EPAL Paletten mit RFID Technologie ab 2013 – Die intelligente Alternative im größten Palettenpool der Welt
Die European Pallet Association e.V. (EPAL), Betreiber des größten Paletten-Pools der Welt mit Sitz in Düsseldorf, bringt nach umfangreicher Entwicklungsarbeit mit der Felix Schoeller Supply Chain Technologies (FST) , Osnabrück im Jahr 2013 die RFID-Version ihres Erfolgsmodells, der EPAL-Europalette in Umlauf. Damit stellt man sich der wachsenden Nachfrage nach einer computergesteuert nachverfolgbaren Lösung der weltweit am meisten verbreiteten Standardpalette.
Die Felix Schoeller Group gehört zu den weltweit führenden Herstellern innovativer Spezialpapiere und ist deshalb auf einen reibungslosen Warenverkehr angewiesen. Als RFID-Systemintegrator hat die FST für den eigenen Einsatz bereits im Jahr 1994 die LF-RFID im Bereich der Mehrwegladungsträger und im Jahr 2005 die UHF-RFID im Bereich der Einwegladungsträger für Ihre Unternehmensgruppe etabliert (LF = Low Frequency, UHF = Ultra-High-Frequency).
Um den Wert ihres Palettenpools für die Logistik global operierender Unternehmen weiter zu optimieren, hat die EPAL unter Projektleitung von Ingo Mönke, Vorstandsmitglied des deutschen Nationalkomitees und der Paletten-Service Hamburg AG, in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Scholler eine Lösung zur Nachverfolgung von Warenbewegungen auf Europaletten entwickelt. Dabei waren die besonderen Herausforderungen, dass es sich beim EPAL-System um einen offenen Palettenpool handelt und Europaletten zahlreiche Umläufe in sehr unterschiedlichen Industriebereichen zurücklegen.
Im Mittelpunkt der Entwicklung stand die prozesssichere Erfüllung der geforderten Funktionen:
1. Einhaltung und Unterstützung von etablierten Standards und Normen hinsichtlich der AUTO-ID-Funktionalität von Mehrwegladungsträgern
2. Hybrides AUTO-ID System, dadurch Verwendung der Barcode-Technologie oder Verwendung der RFID-Technologie
3. Prozesssicherheit und Langlebigkeit der Barcodes und Transponder
4. Prozesssichere Ausrüstung der Paletten (z.B. gegen Verlust, Beschädigung, …)
5. Langlebige Anbringungsverfahren
6. Einfache Reparaturmöglichkeit
Dabei waren bereits verabschiedete Standards der RTI-Group aus 70 Handels-, Industrie- und Dienstleistungs-Unternehmen, aber auch von EPAL, Chep, LPR und anderen Palettenpools unter Führung der GS1 Germany zu berücksichtigen (RTI = Returnable Transportation Items). Deren Ziel ist die Definition einer standardisierten Vorgehensweise bei der Ausstattung von RTIs mit einer AUTO-ID-Kennzeichnung sowie die Erarbeitung einer Best-Practice-Lösung hinsichtlich Transponderauswahl und -anbringung.
Weitere Anforderungen waren, die Robustheit der Auto-ID-Palette zu erhalten, die heutigen Prozesse in Produktion und Reparatur nicht zu beeinträchtigen sowie den Einfluss auf den Palettenpreis marginal zu halten. Des weiteren waren die Einflüsse auf die Palette in ihrem Lebenszyklus zu berücksichtigen. Dazu gehören Herstellungs-, Transport-, Umschlags- und Lagerungs-Einflüsse, Witterungseinflüsse sowie die Reparatur und Entsorgung.
Das Hauptidentifikationsmerkmal jeder zukünftigen Auto-ID EPAL Palette ist demnach eine international eindeutige GRAI 96 Nummer (Global Returnable Asset Identifier). Jeder der zwei angebrachten Tags enthält das EPAL Logo, die GRAI Nummer im Speicher des RFID-Transponders, die GRAI Nummer als GS1-128 Barcode sowie die GRAI Nummer in Klarschrift. Damit wird man allen heute gängigen Ausleseverfahren gerecht.
In umfangreichen Praxis-Tests wurde das Verhalten der Tags bei unterschiedlichen Bedingungen geprüft:
– Unterschiedliche Restfeuchtegrade der Paletten nach der Produktion
– Verschiedene Anbringungsarten
– Trocknung in Kammern nach IPPC – ISPM 15 Behandlung
– Rüttelblocktests und andere Belastungstests
– Erneute Bewässerung
– Alterungstests
Darüber hinaus wurde die Reichweite unterschiedlicher Transponder geprüft (basierend auf den Ergebnissen der EECC-Studie im Rahmen der RTI-Group). Insgesamt wurden für die einzelnen Testpaletten drei Umläufe in der Praxis getestet. Auf Basis einer detaillierten Testprotokollierung erfolgte die Auswahl der Transponder und deren Befestigungspositionen- und verfahren. Außerdem wurden die Veränderungen der EPAL-Europalette aus technischer und wirtschaftlicher Sicht festgehalten.
„Die Einführung der RFID-Technologie für unsere EPAL-Europalette stellt einen Meilenstein in der Weiterentwicklung unseres offenen Pools dar“, so Martin Leibrandt, Geschäftsführer (CEO) der EPAL, „durch die Projektbegleitung von Felix Schoeller waren wir dazu in der Lage, innerhalb relativ kurzer Zeit eine Lösung zu entwickeln, die den Wert unseres Pools für die Wirtschaft weiter erhöhen wird.“
„Wir wollen mit Blickrichtung auf die Verwender unserer Paletten aus einer bekannten EPAL-Holzpalette einen innovativen und intelligenten Ladungsträger machen“, so Projektleiter RFID Ingo Mönke. Die EPAL wird ihr RFID-System noch im laufenden Jahr zur Serienreife bringen. Zur Vorbereitung des Rollouts erfolgt bereits der Aufbau einer „Transponder-Verwaltung“ im EPAL-Generalsekretariat und die Etablierung eines Abrufprozesses für die Lizenznehmer. Parallel wird eine Pilotanlage für die automatische Ausstattung, Qualitätsprüfung und Vereinnahmung von EUR/EPAL-AUTO-ID-Paletten aufgebaut. „Schließlich“, so Mönke, „steht die Aufklärungsarbeit für unsere Lizenznehmer und der Roll-Out über Palettenherstellung, Reparatur und Palettenhandel unmittelbar bevor“.
Messe transport logistic: Halle / StandB6.104