Gebäudeautomation erhöht Gebäude-IQ und Energieeffizienz
Für Nichtwohngebäude werden ab 2016 höhere EnEV Anforderungen an die Gebäudeautomation (GA) gestellt. Diesem Thema widmete sich das HOSCH IQ.Wissensforum im Herbst. Im Brandenburger Teltow diskutierten die Teilnehmer, wie sich integrale Energieeffizienz mit Hilfe der GA und neuen Finanzierungsinstrumenten der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) verbinden lassen.
Prof. Michael Krödel von der Hochschule Rosenheim beschrieb in seinem Gebäude-IQ Vortrag, wie sich durch verschiedene Bewertungstools das Einsparpotenzial durch Gebäudeautomation einfacher berechnen lässt. Über die neuen KfW Fördermaß-
nahmen für die Gebäudeautomation berichtete Markus Merzbach, Abteilungs-
direktor der KfW Bankengruppe.
Beim anschließenden Diskussionspanel mit Prof. Kai Kummert, Beuth Hochschule für Technik Berlin, und Ulrich Zink vom BAKA Bundesverband Altbauerneuerung e.V., konnten weitere Aspekte beleuchtet werden. Mit einem kleinen „Oktoberfest“ am Ende der Veranstaltung wurde die Veranstaltung abgerundet und ausgiebig fürs Netzwerken genutzt.
Gebäude-IQ: Welche Intelligenz ist entscheidend?
Die Anforderungen der EnEV 2014 werden zum 01. Januar 2016 mit einer zweiten Stufe weiter verschärft. Erstmals werden auch die Möglichkeiten der Gebäudeautomation und somit der Einfluss auf die Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs in die Konzepte einfließen. Mit der EnEV 2014 muss damit erstmals die Gebäudeautomation im Energieausweis berücksichtigt werden.
„Bei Industrie- und Nichtwohngebäuden im Bestand sowie im Neubau gehört das Energiemonitoring mittlerweile zum Standard. Doch sind damit noch längst nicht alle Möglichkeiten intelligenter und energieeffizienter Gebäudeautomation ausgeschöpft“, so Prof. Michael Krödel. Mit den gesetzlichen Anforderungen gewinne die integrale Energieeffizienz immer mehr an Bedeutung. Mögliche Effizienzansätze durch die Gebäudeautomation hat Krödel auf der Institutsseite www.igt-institut.de veröffentlicht.
Mit Prof. Kai Kummert vom Beuth Kompetenzzentrum Bau-, Immobilien- und Facility Management und dem BAKA Vorstandsvorsitzenden Ulrich Zink, konnten im Diskussionspanel weitere Trends und Herausforderungen abgefragt werden.
Die Gebäudeautomation, bisher nur stiefmütterlich von Architekten und Investoren behandelt, entwickelt sich zunehmend zur Achillesverse im Bereich der Energieeffizienz, bestätigt Kummert als Leiter des Kompetenzzentrums an der Beuth Hochschule für Technik. Auch die Betreiber müssten über Anwender-Know-how verfügen, um belastbare Energieeffizienzwirkungen durch Gebäudeautomation nachweisen zu können. Prof. Kummert kündigte an, dem Thema Gebäudeautomation mehr Raum im Studiengang Facility Management zu geben.
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Förderung von Energieeffizienz
Das Programm bietet mit dem Tilgungszuschuss eine Besonderheit und macht für Unternehmen die Finanzierung noch attraktiver.
Mit dem neu konzipierten KfW-Energieeffizienzprogramm fördert die KfW seit 1. Juli 2015 im Programmteil A „Programm für energieeffizientes Bauen und Sanieren von Nichtwohngebäuden“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) die energetische Sanierung und den energieeffizienten Neubau von Nichtwohngebäuden aus Mitteln des CO2-Gebäudesanierungsprogramms. Darunter fallen unter anderem auch Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle und/oder der technischen Gebäudeausrüstung bzw. Gebäudeautomation. Förderfähig sind alle Kosten der fachgerechten Durchführung der Maßnahmen, Nebenarbeiten, wie z. B. Ausbau und Entsorgung von Altanlagen, Planungskosten, die notwendiger Bestandteil der Baumaßnahme sind, Maßnahmen zur Einregulierung der geförderten Anlage sowie Aufwendungen für Energiemanagementsysteme. Der Nachweis zur Einhaltung der EnEV-Anforderungen und technische Mindestanforderungen bei Einzelmaßnahmen ist durch einen Sachverständigen nach § 21 EnEV zu erbringen.
Mit dem Programmteil B werden Produktionsanlagen- und prozesse auf Energieeffizienz getrimmt. Mit diesem Programm können Unternehmen Investitionsmaßnahmen, die eine Energieeinsparung von mind. 10 % (Einstiegsstandard) bzw. mind. 30 % (Premiumstandard) erzielen, ein erweitertes und verbessertes Förderangebot bei der KfW nutzen. Konkret geht es um Neuerungen bei der Finanzierung von Investitionen in energieeffiziente Produktionsanlagen und -prozesse durch besonders zinsgünstige Darlehen aus dem „KfW-Energieeffizienzprogramm – Produktionsanlagen/ -prozesse“. Zur Programmeinführung starten die Zinssätze bei 1 % (Preisklasse A).
„Das KfW-Energieeffizienzprogrogramm „Energieeffizent Bauen und Sanieren“ (276, 277, 278) kann mit dem ebenfalls neu aufgelegten Programm für Produktionsanlagen und -prozesse (292, 293) und gegebenenfalls anderen KfW-Programmen gekoppelt werden“, ergänzt Merzbach.
http://www.hosch-ga.de/
http://www.kfw.de/
http://www.beuth-hochschule.de/
http://www.igt-institut.de/