2013 wird ein schwieriges Jahr für die Schrottbranche

Mit Freunden teilen-Es werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen.

Auf den Markt und seine Akteure kommen strukturelle Veränderungen und sinkende Mengen zu. Für Sebastian Will, Stellvertretender Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling, ist dies das Ergebnis eines Bündels von prekären Entwicklungen, wie er in einem Interview mit dem bvse-Mitgliedermagazin RecyAktuell deutlich machte.

 

 

Sebastian Will sieht für das Geschäftsjahr 2013 „gravierende Veränderungen“ auf die Schrottwirtschaft zukommen. Es deute sich an, so Will, dass einige etablierte Player, deren Stern im Sinken sei, zurückstecken müssen und in Folge werden nach seiner Einschätzung „neue Große“ entstehen. Eine ähnliche Entwicklung könnte auch auf der Abnehmerseite eintreten.

 

 

Darüber hinaus habe sich seit 2012 das klassische West-Ost-Gefälle im Markt deutlich verschoben. Will: „Das Ruhrgebiet hat seine Führungsrolle im Schrott nachhaltig eingebüßt. Der Markt ist derzeit regional sehr zerfasert; ein Trend, der sich wahrscheinlich verstärken wird.“

 

 

Unterschätzt werde nach seiner Meinung, dass das Schrottaufkommen der privaten Haushalte eine wichtige Rolle im Rahmen des Gesamtschrottaufkommens spiele. Da der monetäre Anreiz für Bürger durch die per Kreislaufwirtschaftsgesetz geplante Verdrängung der privaten Entsorgungswirtschaft entfalle, geht der Branchenexperte davon aus, dass vieles liegen bleibe, weil sich die Mühe für die Bürger schlicht nicht lohne. Während die Stahlwerke die Verdrängung der privaten Sammelunternehmen durch die Kommunen zeitverzögert wahrnähmen, werde es bei den meist mittelständischen Aufbereitungsanlagen schnell zu einer Verringerung der Auslastung kommen.

 

 

„Was die Mengenentwicklung angeht, ist meine Vermutung, dass 2013 die seit einiger Zeit schon prophezeite Materialknappheit deutlicher zu Tage treten wird. Angestoßen durch die Euroschuldenkrise kommen in diesem Jahr einige prekäre Entwicklungen zusammen“, zeigt sich Sebastian Will besorgt.

 

 

So werde das Aufkommen an Schrott aus privaten Haushalten auch ohne die Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes rückläufig sein. Nach Aussage des Stellvertretenden Vorsitzendenden des bvse-Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling seien die meisten „Schätze“ der privaten Haushalte inzwischen gehoben. Die Generation der Leute, die nach dem Krieg alles gesammelt und aufgehoben habe, sterbe aus und jeder Keller und jede Scheune könne nur einmal ausgeräumt werden.

 

 

Außerdem werde, nach Einschätzung Wills, das industrielle Schrottaufkommen aufgrund geringerer Auslastungen der Produktionsbetriebe deutlich zurückgehen. „Da anzunehmen ist, dass sich das Schrottangebot am Markt elastischer verhält als die Nachfrage, verspricht es in 2013 eher eng zu werden. Hinzu kommt, dass wir uns bei den Preisen für Rohstoffe im Allgemeinen einer kritischen Grenze zu nähern scheinen, bei der sich der Standort Deutschland oder einzelne Werksstandorte nicht mehr rentieren. Kurz gesagt: 2013 wird ein schwieriges und für einige Marktteilnehmer entscheidendes Jahr“, so Sebastian Will abschließend.


Mit Freunden teilen-Es werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*