Virtuelles Alpenobservatorium erforscht Klima

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Ein internationales Netzwerk integrierter alpenländischer Klimaforschung

Datenaustausch und gemeinsame Datenverwertung machen die Forschung effizienter, verspricht VAO-Projektsprecher Michael Bittner (DLR/Universität Augsburg).

 Angeregt wurde die Errichtung des "Virtuellen Alpenobservatoriums" von der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS). Sprecher des UFS Science-Teams, zu dem seit 2009 auch Forscher des Instituts für Geographie und des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universität Augsburg gehören, und nun auch Projektkoordinator des Virtuellen Alpenobservatoriums ist Prof. Dr. Michael Bittner, Leiter des Earth Observation Center des DLR und Professor für Atmosphärenfernerkundung am Institut für Physik der Universität Augsburg. Foto: Markus Neumann/UFS

Angeregt wurde die Errichtung des „Virtuellen Alpenobservatoriums“ von der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS). Sprecher des UFS Science-Teams, zu dem seit 2009 auch Forscher des Instituts für Geographie und des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universität Augsburg gehören, und nun auch Projektkoordinator des Virtuellen Alpenobservatoriums ist Prof. Dr. Michael Bittner, Leiter des Earth Observation Center des DLR und Professor für Atmosphärenfernerkundung am Institut für Physik der Universität Augsburg. Foto: Markus Neumann/UFS

Mit einem Kick-off-Meeting ist am 6. März 2014 das grenzüberschreitende Netzwerk „Virtuelles Alpenobservatorium“ (VAO) offiziell an den Start gegangen. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz fördert die beteiligten 16 bayerischen Partner dieses internationalen Klimaforschungsprojekts mit drei Millionen Euro auf drei Jahre. Projektkoordinator Prof. Dr. Michael Bittner ist Abteilungsleiter des Earth Observation Center des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und Inhaber einer Professur für Atmosphärenfernerkundung am Institut für Physik der Universität Augsburg. Er ist zugleich Sprecher des Science-Teams der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS), auf deren Anregung das jetzt etablierte VAO-Netzwerk zurückgeht. Vertreten durch ihr Institut für Geographie (Prof. Dr. Jucundus Jacobeit) und ihr Wissenschaftszentrum Umwelt zählt die Universität Augsburg bereits seit 2009 zum UFS-Konsortium.

Wie wirkt sich der Klimawandel in der besonders sensiblen Alpenregion aus und welche Folgen hat dies für den Freistaat Bayern? Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) auf der Zugspitze liefert seit 15 Jahren Messdaten an Klimaforscher aus ganz Deutschland. Zur weiteren Verbesserung der Klimaprognosen und zur Bewertung der Wirkung aktueller Anpassungsmaßnahmen gehen die Forscher jetzt einen Schritt weiter: Auf Anregung der UFS bündeln die alpinen Höhenforschungsstationen in Italien, Frankreich, der Schweiz, Österreich und Deutschland ihre Forschungsaktivitäten in Form eines „Virtuellen Alpenobservatoriums“ (VAO).

Neue Qualität in der europäischen Klimaforschung

„Das Virtuelle Alpenobservatorium bringt eine neue Qualität in die europäische Klimaforschung. Der Klimawandel macht an den Grenzen nicht Halt. Die Bewältigung der Klimafolgen ist für alle Alpenländer eine der größten Herausforderungen des Jahrhunderts. Der Klimaschutz in den Alpen braucht deshalb Konsequenz und Kooperation – gemeinsam, grenzüberschreitend und auf Basis vergleichbarer Daten. Das Virtuelle Alpenobservatorium wird zum Zentrum der Klimaforschung in den Alpen“, so der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber. Im Mittelpunkt des VAO-Projekts steht ein intensiver Datenaustausch zwischen den großen alpinen Observatorien, die zum Teil unterschiedliche, zum Teil sich ergänzende Forschungsschwerpunkte haben. Vorhandene und künftige Messdaten werden in einem zentralen Alpen-Datenanalysezentrum (Alpen-DAZ) zusammengeführt – einer Einrichtung, die es bis heute in vergleichbarer Form nicht gibt. „Die informationstechnische Vernetzung der Stationen miteinander erlaubt einen schnellen und komfortablen Datenaustausch nach internationalen Standards. Die Forschung wird effizienter und die gemeinsame Verwertung der Daten wird möglich“, erläutert VAO-Projektkoordinator Bittner.

Schwerpunkte der 16 bayerischen Projektpartner sind die Themen Atmosphäre, alpine Umwelt und alpiner Wasserhaushalt. Bittner: „Durch die länder- und fachübergreifende Kooperation können wir die wissenschaftlichen Fragestellungen in einer inhaltlichen Tiefe beantworten, die ohne diese Infrastruktur nicht möglich wäre“. Profitieren wird die Wirtschaft – etwa der Tourismus-, Wasser-, Energie-, Versicherungs- und Gesundheitssektor – aber auch die Politik, die bereits heute Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in die Wege leiten und finanzieren muss.

 

http://www.uni-augsburg.de


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