Mobiles Recycling schont Kosten und Umwelt beim Prestigeprojekt „aspern Die Seestadt Wiens“
WIEN / ASPERN Auf dem rund 240 Hektar großen Areal am ehemaligen Flugfeld Aspern soll ein neuer Stadtteil entstehen. Bereits 1992 wurden Anläufe zur Entwicklung eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas unternommen. Bis 2028 soll hier ein neuer Stadtteil wachsen, dessen Dimension beinahe die von Wien Innere Stadt erreicht. Der Startschuss für die erste Bauetappe erfolgte am 3. Juli 2009.
Ab 2010 soll am Ort zunächst ein Forschungs- und Entwicklungspark entstehen. Als Impulsprojekt wird ein Technologiezentrum errichtet, das in einer ersten Bauphase 8.500 m2 Bruttogeschoßfläche umfassen wird.
Die Archtitekturausschreibung für dieses erste Hochbauprojekt in der Seestadt ist bereits erfolgt. Innerhalb der kommenden 20 Jahre soll auf dem 240 Hektar großen Areal dann ein kompletter Stadtteil entstehen – „aspern Die Seestadt Wiens“. Auf der größten Stadtbaustelle der österreichischen Hauptstadt werden 8.500 Wohneinheiten für 20.000 Menschen und 20.000 Arbeitsplätze errichtet.
Insgesamt entstehen bis 2028 2,3 Mio. Quadratmeter Bruttogeschoßfläche. Ab 2013 wird auch die U-Bahn-Linie U2 ins Areal führen, der Spatenstich für die Verlängerung in das Stadtentwicklungsgebiet erfolgt noch im OktoberSo entsteht ein lebendiger urbaner Stadtteil, mit dem Wien die Chancen und Herausforderungen der EU-Erweiterung aktiv nützen und mit einer „Stadt des 21. Jahrhunderts“ neue Standards setzen will.
Verwertung vor Ort bringt maximale Vorteile
Für das größte österreichische Stadtentwicklungsprojekt wurde eine eigene Entwicklungsgesellschaft gegründet: die „Wien 3420 Aspern Development AG“; eine Tochtergesellschaft des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Mit dem Abbruch der ehemaligen Roll- und Landebahnen wurde die ARGE HABAU Hoch- und Tiefbau GmbH/Gebrüder Haider Bauunternehmung GmbH beauftragt. Projektleiter auf Seiten des Auftraggebers ist Roman Koselsky – Mitarbeiter der Wien 3420 AG und zuständig für die Entwicklung der technischen Infrastruktur in der Seestadt. Aus Umweltschutzgründen – und nicht zuletzt auch aufgrund des massiven Kostenvorteils – setzt man bei diesem prestigeträchtigen Stadtentwicklungsprojekt auf mobiles Recycling.
Schon Anfang der 1990er Jahre hat RUBBLE MASTER aus Linz das Prinzip des mobilen Recyclings vor Ort mit kompakten, leicht zu transportierenden Brechern eingeführt und ist inzwischen Marktführer in der Kompaktklasse. Das bedeutet, dass alle Baurestmassen vor Ort gelagert und verarbeitet werden. Damit entfallen unnötige LKW-Fahrten von und zur Baustelle, um die Baurestmassen zu entsorgen. Zugleich ist auch ein massiver Kostenvorteil damit verbunden. Dieser ergibt sich nicht nur aus der Anzahl der gesparten Transportkilometer und Deponiegebühren, sondern auch daraus, dass neues Material nicht teuer zugekauft werden muss, sondern das hochwertige Recyclinggranulat vor Ort wieder verbaut wird. In der Seestadt kommt das Material beispielsweise beim Straßen- und Wegebau zum Einsatz.
Bereits seit 2004 setzt die HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H. – eines der führenden heimischen Bauunternehmen mit Sitz in Perg, Oberösterreich – auf mobiles Recycling mit RUBBLE MASTER Compact Recyclern. Auf den zahlreichen eigenen Standorten und auf Baustellen in ganz Österreich werden seither Asphalt, Beton, Stahlbeton und allgemeiner Bauschutt kostengünstig zu Recyclingbaustoffen verwertet. Nicht zuletzt deshalb, weil die hohe Qualität des mit dem kompakten aber leistungsstarken Prallbrecher verwerteten Materials eine restlose Wiederverwendung erlaubt. Denn HABAU ist bekannt für höchstes Qualitätsbewusstsein.
Kompakter Brecher mit Top-Leistung
Auch bei diesem Projekt setzt Bernhard Radinger, Abfall- und Umweltmanager im HABAU Konzern , wieder auf den RM80 samt mobiler Überkornlösung. Er beschreibt das Projekt so: „Vor Beginn der Arbeiten war eine umfassende Sondierung des über 70.000 m2 großen Baufeldes auf Kriegsrelikte erforderlich. Immerhin war der Flughafen Wien / Aspern Hauptstützpunkt im II. Weltkrieg. Laut Auftrag galt es dann, rund 15.000 m3 Beton des ehemaligen Flugfeldes abzutragen und zu verwerten. Als ARGE Partner setzen wir dabei auf die kostensparende Verwertung vor Ort.
Dass wir hier eine so kompakte RUBBLE MASTER Anlage im Einsatz haben, liegt an den guten Erfahrungen, die wir bei vergleichbaren Projekten mit den RM80 gemacht haben. So hat sich der mobile Prallbrecher etwa beim Großprojekt Abbruch Schlachthof Wien / St. Marx bewährt und kommt häufig bei innerstädtischen Abbruchprojekten zum Einsatz. Ausschlaggebend war sicher auch, dass die Maschine bei diesem Material eine großartige Leistung bringt und mit dem mobilen Überkornabscheider OS80 mit geschlossener Rückführung fertiges Wertkorn in einem Arbeitsgang erzeugt. Das erspart uns immerhin 1/3 des üblichen Arbeitsablaufs und -aufwandes.“
Bis Mitte Oktober müssen nun 15.000 m3 Beton verwertet werden. Insgesamt wurde eine Fläche von etwa 30.000 m² abgebrochen – also rund 20% der gesamten Betonfläche der Rollbahnen am ehemaligen Flugfelde in Aspern. Zum Aufbrechen des Betons wurde ein Fallbeil eingesetzt, das die Betonfläche segmentierte. Die Schollen wurden mit Baggern ausgehoben, mit Pulverisierern auf eine Aufgabegröße bis maximal 50 cm vorbereitet und aufgehaldet. Mittels Bagger, in letzter Zeit auf per Radlader mit 3,2 m3 Schaufel, wird das Aufgabematerial in die Vibrorinne des nur 23 to schweren Brechers geladen. Das Material wird im Prallbrecher mit automatischer Zuförderung je nach Brecherbelastung, Material und Beschickungsart zügig verarbeitet. Der patentierte Überkornabscheider OS80, der am Haupt-Austragsband des Brechers mittels Schnellverschluss befestigt ist, sorgt für einen sauberen Trennschnitt bei 0/32 mm. Das Überkorn wird in den Brechereinlauf rückgeführt und erneut gebrochen. Als „beeindruckend“ beschreibt Bernhard Radinger die Durchsatzleistung des kompakten Brechers, der fertiges Endkorn 0/32 mm mit Spitzen bis 100 to/h liefert.
Österreichische Qualitätsstandards für RC-Baustoffe
In Österreich gelten strenge Richtlinien für Recyclingmaterialien. Denn nur gütegeschützte Recyclingbaustoffe dürfen wieder verbaut werden. Dem trägt die HABAU umfassend Rechnung, so Bernhard Radinger: „Mit dem RUBBLE MASTER RM80 – dessen Verfahrensweise selbst CE zertifiziert ist – kann Beton, wie hier aus dem Abbruch des ehemaligen Rollfeldes gewonnen, zu kubischem „rezykliertem gebrochenem Betongranulat RB II 0/32 mm“ verwertet werden (Quelle: BRV – Österreichischer Baustoff Recycling Verband, Wien). Eine umfassende und regelmäßige Güteüberwachung erfolgt durch das eigene Baustofflabor der HABAU. So kann dieser Qualitätsbaustoff für ungebundene obere oder untere Tragschichten etwa im Straßenbau, für gebundene Tragschichten und im landwirtschaftlichen Wegebau verwendet werden: im konkreten Fall für den künftigen Straßen- und Wegebau in der Seestadt Wiens.