Maritime Industrie auf Erfolgskurs

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SMM 2012 setzt positive Signale für die Zukunft der maritimen Industrie

 

 

 

Foto: HMC/Katrin Neuhauser (KN)

Zufriedene Aussteller, hoher Andrang von Fachbesuchern aus aller Welt: Die SMM hat ihre Position als wichtigster Impulsgeber für die maritime Industrie auch 2012 eindrucksvoll untermauert. Die 25. shipbuilding, machinery & marine technology international trade fair hamburg, die nach vier Tagen heute zu Ende ging, war mit 2100 Ausstellern und über 50.000 Fachbesuchern, darunter zahlreiche internationale Delegationen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft, die bislang erfolgreichste SMM. „Dass unsere Jubiläumsveranstaltung einen so großen Anklang gefunden hat, freut uns natürlich besonders“, sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH. Das starke Interesse zeige, dass es gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten wichtig sei, sich auszutauschen, sich zu präsentieren und auf Innovationen zu setzen. „Dafür ist die SMM die ideale Plattform“, so Aufderheide. „Die SMM hat klare Signale in Richtung Zukunft gesetzt und die Erwartungen der Branche als Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft voll erfüllt. Auf der SMM wurden gute Geschäfte gemacht. Unsere Kunden verzeichneten Aufträge auch über Schiffsneubauten und über die Ausrüstung von Schiffen.“

 

 

 

Dabei kam die größte Besuchergruppe aus Reedereien und Schifffahrtsunternehmen, gefolgt von der Schiffbau- und Werftindustrie und dem Maschinen- und Anlagenbau. Der Bereich Marine/Verteidigungsindustrie rückte auf Platz vier. Die SMM 2012 hatte 35 Prozent ausländische Fachbesucher, im Vergleich zur Vorveranstaltung ein leichter Zuwachs von zwei Prozentpunkten. Der Anteil asiatischer Besucher verdoppelte sich im Vergleich zur SMM 2010 und lag bei 16 Prozent.

 

 

Großes Interesse, hohe Kompetenz

Insgesamt 90.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche standen den Unternehmen zur Verfügung. „Unser Baby ist ganz schön groß geworden“, freute sich Jürgen Witte, Vorsitzender des Vereins der Schiffsingenieure zu Hamburg e.V. (VSIH). Der Verein ist ideeller Träger und Gründer der SMM. Aus einer kleinen internen Veranstaltung, auf der 1963 rund 35 Mitglieder ihre Exponate ausstellten, ist mittlerweile die bedeutendste Leistungsschau der maritimen Wirtschaft geworden.

 

 

„Auffallend war der große Zuspruch aus dem Ausland, insbesondere aus Asien“, sagt Dr. Alexander Nürnberg, Geschäftsführer von Hatlapa und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Schiffbau- und Offshorezulieferindustrie im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau (VDMA). Trotz einer verhaltenen Prognose für den Schiffsneubau seien die Zulieferer zuversichtlich, mit interessanten Lösungen zum Schiffsbetrieb in den kommenden Jahren zufriedenstellende Umsätze zu erzielen, so Nürnberg.

 

 

Bernard Meyer, Chef der Meyer Werft und Vizepräsident von SEA Europe (Ships & Marine Equipment Association) hob die Verzahnung der SMM mit wichtigen Fachkongressen wie dem global maritime environmental congress hervor: „Die SMM ist das wichtige Ereignis für die maritime Industrie weltweit. In Hamburg treffen sich alle relevanten Schiffbauer, Reeder und Lieferanten, um über neue Technologien und innovative Schiffsprojekte zu sprechen und zu verhandeln. Auch der gmec hat wieder bemerkenswerte Impulse geliefert, wie sich neue Antriebstechniken und effizientere Formen der Energiegewinnung an Bord umsetzen lassen.“

 

 

Für die Reeder ist die SMM die einmalige Chance, sich gebündelt auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. „Steigende Bunkerpreise waren schon immer ein Anreiz für effiziente Antriebssysteme und intelligentes Schiffsdesign. Heute geht es aber generell darum, Schifffahrt so sauber wie möglich zu machen. Strengere Umweltstandards, aber auch der Wunsch vieler Reeder nach umweltschonenden Technologien treiben diese Innovationen voran“, sagte Michael Behrendt, Präsident des Verbands Deutscher Reeder und Vorstandvorsitzender von Hapag-Lloyd.

 

 

Gerade in schwierigen Zeiten müsse man nach vorne schauen, befand Werner Lundt, Hauptgeschäftsführer beim Verband Schiffbau und Meerestechnik (VSM). „Die Industrie muss sich gut präsentieren, denn Messe bedeutet Vertrieb und damit Zukunft.“

 

 

Fokus auf Effizienz und Umweltschutz

„Auf der SMM 2012 war klar erkennbar, dass die Reedereien mehr denn je in eine grüne Zukunft investieren. Überall in der maritimen Wirtschaft und Industrie gibt es neue Produkte und Verfahren, mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu steigern und Emissionen zu reduzieren – bei einzelnen Schiffen wie auch in ganzen Flotten“, so Torsten Schramm, Chief Operating Officer beim Germanischen Lloyd und Chairman beim gmec.

 

 

Hier konnten viele Aussteller mit Innovationen und maßgeschneiderten Produkten punkten: „Es steht weniger das Thema Neubauten im Vordergrund, sondern die Fragestellung, wie sich Betriebskosten senken lassen“, sagte Dr. Stephan Timmermann, Vorstandsmitglied des Motorenherstellers MAN Diesel & Turbo. Ziel sei es, mit wenig Geld viel zu erreichen – etwa durch das Umrüsten von Motoren oder Propellern. Ein Beispiel ist das MAN-Produkt Alphatronic 3000, das eine automatische Abstimmung von Maschinendrehzahl und Propeller ermöglicht.

 

 

Effiziente Maschinensteuerung und Entlastung der Mannschaft hat sich das norwegische Unternehmen Kongsberg auf die Fahnen geschrieben. Auf der SMM wurde sich Uwe Frenz, Geschäftsführer von Kongsberg Maritime, u.a. mit einer Reederei über die Ausrüstung zweier Neubauten mit einer kompletten Schaltanlage mit integriertem Automationssystem vom Typ K-Chief 600 einig. Vertragsabschlüsse konnte auch Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Becker Marine Systems vermelden: „Wir haben auf der SMM Nummer 298, 299 und 300 von unserem Mewis Duct verkauft.“ Kunden für das System zur Verbesserung der Propulsion waren eine italienische und eine griechische Reederei. SAM Electronics zeigte neben Automations- und Navigationssystemen eine Lösung zur Landstrom-Versorgung im Container-Format. „Wir sind mit dem gesamten Verlauf der Messe mehr als zufrieden. Die hier verhandelten Projekte lassen uns optimistisch in die Zukunft blicken“, bilanzierte Ulrich Weinreuter, Vorsitzender der Geschäftsführung.

 

 

Weniger Brennstoffverbrauch bedeutet auch weniger Emissionen. Vor dem Hintergrund neuer internationaler Regularien („Tier 3“) muss die Branche auch Stickoxide und Schwefel in den Griff bekommen. „Ein viel diskutiertes Thema auf dieser SMM war LNG. Auch MTU investiert in die Entwicklung von Gasmotoren für den mobilen Einsatz und prüft die Marktanforderungen“, sagte Christos Ramnialis, Executive Vice President für den Bereich Motoren und Antriebssysteme bei der MTU Friedrichshafen GmbH.

 

 

Gerade für kleinere Schiffstypen, die in ECA-Zonen unterwegs seien, sei LNG erste Wahl, bestätigte Tor E. Svensen, Präsident der norwegischen Klassifikationsgesellschaft DNV.

 

 

Auch das Thema Ballastwasser-Management elektrisiert die Branche: Unternehmen wie Alfa Laval, RWO und Mahle halten Lösungen parat, mit denen die Reeder den kommenden IMO-Anforderungen begegnen können. Innerhalb von wenigen Jahren müssen dann weltweit zehntausende Schiffe nachgerüstet werden. „Für die Kunden ist die SMM ideal, um den Markt zu sondieren“, sagte Peter Scholz, Vertriebsleiter Schifffahrt bei Mahle Industry.

 

Innovationstreiber Offshore

Wie wichtig das Offshore-Segment für die Schiffbauindustrie ist, unterstrich die Wahl des „Schiffs des Jahres“, die traditionell am Stand der Norwegian Marine Exporters stattfand: Sieger wurde der Offshore-Plattform-Versorger „Fair Solitaire“, den STX OSV Langsten in Kooperation mit Rolls-Royce Marine gebaut hat. Das Schiff zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass es größere Menge von Chemikalien und giftigen Flüssigkeiten aufnehmen kann. „Der Offshore-Markt ist mehr als eine Nische, er ist Innovations- und Technologietreiber für die gesamte norwegische Industrie“, sagt Ole Henaes, Director General Norwegian Maritime Exporters (NME).

 

 

Offshore-Versorger und Windparkinstallationsschiffe hat auch Dr. Martin Füllenbach, Mitglied der Geschäftsführung des Antriebsspezialisten Voith Turbo, ins Visier genommen. Das innovative Querstrahlruder „Voith Inline Thruster“ ist vor allem für das Dynamic Positioning gefragt.

 

 

Füllenbach attestierte den Besuchern der SMM 2012 hohe fachliche Kompetenz: „Hier kommen Leute her, die wissen, wovon sie sprechen.

 

 

Im anspruchsvollen Offshore-Segment sind auch europäische Werften wie Nordic Yards erfolgreich unterwegs. „Die SMM ist die ideale Plattform für Nordic Yards, um sich einem internationalen und fachkundigen Publikum als maritimer Systemintegrator zu präsentieren“, sagte Dr. Günter Sens, Senior Vice President Sales and Project Design.

 

 

Neuer Schwerpunkt Sicherheit

2012 war das Thema Sicherheit und Verteidigung integraler Bestandteil der SMM: Die internationale Fachkonferenz Maritime Security and Defense (MS&D) fand im Rahmen der SMM statt und lockte hochrangige Marine-Vertreter nach Hamburg. Für den Schiffbauer Lürssen ein echter Gewinn. „Die Kombination von SMM und MS&D ist ideal für uns“, sagte Sales Manager Jörg Ahrens. Die Werft habe ihren Stand eigens auf das Interesse von Marine-Kunden abgestimmt. Zuspruch bei den Marine-Delegationen fand etwa ein neuartiges Patrouillenboot, das zivile und militärische Standards intelligent verknüpft und so schneller und kostengünstiger herzustellen ist.

 

 

Neuaussteller LexGabinia zeigte auf der SMM ein cleveres System zum Schutz vor Piraten. Geschäftsführer Sven Fürus freute sich über die Platzierung des Unternehmens in der neuen Halle B 8 mit dem Schwerpunkt Sicherheit: „Die Resonanz war sehr positiv.“

 

 

Globale Orientierung

Bemerkenswert war erneut die starke internationale Beteiligung bei der SMM. „Wir sind sehr zufrieden. Die SMM ist eine erstklassige Messe, die einen idealen Beitrag zur Vernetzung zwischen Schiffbauern und Zulieferern leistet“, sagt Nick Yang, General Manager Sales & Marketing bei Qingdao Qiyao Wärtsilä MHI Linshan Marine Diesel Co., einem Tochter-Unternehmen der China Shipbuilding Industry Corporation. Yang hob vor allem die exzellente Qualität der europäischen Zulieferindustrie hervor.

 

 

Oh-Yoon Kwon, General Manager beim koreanischen Schiffbauverband Koshipa, der Global Player wie Hyundai, STX und Hanjin repräsentiert, lobte die perfekte Vernetzung von Schiffbau, Zulieferindustrie und Kunden: „Die SMM boomt, weil nirgendwo sonst die Gelegenheit so günstig ist, die wichtigen Akteure zu treffen.“

 

 

Yukinobu Fujimoto, Vice Chairman der Japan Ship Machinery & Equipment Association (JSMEA), betonte die Bedeutung von High-Tech im Schiffbau: „Schiffe sind Assets, die über einen langen Zeitraum eine Rendite einbringen müssen. Langfristig wird sich nur hohe Qualität auszahlen.“ Japans maritimes Cluster habe hier viel zu bieten – und nutze natürlich die Gelegenheit, sich auf der SMM zu präsentieren.

 

 

Über 30 Länder stellten ihre Aktivitäten in speziellen Pavillons dar. „Wir treten hier gemeinsam in einem Nationenpavillon unter der Schirmherrschaft des General Secretariat of Istanbul Exporters’ auf“, sagte Savas Cap von der türkischen Werft Sefine Shipyard. „Das erhöht unsere Sichtbarkeit und macht es für uns leichter, Kunden und Lieferanten aus der Zuliefererindustrie zu treffen.“ Derzeit liege ein Schwerpunkt der türkischen Schiffbauer auf Reparatur-Aufträgen.

 

 

Auch die maritime Industrie Indiens zeigte bei der SMM Flagge: „Die Messe bietet eine hervorragende Plattform, Kunden zu treffen und neue Kontakte anzubahnen. Wir haben eine Menge Gespräche geführt und sind sehr zufrieden mit dem Messeverlauf“, resümierte R. K. Kalra, Vice President des Indian Register of Shipping (IR CLASS). „Wir freuen uns, wenn wir unsere Kunden auch auf der SMM India wiedertreffen.“

 

 

Die SMM 2014, 26. shipbuilding, machinery & marine technology, international trade fair hamburg, findet vom 9. bis 12. September 2014 auf dem Gelände der Hamburg Messe statt.

 

 

http://smm-hamburg.de

 

 

 

 

 


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