Plagiate sicher erkennen

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Hochschulen und Unternehmen forschen zum Plagiatsschutz







RFID-Signalmessung an einem Gurtbandförderer. Foto: Prof. Dr. Sylvio Simon.


Die Hochschule Lausitz (FH) ist gemeinsam mit der IFT Industrie- und Fördertechnik GmbH in Roggosen, der dpm Identsysteme GmbH in Bad Liebenwerda und dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig an einem neuen Forschungsprojekt zum Thema Plagiatsschutz unter An-
wendung von RFID im Maschinenbau beteiligt.


In dem von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) geförderten Projekt mit einer Gesamtsumme zirka 500.000 Euro arbeiten die Partner an der Erhöhung der Fälschungssicherheit von Maschinenbauteilen. Die Laufzeit beträgt knapp zwei Jahre.


Zur Anwendung kommt hierbei die RFID-Technologie (Radio Frequency Identification), eine Methode zur Funkfrequenz-Identifizierung, mit deren Hilfe es möglich ist, Daten ohne Sichtkontakt zu lesen sowie zu speichern. Der größte Forschungsbedarf besteht in der sicheren Datenübertragung im metallischen Umfeld des Maschinen- und Anlagenbaus. Diese metallischen Komponenten stören die Funkübertragung zu den RFID-Chips.


Nutzen für Hersteller und Kunden


„Von den Ergebnissen haben sowohl die Kunden als auch der Hersteller von Maschinen und Anlagen einen Nutzen“, erklärt Prof. Dr. Sylvio Simon, der gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Biegel und einem eigens dafür eingestellten Mitarbeiter, dem Bachelor-Absolventen Rico Harms aus dem Studiengang Maschinenbau, das Projekt an der Hochschule Lausitz in Senftenberg bearbeitet. „Der Kunde, der eine Anlage gekauft hat und betreibt, kann diese jederzeit exakt identifizieren und über eine weltweit verfügbare Datenbank weitere Unterlagen, wie Ersatzteillisten, Einstellhinweise, Wartungsanleitungen herunterladen beziehungsweise benötigte Ersatzteile bestellen. Benötigt wird ein spezielles Lesegerät, welches die RFID-Chips, so genannte Tags, ausliest und erkennt, welche Anlagenkomponenten verbaut worden sind. Der Hersteller kann im Falle des nachträglich erfolgten Einbaus von Plagiaten und von deren Defekten bei gerichtlichen Auseinandersetzungen den Beweis führen, dass die Anlagenteile nicht von ihm stammen.“


Identifizierbarkeit der Produkte


Eine eindeutige Identifizierbarkeit der Produkte ihres Unternehmens erhofft sich die Geschäftsführerin der IFT GmbH Roggosen, Annemarie Christiansen. Die von IFT hergestellten Gurtbandreiniger sind weltweit und oft im asiatischen Raum unter anderem im Kohlebergbau, in der Zementindustrie, in Kiesgruben und Kraftwerken im Einsatz. Falsch eingestellte Reiniger beziehungsweise Plagiate können oft sehr teure Gurtbandschäden und Produktionsausfälle nach sich ziehen.


Im Rahmen des Forschungsprojektes ist die dpm GmbH Bad Liebenwerda für die Entwicklung der Datenbanken und die Auswahl der Übertragungstechnik zuständig. Das Einbringen der RFID-Chips in die Metallteile der Anlagen ist Aufgabe der Hochschule Lausitz. Ebenso werden hier mechanische Tests der Lösung durchgeführt. Auf Grundlage von Lebensdauertests wird ermittelt, ob die RFID-Chips die Schwingungen der Anlagen unbeschadet aushalten können. An der Universität Leipzig wird unter Federführung der Leiterin des RFID-Labors im Institut für Wirtschaftsinformatik, Steffi Donath, die Übertragung der Daten zwischen den Maschinenbauteilen und den Lesegeräten unter schwierigen Umweltbedingungen, zum Beispiel Wasser, Kälte, Schmutz, getestet. Die IFT GmbH Roggosen ist für die Integration der Lösung in die Anlagen verantwortlich.


Die Lösung kann zukünftig von Unternehmen in anderen Industriezweigen nachgenutzt werden.


http://www.hs-lausitz.de


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