Mit modularen Plattformen und flexiblen Maschinen-
konzepten unterstützt die Dienes Apparatebau GmbH aus Mühlheim am Main Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung innovativer Filamente. Insbesondere die MultiMode-Anlagen können die Produktionsschritte zur Produktentwicklung intelligent miteinander vernetzen, wie Project Manager Process Control Martin Bartunek im Interview einige Monate vor der ITMA Messeteilnahme erläutert. Damit entspreche Dienes den Anforderungen des Textilmaschinenbaus nach immer mehr Effizienz und Produktivität.
Herr Bartunek, Dienes kooperiert seit rund 60 Jahren mit Textilmaschinenherstellern. Wie kann Ihr Unternehmen zur Orientierung dieser Branche auf Nachhaltigkeit beitragen?
Das Hauptaugenmerk der Textilhersteller in Europa hat sich immer mehr in Richtung Produktion technischer Textilien entwickelt. Dabei wird an der Perfektionierung der Verarbeitungstechniken gearbeitet. Hier gilt es vornehmlich, die komplexen Herstellungsprozesse effizient zu realisieren. Natürlich ist ein Hauptansatzpunkt hierbei, den Energieverbrauch der Anlagen zu reduzieren.
Was bedeutet Funktionsintegration für Dienes als Anbieter von Maschinen und Komponenten für die Chemiefaserherstellung?
Der Trend zur Funktionsintegration betrifft uns in zweierlei Hinsicht. Zum einen hat sich Dienes zur Aufgabe gemacht, durch eine modular aufgebaute Pilotlinie Forschungseinrichtungen in der Fasertechnologie bei der Entwicklung neuer innovativer Filamente zu unterstützen. Dafür wurden intelligente Produktionsmodule entwickelt, die sich modular kombinieren lassen, sodass die Pilotlinie während der Entwicklungsphase an neu gewonnene Erkenntnisse angepasst werden kann. Zum zweiten wird in der immer globaleren Welt des Maschinenbaus immer mehr Effizienz und Produktivität benötigt. Deshalb sind integrierte Lösungen gefragt, die immer effizienter werden.
Welche Chancen bietet die Funktionsintegration für Dienes?
Die Chance liegt in dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unserer Module. Durch immer neue Anforderungen aus verschiedensten Anwendungen und deren Integration steigt die Performance der Module, und es ergibt sich somit auch der Mehrwert für die Kunden. Letzten Endes geht es um die Steigerung von Effizienz und Produktivität.
Welchen Nutzen kann der Anwender Ihrer MultiMode-Anlagen aus der Funktionsintegration ziehen?
Funktionsintegration steht für die intelligente Vernetzung von Produktionsschritten zur Produktentwicklung. Mit dem Begriff Funktion verbinden wir dabei die Herstellung des Filaments als Prozess. Dienes zielt darauf ab, die Forschungseinrichtungen, die an der Entwicklung neuer innovativer Filamente arbeiten, in die Lage zu versetzen, für eine effiziente, systematische und sich zum Teil selbst optimierende Versuchsarbeit gerüstet zu sein. Generell ist jedes Modul einer MultiMode-Anlage unabhängig und einzeln zu betreiben. Über die Masterfunktionalität lassen sich alle Einzelmodule durch den Anwender zu einer Anlage konfigurieren. Das System ist als intelligente und modulare Plattform zu sehen.
Wo sehen Sie für die kommenden Jahre das größte Potenzial für Funktionsintegration in der Textilmaschinenproduktion?
Gefragt sind hier durchgängige Systemkonzepte. Wie man auch an dem Großprojekt „Industrie 4.0“ sehen kann, ist ein immer stärkerer Trend zu erkennen, Daten von Produktionsprozessen intelligent zu vernetzen. Dies führt dazu, dass immer leistungsfähigere Maschinensteuerungen notwendig sind.
Dies erfordert natürlich im Gegenzug, aus dieser Masse an Daten die relevanten zu separieren, um wirklich einen Mehrwert zu generieren. Daher gewinnt die zielgerichtete Funktionsintegration immer mehr an Bedeutung.
Spielt für Ihre Kunden die Energieeffizienz Ihrer Anlagen eine Rolle?
Ja, das Thema spielt eine immer bedeutendere Rolle auch in unserem Bereich. Wir arbeiten in Kooperation mit der Firma Rauschert und einem Fraunhofer Institut an einem Energiemanagementsystem (EMS), das in der Lage ist, den Energieverbrauch einer Firma zentral zu analysieren und zu steuern. Hier können sowohl alle elektrischen Verbraucher erfasst werden als auch andere Verbräuche wie Gas, Wasser etc. Das EMS ist im Übrigen auch in die MultiMode-Anlagen integrierbar.
Für Produkt– und Prozessentwicklungen gehen Sie zeitweilig Partnerschaften mit Forschungsinstituten ein. Wie vollzieht sich diese Zusammenarbeit konkret?
Diese Partnerschaften sind natürlich für beide Seiten interessant. Dienes profitiert hier in erster Linie von der Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams, in denen neue Produkte und Prozesse entwickelt und erforscht werden. Außerdem sind für viele Versuche Infrastrukturen notwendig, die in den dortigen Laborhallen zur Verfügung stehen. Natürlich sind Neuerungen auch in einem Laborbetrieb deutlich problemloser zu testen als in einer laufenden 24-Stunden- Industrieproduktion. Im Gegenzug erhalten die Labore immer die neueste Technik.
Mit welchen Produkten wird sich Dienes auf der ITMA in Mailand präsentieren?
Dienes wird zum einen die MultiMode-Laboranlagen präsentieren, zum anderen werden wir etwas aus dem Bereich der Hochtemperaturgaletten ausstellen.
Das von Dienes entwickelte MultiMode-System bietet Architekturen und Methoden für flexible Produktionsanordnungen, um schnelle und effiziente Prozesse in der innovativen Fasertechnologie vorantreiben zu können. Es eignet sich als Werkzeug zur Entwicklung eines Produktes von der Idee bis zur Praxisumsetzung. Dienes präsentiert seine MultiMode-Laboranlagen auf der ITMA im November in Mailand in Halle 4 (Stand H123).
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