Woodstock ist in Basel

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Mit Buchenholz hoch hinaus


Mehrgeschossiges Gebäude aus Buchenholz: Woodstock an der Swissbau in Basel

Vertreter des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) sowie der Bau- und Holzwirtschaft haben Anfang Januar in Basel ein neuartiges Holzgebäude auf den Namen „Woodstock“ getauft. Die tragende Struktur von Woodstock besteht aus einheimischem, klimafreundlichem Buchenholz. Der Aktionsplan Holz des BAFU hat das zukunftsweisende Projekt massgeblich unterstützt.


„Jede Minute wachsen in der Schweiz über sechs Kubikmeter Laubholz nach, rund die Hälfte davon ist Buche“, sagte Rolf Manser von der Abteilung Wald des BAFU an der Medienkonferenz zur Eröffnung von Woodstock. Der Anteil von Buchenholz am gesamten Holzvorrat beträgt momentan 18 Prozent. Gemäss dem dritten Landesforstinventar steigt der Laubholzanteil im Schweizer Wald. Für die Zukunft ist mit einem weiter steigenden Volumen von Buchenholz zu rechnen. In auffälligem Gegensatz dazu ist in der Schweiz die Kapazität von Laubholz-Sägereien in den letzten Jahren massiv zurückgegangen. Laubholz wird immer stärker direkt zur Energiegewinnung genutzt.


Hier setzt das BAFU mit seinem Aktionsplan Holz an: Der wertvolle Rohstoff soll besser genutzt und mit hoher Wertschöpfung möglichst Gewinn bringend verwertet werden. Holz ist möglichst im Sinne einer Kaskade zu nutzen: Zuerst als Baustoff, in einem zweiten Zyklus als Holzwerkstoff, und erst am Schluss energetisch. Dieses Vorgehen verbessert auch die Klimabilanz der Schweiz, denn der im Holz gebundene Kohlenstoff wird erst Jahrzehnte nach der Holzernte freigesetzt – wenn das Holz schliesslich im Ofen landet.


Mit dem Projekt „Woodstock“ soll aufgezeigt werden, dass sich Buchenholz durchaus auch als ausgezeichneter Baustoff eignet.



Leuchtturm der Klima-Architektur


Mit Woodstock ist nun ein Leuchtturm der Klima-Architektur geschaffen worden. Die tragende Struktur des dreigeschossigen Gebäudes auf dem Messegelände der Swissbau wurde aus 45 Kubikmetern einheimischem Buchenholz erstellt. Bauteile aus Hartholz optimieren die Konstruktion in Bezug auf Statik und Masse sowie Brand- und Schallschutz. Die Struktur hat der Holzbau-Ingenieur Hermann Blumer entwickelt.


Die Gebäudehülle besteht aus vorfabrizierten Elementen mit optimierter Wärmedämmung und integrierter Fotovoltaik. Damit erfüllt das Holzhaus die Anforderungen des Minergie-P-Standards, was bedeutet, dass der Betrieb rund ein Drittel der Energie benötigt, die ein konventioneller Bau verschlingt. Auch im Hinblick auf die graue, im Baustoff gebundene Energie hat Holz gegenüber Massivbauten einen wesentlichen Vorteil.


„Morgen kann das Laubholz auf dem Bau noch nicht wettbewerbsfähig sein, aber übermorgen vielleicht. Vertrauen Sie darauf, dass es in der Holzindustrie Unternehmer gibt, die zur gegebenen Zeit solche Chancen nutzen werden“, sagte Jean-François Rime anlässlich der Woodstock-Taufe. Die Herausforderung für die Holzindustrie besteht in der Verarbeitung von Hartholz. Eine Marktchance erhält Buchenholz nur, wenn der Maschinenpark speziell für die Verarbeitung von hartem Laubholz eingerichtet wird und preislich konkurrenzfähige, hochqualitative Bauteile produziert werden. „Mit unserem Engagement im Rahmen des Aktionsplans Holz zeigen wir am Beispiel Woodstock, wie eine zukunftsweisende, klimafreundliche Architektur aussehen kann“, hielt BAFU-Abteilungschef Wald Rolf Manser fest. Woodstock ist nun im Rahmen der Swissbau-Messe für alle Besucher zugänglich.


http://www.woodstock-basel.ch




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