Funklösung soll Industrie 4.0 sicher machen

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Durch die steigenden Anforderungen der Industrie an eine flexible und kosteneffiziente Produktion wächst das Interesse an sicheren und robusten Funklösungen stetig. Im BMBF-Projekt „Professional Wireless Industrial LAN – PROWILAN“ entwickeln Experten in einem Konsortium aus acht deutschen Organisationen aus Industrie und Forschung die nächste Generation von WLAN Funktechnologie, die den schnell wachsenden Anforderungen auch zukünftiger industrieller Anwendungen gerecht wird.

Vollautomatische Intralogistik auf dem Weg zu Industrie 4.0: Hochregallager mit 25 Meter Hochregal, 1 OSR Shuttle mit 6 Gassen mit jeweils 40 Ebenen sowie einer Lagerkapazität von 178.000 Kartonstellplätzen (60cmx40cm)

Ziel des Projekts ist es, Robustheit, Bandbreite und Latenz der Funklösungen so zu verbessern, dass auch anspruchsvolle oder sicherheitskritische Anwendungen wie Augmented Reality oder funkbasierte Nothaltschaltungen effizient und anwenderfreundlich unterstützt werden können. Mit gängigen Funktechnologien ist es bisher nur eingeschränkt möglich, kooperative Augmented Reality Anwendungen stabil auszuführen. Auch in unzugänglichen Umgebungen, in denen Montage- und Wartungsarbeiten ausgeführt werden sollen, genügen heutige Funktechnologien nicht den gewachsenen Anforderungen.

Der Projektkoordinator Prof. Hans Schotten, Leiter des Forschungsbereichs Intelligente Netze am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern, erläutert hierzu: „Zur effizienten Umsetzung von Industrie 4.0 Konzepten benötigt man eine flexible, anwenderfreundliche und sichere Kommunikationslösung. Es ist das Ziel von PROWILAN eine neuartige industrielle Funktechnologie zu entwickeln, die diesen Ansprüchen genügt.“

Zu den notwendigen und geplanten Innovationen gehört unter anderem eine Multi-Band-fähige Funkschnittstelle, die gegenüber Interferenzen in einzelnen Bändern unempfindlich und somit immer sofort verfügbar ist. Dadurch werden sehr schnelle Antwortzeiten der Anwendungen ermöglicht. Es ist wichtig, kurze Antwortzeiten der Systeme garantieren zu können, um beispielsweise im Falle eines Not-Halts der Maschine eine garantierte Stillsetzzeit zu erreichen. Eine weitere Schlüsselinnovation von PROWILAN ist die Integration eines leistungsfähigen 60-GHz Moduls, wodurch sich die übertragbaren Datenraten deutlich steigern lassen. Ebenso soll ein Lokalisierungsverfahren für industrielle Umgebungen integriert werden, sodass mobile Einheiten in der Lage sind, ihren Ort und die Orientierung im Raum zu bestimmen. Für eine hohe Kundenakzeptanz ist auch das in PROWILAN entwickelte neuartige Plug & Trust Verfahren, das eine schnelle und einfache Inbetriebnahme, Umrüstung und Absicherung erlaubt, von zentraler Bedeutung.

PROWILAN wird im Rahmen des Forschungsprogramms IKT 2020 – Forschung für Innovationen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 4,6 Millionen Euro gefördert. Das Projekt startete im Februar 2015 und läuft bis Anfang 2018. Neben dem DFKI als Gesamtkoordinator gehören die ABB AG, IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik, IMST GmbH, NXP Semiconductors Germany GmbH, Bosch Rexroth AG, Robert Bosch GmbH und die Technische Universität Dresden dem Konsortium an.

Aus dem DFKI bringt neben dem Forschungsbereich Intelligente Netze (Prof. Dr. Hans Schotten) auch der Forschungsbereich Erweiterte Realität/Augmented Vision (Prof. Dr. Didier Stricker) seine Kompetenzen in PROWILAN ein.

 

http://www.dfki.de


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