Der Internationale Tag des Wassers rückt das Thema Wasser jedes Jahr ins Zentrum.
Der verantwortungsvolle Umgang mit den Wasservorräten der Erde ist Kernthema des von der UN Water 1998 eingeführten World Water Day – Weltwassertag –, der am 22. März 2012 zum Thema Wasser- und Nahrungssicherheit – Water & Food Security – stattfand. Die Feierlichkeiten zum Weltwassertag konzentrieren sich dieses Jahr auf die französische Gastgeberstadt des Weltwasserforums, Marseille. Dabei wurde auch der vierte UNESCO Weltwasserbericht mit Spannung erwartet wird.
Die IG Ressource Wasser nimmt den Weltwassertag jedes Jahr zum Anlass, auf den bewussten Umgang mit Wasser und Regenwasser aufmerksam zu machen. Erstmals hat die Interessensgemeinschaft eine hochkarätige Expertenrunde zum Kamingespräch in das Science Center Welios gebeten. Unter dem Motto „Steht uns das Wasser bald bis zum Hals?“ diskutierten über die Zukunft des Wassers Kurt Schütter und DI Thomas Fleischanderl, beide IG Ressource Wasser, DI Gernot Brandweiner, VÖB, DI Markus Kumpfmüller, Landschaftsplaner, DI Karl Grimm, Landschaftsarchitekt, Thomas Muggenhumer von Muggenhumer Energiesysteme und Mag. Alexander Tauchmann, Geotechnik. In dem einstündigen Gespräch widmeten sich die Experten den Fragen zu den Themen Versickerung und Retention von Regenwasser sowie der Versiegelung von Flächen. Wie also kommt der Regen in den Boden, wenn immer mehr Flächen versiegelt werden? Weitere Beschreibungen Bilder und mehr über das Thema Versickerung sowie das Video zum Kamingespräch sind auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=4Hm5qsDcHig zu finden.
Ausgangslage
In Österreich beträgt die Zunahme der versiegelten Flächen seit dem Jahr 1995 rund 40 Prozent. Derzeit sind 16 Prozent des Dauersiedlungsraumes österreichweit versiegelt oder bildlich dargestellt verschwinden rund 20 Fußballfelder tagtäglich unter Beton-, Asphalt- oder Ziegelflächen. Sobald kein Regenwasser, Schnee oder Hagel mehr in den Boden eindringen kann, fließen große Wassermassen mehr oder weniger vollständig oberirdisch ab. Starke Regenfälle sind immer wieder Auslöser für die Überlastung von Abwassersystemen, die den heftigen Wasserspitzen kaum standhalten können.
Dezentrale Versickerung
Im privaten Bereich kann jeder seinen Beitrag dazu leisten, Niederschlagswasser unmittelbar auf seinem eigenen Grundstück zu versickern. Ziel ist dabei, das Wasser dort, wo es auf die Erde trifft, wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zuzuführen. Aktive Regenwassernutzung (für jene Verwendungsbereiche bei denen Trinkwasser nicht erforderlich ist, wie Toilettenspülung oder Gartenbewässerung) im öffentlichen wie privaten Bereich trägt wesentlich dazu bei, Wasserabflüsse aus Siedlungsgebieten nachhaltig zu reduzieren. Zur Verfügung stehen verschiedene Versickerungssysteme wie Sickertunnel, Sickerboxen oder Sickerschächte aus Beton, die die Anforderungen nach einem ökologisch sinnvollen Umgang mit Regenwasser ermöglichen.
Mit gutem Beispiel vorangehen
Der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser erfordert neben der Erhaltung und Schaffung von guter Wasserqualität einen ebenso bewussten Umgang mit Niederschlagswasser. Ziel muss sein, die Flächenversiegelung auf ein Mindestmaß zu beschränken, die Regenwassernutzung und Regenwasserversickerung zu forcieren, um die oberflächig abfließenden Wassermengen zu reduzieren und den vorhandenen Grundwasserhaushalt so gering wie nur möglich zu beeinträchtigen. Regenwassernutzung ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht eine sinnvolle Ressourcennutzung, die den Wasserhaushalt langfristig für Mensch und Natur in Einklang belässt. Anlagentechnik und Produkte zur Regenwassernutzung sind mittlerweile so ausgereift, dass für alle Ansprüche und jeden möglichen Anwendungsbereich geeignete Komponenten zur Verfügung stehen.