Eine Wand, die für Geräusche undurchdringlich ist. Unter dieser Voraussetzung ist eine eindrückliche Fassade entstanden: Über 130 Meter entlang der Autobahn A9 zwischen Lausanne und Vevey erhebt sich die Akustikfassade.
Der Gebäudekomplex zählt 88 Wohnungen und acht Geschäftslokale. Seit 2006 wurde geplant, anfangs 2012 startete der Bau. Bedingung für die Baubewilligung war eine gute Akustiklösung: Die Bewohner sollen nicht durch Lärm von der Autobahn belästigt werden. Keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt, dass täglich über 70‘000 Autos auf der direkt angrenzenden A9 vorbeirasen.
Um die Akustikwerte zu erreichen, musste die Wand zur Autobahn hin geschlossen sein: keine Fenster, keine Balkone. Alle Öffnungen befinden sich auf der anderen Gebäudeseite. Diese Massnahme allein reichte jedoch nicht aus. Es wurde eine Fassade mit spezieller Unterkonstruktion entworfen. Jede Swisspearl Platte wurde in einem Winkel von 12° verlegt. „Dadurch soll der Lärm nicht auf das Quartier auf der anderen Autobahn- seite reflektiert werden, sondern gegen oben“, erklärt Jean-Pierre Petit vom planenden Architekturbüro Caiani SA. „Die Akustiker hatten von Beginn weg ein hinterlüftetes Fassadensystem mit Swisspearl vorge-schlagen: Es ist ein stabiles, nachhaltiges Material, das sich gut für Akustikanwendungen eignet.“, so Petit weiter. Zusätzlich wurde eine akustische Isolation aus Mineralwolle eingesetzt, die die Lärmemissionen absorbiert. Das Zusammenspiel der Materialien, des Hinterlüftungs-
raums sowie der Verlegungsneigung führten schliesslich zum Erreichen der erforderten Akustikwerte.
Die Wohnungen werden im Winter 2016 bezugsbereit sein, die Bauarbeiten sind noch im Gange. Die Akustik-fassade zur Autobahn hingegen ist bereits fertiggestellt. Und ein Gang in eine Wohnung des Gebäudes zeigt: Vom Autobahnlärm ist hier tatsächlich nichts zu hören.