Der erste Gebäudereport des BMIMI enthält Daten zum Bestand, Neubau, Bauweisen, Baustoffen, Energieversorgung, Emissionen, Beschäftigung und Wertschöpfung.
Demnach verursachen Gebäude rund ein Drittel des Endenergieverbrauchs und über 10 % der Treibhausgasemis- sionen in Österreich. Etwa 80 % der Gebäude wurden vor 2000 errichtet und weisen meist schlechte Energieeffizienz- klassen auf. Während Neubauten zunehmend klimafreundlich errichtet werden, dominieren im Bestand noch fossile Heizsysteme. Trotz Rückgang im Neubausektor aufgrund hoher Zinsen und Inflation befinde sich der Gebäudesektor im Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Dabei konnten durch Maß- nahmen zur Energieeffizienz und dem Umstieg auf erneuerbare Energien die Pro-Kopf-Emissionen im Gebäudebereich seit 1990 um rund 50 % gesenkt werden.
Der Gebäudesektor ist aber auch eine wichtige Stütze der heimischen Volkswirtschaft: Über 40.000 Unternehmen erwirtschaften mit 310.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Umsatz von mehr als 60 Milliarden Euro und tragen somit zu mehr als 5 % zur österreichischen Bruttowertschöpfung bei. Damit ist dieser Bereich unumstritten ein zentraler Hebel zur Erreichung der Klimaziele von Paris und zur Erhaltung des Wohlstands und der Lebensqualität in Österreich.
Derzeit mangele es jedoch an leistbarem Wohnraum, während das Bauen immer teurer und die Finanzierung von Bauprojekten schwieriger wird. Der Baupreisindex ist alleine seit 2020 um 50 Punkte stark gestiegen. Der Wert von 2024 liegt um 100 Punkte über dem Wert von 2005.

Anzahl und durchschnittliche Energieklasse (B, C oder D) der Gebäude nach Bauperiode (STATISTIK AUSTRIA, 2022; Institut Wohnen und Umwelt, 2016; Auswertung und Darstellung: AEA) (Grafik: BMIMI)
Gleichzeitig steigt die Notwendigkeit, die gebaute Umwelt an den Klimawandel anzupassen und den Wandel hin zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft voranzutreiben. Innovative und nachhaltige Bauweisen und -materialien, neue Ansätze der Energieversorgung und verstärkte Vernetzung spielen dabei eine immer größere Rolle und verändern die Art und Weise, wie Wohngebäude geplant und umgesetzt werden. Im Neubau und in sanierten Gebäuden ist die Fernwärme der dominierende Energieträger in Österreich. Gleichzeitig steige der Anteil der Wärmepumpen deutlich an.
Mit dem „Gebäudereport 2025″, der im Auftrag des BMIMI von der Österreichischen Energieagentur und Exploreal Institut für Immobilienwirtschaft erstellt wurde, liegt nun erstmals eine nationale, gesammelte Übersicht zum Gebäudebestand und dessen technischer Ausstattung vor.
Link zum Report:
https://klimaneutralestadt.at/resources/pdf/gebaeudereport-2025-bmimi.pdf