BfS auf der IFA: Auch bei 5G auf SAR-Wert achten!
Mit Spannung wurden auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin neue 5G-fähige Handys erwartet. Mit dem neuen Mobilfunkstandard werden viele positive Erwartungen verknüpft. Zugleich werden aber auch Bedenken wegen möglicher Gesundheitsrisiken geäußert. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist darauf hin, dass es unterhalb geltender Grenzwerte keinen Nachweis für gesundheitliche Auswirkungen des Mobilfunks gibt. Das gilt auch für 5G. Hinzu kommt: Jede und Jeder kann vorsorgen.
In der Regel ist man der Strahlung des eigenen Mobiltelefons deutlich stärker ausgesetzt als der Strahlung umliegender Mobilfunkbasisstationen. Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, erklärt dazu: „Vor allem angesichts steigender Datenübertragungsmengen sollte die eigene Strahlenbelastung beim Telefonieren und Surfen gering gehalten werden. Dazu kann jede und jeder Einzelne beitragen, indem er sein Handy umsichtig nutzt.“ Um die eigene Strahlenbelastung zu minimieren, können zum Beispiel Freisprechanlagen und Headsets genutzt werden. Darüber hinaus sollten Nutzerinnen und Nutzer auf einen guten Empfang achten.
Paulini fügte hinzu: „Auch wenn bislang keine gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunkfeldern unterhalb geltender Grenzwerte nachgewiesen wurden, raten wir trotzdem zur Vorsorge. Denn auch wenn mit 5G bereits die fünfte Generation an den Start geht, ist die Mobilfunktechnik insgesamt noch vergleichsweise jung. Auch wenn Effekte durch Mobilfunk insgesamt sehr gut erforscht sind, sind die Folgen intensiver Handynutzung über viele Jahrzehnte noch nicht abschließend geklärt. Hersteller sollten ihre Geräte so konzipieren, dass Expositionen von vornherein möglichst niedrig bleiben.“
Smartphones und Handys, die auch unter ungünstigen Bedingungen lediglich zu niedrigen Expositionen führen, haben einen niedrigen maximalen SAR-Wert. SAR steht für „Spezifische Absorptionsrate“ und ist ein Maß für die vom Körpergewebe aufgenommene Hochfrequenzenergie bei der Nutzung von Mobiltelefonen. Sie wird in Watt pro Kilogramm angegeben. Um gesundheitliche Wirkungen hochfrequenter Felder auszuschließen, soll dieser Wert nicht mehr als 2 Watt pro Kilogramm betragen.
Da 5G zunächst Frequenzbereiche nutzen wird, die mit denjenigen identisch oder vergleichbar sind, die jetzt schon für Mobilfunk genutzt werden, lassen sich die vorliegenden Forschungsergebnisse weitgehend auf 5G übertragen. Auch für die ersten 5G-fähigen Smartphones ist der SAR-Wert aus Strahlenschutzsicht wichtig. Das BfS informiert auf seiner Internetseite über die SAR-Werte der auf dem Markt erhältlichen Geräte.
Offen ist aber vor allem noch die Frage, wie sich steigende Datenmengen und damit verbunden eine zunehmende Anzahl von Sendeanlagen bei gleichzeitig schnellerer Datenübertragung auf die Exposition auswirken werden. Dies erforscht das BfS derzeit. Auch wenn Details erst nach Aufbau der Netze untersucht werden können, erwartet das BfS, dass die durchschnittliche Exposition der Bevölkerung insgesamt auf einem niedrigen Niveau bleibt.
Forschungsbedarf sieht das BfS darüber hinaus bei den für die Nutzung durch 5G perspektivisch anvisierten höheren Frequenzbändern um 26 GHz und darüber. In den höheren Frequenzen findet die Absorption elektromagnetischer Felder sehr nahe an der Körperoberfläche statt, und damit sind insbesondere Haut und Augen betroffen.
Die 59. IFA in Berlin findet in diesem Jahr vom 6. bis 11. September statt. Die Messe gilt mit ihrem breiten Produktangebot und einer Vielzahl an Innovationen als Weltleitmesse im Bereich der Haushaltselektronik und Unterhaltungstechnik. Das BfS informiert an seinem Messestand in Halle 26 über Grundlagen und Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen.
Ausführliche Informationen des BfS zu 5G finden Sie auch hier: http://www.bfs.de/5G
Tipps zur Handynutzung finden Sie hier: https://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfunk/schutz/vorsorge/smartphone-tablet.htm…
SAR-Liste des BfS: www.bfs.de/sar