloud Computing ermöglichen es Unternehmen, mit weniger Aufwand mehr Nutzen zu schaffen.
Viele Schweizer Unternehmen verlangen nach wie vor die physische Präsenz Ihrer Mitarbeitenden. Das Arbeiten zu Hause ist eine skeptisch beäugte Ausnahme. Die Nachteile dieser konservativen Haltung sind bekannt: Das tägliche Pendeln verlangt von den Mitarbeitern viel Energie und Nerven, zudem setzt es die Verkehrsinfrastruktur unter Druck. Eine hohe Umweltbelastung durch den motorisierten Individualverkehr und milliardenschwere Ausbauwellen für den ÖV sind die Folgen der kategorischen Präsenzpflicht.
Einen effizienten Ausweg bietet die Kombination von Business Rooms und sicheren Cloud Computing-Lösungen. Büroräume werden nur gemietet, wenn man sie tatsächlich braucht, Speicherplatz und Rechenpower liefert die Cloud. Damit entfallen die hohen Fixkosten für Büroräume und stationärer IT-Infrastruktur, gleichzeitig können zahlreiche Fahrten ins Büro vermieden werden. Mitarbeitende, Infrastruktur und Umwelt profitieren mehrfach von solchen schlanken Lösungen: Der Stresspegel sinkt ebenso wie die Verkehrsbelastung und die CO2–Emmissionen. Für Selbständige, aber auch angestellte Fachkräfte, die Büros im Prinzip nur für (Kunden-)Meetings benötigen, ist die kurzfristig nutzbare Büroinfrastruktur ein Gewinn.
Gemeinsam genutzte Ressourcen, die nur im Bedarfsfall beansprucht und bezahlt werden, sind das bekannteste Merkmal der «Shareconomy». Was von Transportdienstleistern wie Mobility oder Nextbike seit Jahren erfolgreich für die Mobilität praktiziert wird, funktioniert auch bei Sitzungszimmern oder IT-Arbeitsplätzen.
Wer sich nur dann trifft, wenn es wirklich etwas zu besprechen gibt, arbeitet effizienter. Das konzentrierte Arbeiten zu Hause bietet gegenüber den oft hektischen Grossraumbüros messbare Vorteile. Christoph Bartmann, Direktor des Goethe-Instituts in New York, bringt es in seinem 2013 erschienen Buch «Leben im Büro» auf den Punkt: «Im Büro droht ständig der Arterienverschluss durch Sitzungs-Ablagerungen und Arbeits-Surrogate. Zu Hause hingegen wartet das Reich der Freiheit und Effizienz.»
Nicht nur die Mitarbeitenden, auch die Umwelt gehört zu den Gewinnern. Das zeigt eine einfache Überlegung: Wenn von den 540‘000 Arbeitnehmern in der Schweiz nur 25 Prozent an einem bis zwei Tagen pro Woche auf die Anreise zum Arbeitsplatz verzichten würden, könnten die Kapazitätsprobleme auf der Strasse und Schiene problemlos entschärft werden. So wären etwa die Sitzplatzkapazitäten der SBB auf einen Schlag im grünen Bereich – und das ohne die milliardenteuren Fabi-Ausbauschritte.
Damit diese Vision zur Realität wird, braucht es Glasfasern statt Beton. Nicht die Verkehrs-, sondern die Dateninfrastruktur müsste ausgebaut werden. Mehr Kapazität auf den Breitband– und Mobilfunknetzen würde unzählige physische Konferenzen überflüssig machen. Mit verschlüsselten 3D-Videokonferenzen, Voice over IP und sicheren Datenspeichern wie Wuala lässt sich das Versprechen der digitalen Welt mit den schweizerischen Ansprüchen an Datenschutz und Datensicherheit verbinden. Mit einer klaren Strategie und Organisation sowie der sorgfältigen Auswahl der Cloud-Software und zusätzlicher Sicherheits-Tools kann dies problemlos gewährleistet werden.