Der 50 Meter hohe Bohrturm ist fertig, nun startet in Aspern die erste Bohrung für die größte Geothermieanlage in Österreich. Ein technischer Meilenstein für die gesamte künftige Erdwärmeerschließung im Wiener Raum. Die Bohrarbeiten inklusive eines dreimonatigen Pump- und Reinjektionsversuchs werden rund ein Jahr dauern.
10.07.2012 | In den nächsten vier Monaten werden die Bohrmeißel bis in 5.000 Meter Tiefe vordringen, anschließend wird die zweite Bohrung durchgeführt. Die Anlage wird mit 40 Megawatt thermischer Leistung bereits Anfang 2015 etwa 40.000 Wiener Haushalte, darunter in Zukunft auch Teile der Seestadt aspern, mit umweltfreundlicher Fernwärme aus Erdwärme versorgen.
Insgesamt wird das Geothermiepotenzial im Wiener Becken auf rund 300 MW Wärmeleistung geschätzt. Alleine in Wien würde die volle Ausschöpfung des Geothermiepotenzials den Anteil der erneuerbaren Erzeugung im Bereich Fernwärme von heute 18 Prozent auf rund 46 Prozent steigern.
Der Bohrung sind in den vergangenen Monaten intensive Bau- und Vorbereitungsarbeiten vorangegangen. Mit insgesamt 80 LKWs und Schwertransporten wurde die gesamte Bohranlage des Bohrspezialisten Daldrup & Söhne von Deutschland nach Wien transportiert. Projektbetreiber ist die Geothermiezentrum Aspern GmbH – ein gemeinsames Tochterunternehmen von Wien Energie Fernwärme (80 Prozent) und der Wirtschaftsagentur Wien (20 Prozent).
Faktenstatus:
Bohrung I und II: Juli 2012 – Juni 2013 (inkl. Pump- und Reinjektionsversuch)
Erwartete Leistung: 40 MW Wärmeleistung
CO2-Einsparung: 130.000 Tonnen pro Jahr
Erwartete Temperatur: 150 GradC
Versorgung: 40.000 Wohnungen in Wien
Inbetriebnahme: Anfang 2015 (inkl. Anschluss an das Wiener Fernwärmenetz)