Neuer Ersatz für Schmierstoffe

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Foto (v.l.n.r.): Dr. Philipp Rösler (Bundesminister für Wirtschaft und Technologie), Prof. Dr. Horst-Christian Langowski (Fraunhofer-Institut IVV, Freising), apl. Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann (TU Braunschweig), Dr. Heinz Dwuletzki (Carl Bechem GmbH), MdB Franz Obermeier, Prof. Dr. HansJoachim Kümpel (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe)

Für die Entwicklung eines ölfreien Schmierstoffes auf  Polymerbasis zum Einsatz in der Metallverarbeitung erhielt das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV den „Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2011“ zusammen mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig und der Carl Bechem GmbH. Der neue Schmierstoff ist in der Lage, die bisher auf Mineralölbasis bestehenden Schmierstoffe in der spanenden Fertigung zu ersetzen.
Die Preisverleihung fand am 30. November 2011 im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Berlin statt.

 

In der deutschen Metallverarbeitung werden derzeit jährlich rund 1,7 Mio. t Schmierstoffe eingesetzt. In den meisten industriellen Anwendungen bildet Mineralöl die Basis für diese technischen Schmierstoffe. Vor dem Hintergrund der knapper werdenden Mineralölressourcen und der sich weiter verteuernden Beschaffungs- und Entsorgungskosten, die aktuell rund 3,3 Mrd. € betragen, sind metallverarbeitende Unternehmen auf der Suche nach alternativen Schmierstoffen.

 

Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungs-

projekts wurde durch die Kooperation der Preisträger ein völlig neuer wasserbasierter und mittels einem zellulosebasierten Polymer viskos eingestellter Schmierstoff entwickelt. Dieser polymerbasierte Schmierstoff verbindet die hohe Kühlwirkung von Wasser mit der Schmierwirkung eines konventionellen, ölbasierten Schmierstoffes. Der neu entwickelte Schmierstoff wird bereits unter dem Produktnamen BERUFLUID von der Carl Bechem GmbH vertrieben und in verschiedenen metall-
bearbeitenden Unternehmen in der Werkzeugherstellung, im Maschinenbau, in der Automobil- und Luftfahrtindustrie bis hin zur Medizintechnik eingesetzt. Abgesehen von den deutlich geringeren Umweltwirkungen und der hohen Rohstoffeffizienz weist der neue Schmierstoff technologische Vorteile auf. Zum Beispiel vermindert der neue Kühlschmierstoff den Werkzeugverschleiß und verlängert die Werkzeugstandzeiten. Außerdem lassen sich die geschmierten Teile einfacher reinigen. Das senkt die Betriebskosten und optimiert die Prozesswirtschaftlichkeit.  Zusätzlich werden Arbeitssicherheit und -hygiene erhöht, da sich keine Ölnebel bilden und weniger Biozide zugegeben werden müssen.

 

Im Rahmen der Konferenz „Rohstoffe erfolgreich für die Zukunft sichern – effizient Material und Rohstoffe nutzen“ hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler, den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2011 für innovative Ansätze aus Wirtschaft und Wissenschaft in diesem Jahr erstmalig verliehen. Um den Stellenwert der Rohstoff- und Materialeffizienz und deren Effekte in der Wirtschaft stärker zu verankern, führte das BMWi in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rohstoffagentur 2011 erstmals den Wettbewerb „Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis“ durch. Mit dem Preis werden herausragende Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen und anwendungsorientierte Forschungsergebnisse ausgezeichnet.


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