Stoffliste Kühlschmierstoffe erhält Auszeichnung

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Auszeichnung mit dem 8. Deutschen Gefahrstoffschutzpreis

Kühlschmierstoffe sicher anwenden – Tagung „Gefahrstoffe 2010“


Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), zeichnete heute in Dortmund die Gewinner des diesjährigen 8. Deutschen Gefahrstoffschutzpreises aus, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Tagung „Gefahrstoffe 2010“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) statt, die BAuA-Präsidentin Isabel Rothe eröffnete: „Die wissenschaftliche Begleitung des Gefahrstoffrechts ist für uns als Behörde Alltag, doch heute rücken wir mit der Preisverleihung die Menschen in den Vordergrund, die vor Ort praktische Lösungen entwickeln für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und die Umwelt.“ Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis wird alle zwei Jahre vom BMAS ausgelobt und von der BAuA organisatorisch begleitet. Er honoriert vorbildliche und wegweisende Aktivitäten zum Schutz vor Gefahrstoffen.


Mit ihrer „VKIS-VSI-IGM-Stoffliste Kühlschmierstoffe“ überzeugte die von Industrie (VKIS – Verbraucherkreis Industrieschmierstoffe, VSI – Verband Schmierstoffindustrie e.V.) und IG Metall unter Moderation der Berufsgenossenschaft Metall Nord/Süd getragene Arbeitsgruppe die unabhängige Jury. Diese Stoffliste liefert wichtige Informationen, durch die die hohen Anforderungen an das Sicherheitsmanagement bei Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen erfüllt werden können. So werden insbesondere Beschäftigte der metallverarbeitenden Industrie besser geschützt. In Deutschland werden jährlich mehrere 10.000 Tonnen Kühlschmierstoffe beim Trennen oder Umformen von Werkstücken verbraucht. Kühlschmierstoffe, darin enthaltene Zusätze, aber auch Befall durch Bakterien oder Pilze können Beschäftigte und die Umwelt gefährden.


Mit der „VKIS-VSI-IGM-Stoffliste Kühlschmierstoffe nach DIN 51385 für die Metallbearbeitung“ lassen sich Probleme wie Nitrosaminbildung, Allergien, Verkeimung oder Umweltgefährdung vermeiden. Die Branchenlösung ist durch einen Konsens von Herstellern, Anwendern und Sozialpartnern zustande gekommen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren von der jährlich aktualisierten Stoffliste, indem sie auf die Erfahrungen von Großfirmen und Herstellern zurückgreifen. Diese Liste sei – so Hoofe – ein effektives Instrument, Arbeitgeber bei der Gefährdungsbeurteilung beziehungsweise bei Fragen der Gefahrstoffsubstitution zu unterstützen. Das BMAS unterstütze ausdrücklich solche Branchendialoge zur Ergänzung der staatlichen Rechtsetzung, sagte Hoofe. Das Projekt habe somit Vorbildcharakter.


Besondere Belobigungen erhielten zwei weitere Bewerber. Die ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) in Hannover wendet freiwillig und konsequent eine quantitative Atemschutz-Dichtsitz-Prüfung an. Atemschutz muss auch unter Einsatzbedingungen gut und dicht sitzen, damit er seinen Träger vor schädlichen Gasen schützt. Das von der EMPG angewandte Verfahren berücksichtigt die tatsächlichen Arbeitsbedingungen. Im Ernstfall sind die Beschäftigten besser geschützt. Mit dem erprobten und wirksamen Test werden jährlich rund 1.000 Atemschutzträger bei der EMPG getestet.


Über Chlorgasunfälle in Schwimmbädern berichten regelmäßig die Medien. Die Chlorungsanlage der Bestpool GmbH in Steinhagen bei Bielefeld benötigt weder Chlorgas noch Salzsäure oder Chlorbleichlauge. Ein Mikroprozessor gesteuertes System setzt bei der Anlage das für die Desinfektion erforderliche Chlor automatisch frei. Die BestFlow® Chlorungsanlage hat einen relativ niedrigen Platz- und Investitionsbedarf und ist wartungs- und bedienungsfreundlich. Beschäftigte, Badegäste und Anwohner sind deutlich besser geschützt, wenn diese Anlage zur Desinfektion des Badewassers eingesetzt wird.


Mit Blick auf die BAuA-Tagung Gefahrstoffe 2010, für die über 200 Teilnehmer in die Stahlhalle der Arbeitswelt-Ausstellung DASA anreisten, sprach der Staatssekretär auch die Neufassung der Gefahrstoffverordnung an. Sie werde noch in diesem Jahr im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. „Aber jetzt ist bereits absehbar, dass die Verordnung mittelfristig weiterer Anpassungen bedarf“, erklärte Hoofe. Die Gefahrstoffverordnung musste nach Änderungen im europäischen Chemikalienrecht umfassend überarbeitet werden. Weitere Themen waren Anpassungen bei der Gefährdungsbeurteilung und Konzepte für gefährdungsbezogene Schutzmaßnahmen in der Industrie.


Die Vorträge der Veranstaltung, nähere Informationen zu den Preisträgern und Impressionen der Preisverleihung befinden sich in Kürze im Bereich „Gefahrstoffe“ (unter „Themen von A-Z“) auf der BAuA-Homepage www.baua.de. Weitere Beispiele guter Praxis aus den vergangenen Wettbewerben enthält die Broschüre „Neue Ideen gesucht – hervorragende Lösungen gefunden: 7mal Gefahrstoffschutzpreis“. Die kostenlose Broschüre befindet sich unter „Publikationen“ zum Herunterladen (PDF-Format, 1 MB) auf www.baua.de.


Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt. Sie ermöglichen Unternehmen wie auch der gesamten Volkswirtschaft einen Vorsprung im globalen Wettbewerb. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Rund 660 Beschäftigte arbeiten am Hauptsitz in Dortmund und den Standorten Berlin, Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.



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