Gut gewappnet – Dünnschichtige Putzsysteme für effektiven Schutz des WDV-Systems
Ein abschließend auf einem WDV-System (Wärmedämmverbundsystem) aufgetragenes Putzsystem schafft nicht nur einen sauberen optischen Fassadeneindruck, sondern ermöglicht gleichzeitig auch einen effektiven Schutz des WDV-Systems vor Wind und Wetter sowie vor mechanischer Beanspruchung. Eine langlebige und besonders widerstandsfähige Lösung bieten dabei dünnschichtige Putzsysteme auf Basis der innovativen Carbon-Technologie.
Für eine optimale Fassadendämmung sind WDV-Systeme heute nicht mehr wegzudenken. Als Abschluss der Fassade kommt dabei in der Regel ein außen liegendes Putzsystem zum Einsatz. Die Vorteile eines solchen Aufbaus liegen auf der Hand, schließlich wäre ein WDV-System ohne außen liegendes Putzsystem schutzlos den unterschiedlichsten Wettereinflüssen wie Regen, Sonne, Wind, Wärme, Kälte oder Hagel ausgeliefert. Gleichzeitig ermöglicht ein sauber verarbeitetes und farblich gut gestaltetes Putzsystem eine deutliche optische Aufwertung der Fassade.
Gefahr von Rissbildungen
Problematisch ist allerdings, dass bei verputzten Dämmungen eine vergleichsweise harte, starre „Putzschale“ auf einer weichen Dämmplatte eingesetzt wird. Bei thermischer Belastung führt dies zu einer unterschiedlichen Ausdehnung von Putzsystem und Dämmplatte insbesondere bei der Verwendung von dunklen Putzen. Da das starre Putzsystem die daraus resultierenden Bewegungen und Spannungen nur eingeschränkt aufnimmt, kann es in der Praxis zu Rissbildungen an der Fassade und in der Folge auch zu Feuchteschäden kommen.
Um derartige Schäden zu vermeiden, setzen einige Anbieter nach wie vor auf einen möglichst dickschichtigen mineralischen Systemaufbau mit einer mehr als 10 Millimeter starken Armierungsschicht. Auf diese Weise sollen Fassadenrisse überbrückt und das Putzsystem gegen mechanische Beanspruchung geschützt werden. Das Problem solcher dickschichtigen Lösungen ist jedoch, dass mineralische Putzsysteme auch in höheren Schichtstärken vergleichsweise hart und starr, und damit nur bedingt risssicher sind. Die mechanische Belastbarkeit wird durch hohe Schichtstärken also letztlich nur geringfügig verbessert.
Dünn- bis mittelschichtiger Systemaufbau
Als Konsequenz aus dieser Problematik werden heute in der Regel dünn- bis mittelschichtige Putzsysteme mit einer 2 bis 5 Millimeter (dünn), bzw. 5 bis 10 Millimeter (mittel) starken mineralischen Armierung eingesetzt. Im Vergleich zu den früher standardmäßig verwendeten Dickschichtsystemen bieten diese leichteren Systeme eine wirtschaftliche sowie einfache und schnelle Verarbeitung bei vergleichbarem Schutz des WDVS. Die alten Dickschichtsysteme sind dagegen in den vergangenen Jahren weitestgehend vom WDVS-Markt verdrängt worden.
Noch effektiver sind moderne dünnschichtige organische Putzsysteme mit einer 2 bis 4 Millimeter starken Armierung. Sie bieten nicht nur eine deutlich höhere Risssicherheit durch ihre hohe Vergütung, sondern ermöglichen auch einen verbesserten Schutz gegen mechanische Beanspruchung. Die geringe Wasseraufnahme bei gleichzeitig hoher Diffussionsoffenheit ermöglichen außerdem eine optimierte Belastbarkeit des Putzsystems gegen Regen oder Tau. Als zusätzliche Vorteile ergeben sich daraus eine langfristige Sicherheit gegen den Befall der Fassade durch Mikroorganismen, eine erhöhte und langfristig stabilere Farbbrillanz sowie eine größere Auswahl bei der Farbgestaltung.
Patentierte Carbon-Technologie
Noch einen Schritt weiter als herkömmliche organisch vergütete Putzsysteme geht das durch den Fassadenspezialisten alsecco angebotene System Alprotect Carbon. Das auf Basis der patentierten Carbon-Technologie entwickelte System bietet einen maximalen Schutz gegen mechanische Beanspruchung. Die Schlagfestigkeit des Systems beträgt bereits 20 Joule bei einer drei Millimeter starken Armierungsschicht. Bei einem entsprechend verstärkten Aufbau können sogar bis zu 70 Joule erreicht werden. Als erstes WDVS ermöglicht Alprotect Carbon daher eine geprüfte Ballwurf-
sicherheit nach DIN 18032-3. Bei einer Armierungsschichtstärke von drei Millimetern wurde das System zudem in die höchste Hagelwiderstandsklasse (HW 5) eingestuft. Diese hohe Widerstandsfähigkeit von Alprotect Carbon schafft nicht nur eine maximale Widerstandsfähigkeit der Fassade, sondern bietet dem Verarbeiter eine freie Auswahl bei der Farbgestaltung bis Hellbezugswert 12. Ermöglicht wird diese maximale Risssicherheit durch die Verwendung hochwertiger Bindemittel in Kombination mit einer innovativen Carbonfaservergütung.
Weitere Vorteile des Systems Alprotect Carbon sind die einfache und schnelle Verarbeitung sowie ein geringer Verbrauch bei Verwendung der organischen Leichtarmierungsmasse Armatop Carbon. Eine noch einfachere und wirtschaftlichere Verarbeitung mit einem deutlich geringen Verbrauch ermöglicht der erste und bislang einzige organische Leichtputz Alsilite Sc Carbon mit seinem rund 30 Prozent geringeren Gewicht. Im Vergleich zu einem herkömmlichen organischen Dekorputz entspricht das einer Ersparnis von etwa 1,5 Kilogramm pro Quadratmeter.
Optimierter Schutz
Aufgrund ihrer wirtschaftlichen, einfachen und schnellen Verarbeitung haben sich dünn- bis mittelschichtige Putzsysteme in der Praxis seit langem bewährt. Dickschichtige Putzsysteme werden dagegen nur noch selten eingesetzt. Je nach baulicher Anforderung und Budget lohnt sich außerdem der Einsatz moderner dünnschichtiger Putzsysteme auf Basis von Carbon, denn damit ist bereits bei einer Armierungsstärke von drei Millimetern eine hohe Risssicherheit sowie ein optimierter Schutz gegen mechanische Beanspruchung sichergestellt. Das Ergebnis dieser erhöhten Widerstandskraft sind deutlich längere Renovierungszyklen des Objekts, eine langfristige Verbesserung des optischen Erscheinungsbildes der Fassade sowie ein verbesserter Schutz der vorhandenen Bausubstanz.