Auf der „waste to energy+recycling“ kommen neue Verfahren auf den Prüfstand
Die Vergasung von Abfällen steht in Großbritannien hoch im Kurs. Dort wird „Waste Gasification“ mit Höchstsätzen gefördert. In Deutschland blieb die Technik bislang den Beweis der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit schuldig. Nun geben einige Anbieter durch verbesserte Verfahren Anlaß zu neuer Hoffnung. Auf der „waste to energy+recycling“ in Bremen werden diese Verfahren vorgestellt. Die internationale Fachmesse und Konferenz findet vom 17. bis 19. Mai 2011 zum sechsten Mal auf dem Bremer Messegelände statt.
Vergasungstechnik im Industriemaßstab
Auf der „waste to energy+recycling“ stellt sich unter anderem die deutsche Ecoloop, Tochter der Fels-Werke GmbH, dem interessierten Fachpublikum. Im Herbst 2011 nimmt die Ecoloop Pilotanlage im Harz ihren Betrieb auf. Schon bei der Dimensionierung dieser 32-Megawatt-Anlage gingen die Konstrukteure andere Wege. „Die Funktionstüchtigkeit des Systems läßt sich nur schwerlich von einer kleinen Versuchseinheit auf den großtechnischen Einsatz übertragen“, so Roland Möller, Geschäftsführer der Ecoloop. „Daher haben wir uns entschieden, das Verfahren gleich im einsatzfähigen Industriemaßstab zu betreiben.“
Weltneuheit auf der Messe
Kernstück dieser Weltneuheit ist ein im Kreislauf geführtes Schüttgut bestehend aus Kalk, welches als Reaktionswanderbett und gleichzeitig als Schadstoffbinder genutzt wird. So lassen sich Energieträger in Form von Biomasse, Kunststoffabfällen oder auch anderen kohlenstoffreichen Materialien besonders umweltgerecht vergasen. Im Prozeß entsteht ein sehr reines Synthesegas, das die Fels-Werke für den Eigenbetrieb ihrer Kalkproduktion mit hohem Wirkungsgrad nutzen und somit den Einsatz fossiler Brennstoffe senken. Schadstoffe aus der Synthesegas-Produktion werden am Kalk gebunden, herausgefiltert, und anschließend fachgerecht entsorgt. Die Konzeption der Anlage wurde bereits im frühen Entwicklungsstadium auf die wirtschaftliche Multiplikation der Ecoloop-Technologie für unterschiedlichste Branchen und Anwendungen ausgerichtet.
Während Projekte für Ersatzbrennstoff-(EBS-)Kraftwerke im In- und Ausland zuletzt wegen der erforderlichen Investitionen in Frage gestellt wurden, bietet der Ansatz von Ecoloop einen weiteren Vorteil. „Der Kapitalbedarf für unsere Anlagen liegt deutlich unterhalb der von EBS-Kraftwerken und das bei einer wesentlich höheren Flexibilität hinsichtlich der Eingangsqualität des Input-Materials.“ erklärt Möller.
„Die ‚waste to energy+recycling‘ bietet technischen Trends und kontroversen Meinungen gleichermaßen ein Forum“, kommentiert Ernst Rieso, Projektleiter beim Veranstalter Messe Bremen. „Das macht die Veranstaltung so interessant für Besucher aus dem In- und Ausland.“ Das Konferenzprogramm widmet sich in einem eigenen Vortragsblock am 19. Mai dem Thema Vergasung im Vergleich zu anderen thermischen Abfallbehandlungsverfahren.
Über die Messe:
Die „waste to energy+recycling“, internationale Fachmesse und Konferenz für Energie und Rohstoffe aus Abfall und Biomasse, findet vom 17. bis 19. Mai 2011 zum sechsten Mal auf dem Bremer Messegelände statt. Veranstalter ist die Messe Bremen in Kooperation mit der Freesen & Partner GmbH. Themenschwerpunkte sind die thermische Verwertung, Biogasproduktion und Sekundärrohstoffrückgewinnung. Die Messe bietet Platz für 200 Aussteller, die ihre Technik auch live vorführen können. In 14 Vortragsblöcken informieren mehr als 50 Experten über Technik im Einsatz, rechtliche Rahmenbedingungen und neue Märkte. Die „waste to energy+recycling“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, sowie des polnischen Umweltministeriums. Polen ist 2011 Partnerland der Messe.
Wichtige Termine:
17.5.2011 – Exkursionen, Auftaktempfang mit Partnerland Polen
18.5.2011 – Eröffnungsfeier, Fachmesse und Konferenz, Abendempfang mit VIP-Gästen
19.5.2011 – Fachmesse und Konferenz
Mehr Informationen, vorläufiges Programm und Anmeldung: http://www.wte-expo.de