Boote aus Beton im Wettkampf

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Am 20. Juni fand auf dem Beetzsee in Brandenburg die 15. Deutsche Betonkanu-Regatta mit Teilnehmern von insgesamt 45 Hochschulen statt. Mehr als 1000 Studierende und Auszubildende ließen bei dem außergewöhnlichen Wettbewerb 65 selbstgebaute Rennkanus und 13 phantasievolle Wasserfahrzeuge der offenen Klasse zu Wasser.

Die Uni Twente aus Enschede hat erneut beide Renntitel im sportlichen Wettkampf bei der Betonkanu-Regatta verteidigen können. Die Niederländer setzten sich in den Finalläufen gegen die Teams aus Regensburg, Weimar und Leipzig durch.

"Booto Wagner" heißt eines der TU-Boote

Erfolg für das Team der TU Wien bei der Betonkanu-Regatta: Beim Konstruktionswettbewerb konnte man sich nach der ETH Zürich über den hervorragenden zweiten Platz freuen. „Booto Wagner“ heißt eines der TU-Boote / Bild TU Wien

Bewertet wurden bei diesem Wettbewerb der sportliche Aspekt, die Gestaltung und die konstruktiven Innovationen sowie auch das dafür notwendige Know-How in der Bearbeitung von Spezialbeton. Die TU Wien war zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung dabei, und das Team „Mitmischen“ konnte sich gleich über den zweiten Platz in der Konstruktions-Wertung freuen, knapp nach der ETH Zürich. Außerdem erreichte das Team der TU Wien eine herausragende Platzierung als 8. Bei den Herren und einem Viertelfinaleinzug bei den Damen. Sogar der 2. Platz im Sonderbewerb für das „schönste Regattahemd“ konnte erreicht werden – mit einem einzigartigen Beton- T-Shirt.

Das Team der TU Wien setzte sich aus Architektur-Studierenden zusammen, geleitet wurde das Projekt von Prof. Manfred Berthold (Institut für Architektur und Entwerfen). Im Rahmen des Mastermoduls Experimenteller Hochbau und weiteren Lehrveranstaltung wurden erste Konzepte und Ideen entwickelt. Anschließend an diese LVAs bildete sich aus der Freizeitinitiative der Studierenden Jakob Brandstötter und Christopher Strobl ein Team, das die wettkampftauglichen Kanus entwickelte, plante und betonieren konnte. Anhand von Modellen, Formstudien und Analysen wurde das Schwimmverhalten optimiert – digital mittels CFD Analysen und unter Realbedingungen im Becken des Wasserbaulabors. Gebaut wurde das Kanu schließlich in den Labors des Forschungsbereichs für Baustofflehre, Werkstofftechnologie und Brandsicherheit in der Adolf Blamauergasse.

Ultraleichter Spezialbeton
Wichtig war auch die Unterstützung der Fakultät für Bauingenieurwesen – Prof. Karl Deix und Dr. Johannes Kirnbauer vom Institut für Hochbau und Technologie half dem Team bei der Entwicklung und Verarbeitung von ultrahochfestem Spezialbeton. Dadurch war es möglich, ein Kanu mit 3 bis maximal 5 mm Wandstärke zu bauen, das am trotz seiner Länge von 4.90m knapp 30 kg auf die Waage brachte. Damit gehörte das Boot der TU Wien zu den leichtesten Booten des Wettkampfes. Wegen seiner ausgefeilten Form, des Designs und seines geringen Gewichts wurde das TU-Kanu von der Jury mit dem zweiten Platz in der Konstruktions-Wertung ausgezeichnet, den ersten Platz, belegte die ETH Zürich.

„Manche Teams verdanken ihren Erfolg einem Einsatz astronomischer Geldsummen – unser Budget war vergleichsweise bescheiden“, sagt Manfred Berthold. „Der Grund, warum wir mit der Spitze mithalten konnten, waren unsere hochmotivierten und wissensdurstigen Architekturstudentinnen und Studenten!“

Unterstützt wurde das Team auch von Prof. Jürgen Hennicke von der Universität Stuttgart (ILEK) und Univ. Lektor Michael Schultes, die als externe Lehrbeauftragte an der TU Wien ihr Wissen an die Studierenden weitergaben. Möglich gemacht wurde dieses Unterfangen durch den Verein österreichischer Zementindustrie (DI. Frank Huber) und Holcim Österreich (Marko Habenauer).

http://www.tuwien.ac.at/

 


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