Brandschutzkonzept geprüft und genehmigt, ohne Auflagen?

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Bautec 2020 mit InnoTreff Brandschutz

Eckhard Steinicke, Steinicke Handelsgesellschaft für luft- u. brandschutztechnische Bauelemente mbH, beschreibt im Interview warum ein Brandschutzforum notwendig ist.

„Brandschutzkonzept geprüft und genehmigt“, für Fachplaner oftmals ein Weg mit Hindernissen. Denn die Realität sieht in der Praxis anders aus. Nach einer Brandverhütungsschau oder Abnahme durch die Baurechtsbehörde werden oftmals teure Nachbesserungen verlangt, die das Bauvorhaben verlängern und Haftungsansprüche nach sich ziehen können.

Worin liegen die Stolpersteine im Brandschutz? Welche technischen Lösungsansätze gibt es? Ist Brandschutz ein KO- Kriterium für Bestandsgebäude?

Im Rahmen der bautec die internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik vom 18. bis 21. Februar 2020 werden am 21.02.2020 mit dem „InnoTreff Brandschutz“ aktuelle Fragestellungen und Lösungsansätze aus der Praxis vorgestellt und diskutiert.

Die Vorträge finden am 21. Februar im BauPraxis Zentrum SHK, Halle 1.2 statt. In der gleichen Halle am Stand 1213 werden neue Entwicklungen und Produkte vorgestellt. Gemeinsam mit der Messe Berlin laden die Initiatoren Eckhard Steinicke und Dirk Borrmann, Geschäftsfeldleiter Elektro- und Gebäudetechnik TÜV Rheinland Industrie Service GmbH zu einem Wissensforum nach dem Stand der angewandten Brandschutztechnik ein. Borrmann wird dazu eine Übersicht im Zusammenwirken von technischen Anlagen im Brandschutzkonzept nach der neuen VDI Norm 6010 Blatt 1 geben. Das Verhalten im Brandfall thematisiert Frieder Kircher von der Berliner Feuerwehr.

Shortlist:

Keynote/Impuls aus der Wohnungswirtschaft: Wie viel Brandschutz verträgt die Wohnungswirtschaft? WP/StB Ingeborg Esser / Der Präsident und die Geschäftsführung des GdW – Hauptgeschäftsführerin

Bauprodukte und ihre fachgerechte Anwendung: Gewinner Factory of the Future Award 2019: Dipl.-Ing. Muhammed Gündüz VDI, Fachplaner für gebäudetechnischen Brandschutz (EIPOS)

Multifunktionale Glaslösungen / Brandschutz und Sicherheitsglas – Funktionalitäten und Richtlinien: Ulrike Martiens, Vetrotech-Saint Gobain

Brandschutzkonzept geprüft und genehmigt und alles ist gut? /Dirk Borrmann, Geschäftsfeldleiter Elektro- und Gebäudetechnik, TÜV Rheinland

Ist der Brandschutz ein Kostentreiber? „Must have and Nice to have“: Reinhard Eberl-Pacan Architekt und Vize-Präsident Deutsches Institut für vorbeugenden Brandschutz e.V. (DivB)

Innovative Inbetriebnahme von Brandschutz- und Entrauchungs-Steuersystemen. Focus: Brandschutz-Entrauchungsklappen, Dipl.-Ing. Armin Althaus Prokurist, Leiter Produktmanagement, HOSCH Gebäudeautomation, Teltow

Mehr zum Programm: https://umweltdienstleister.de/?p=25661

In einem kurzen Interview beschreibt Eckhard Steinicke, warum das Thema Brandschutz immer wieder auf die Agenda gesetzt werden muss.

Hintergrund: Seniorenwohnheime, Hotels, Gastrononomie, Krankenhäuser, Rehakliniken, und öffentlich Gebäude gelten als Sonderbauten. Sie müssen die funktionale Sicherheit über eine Risikoanalyse nachweisen und unterliegen besonderen Brandschutzanforderungen.

Schwerpunkte: Brandschutz aus der Forschung für die Praxis, präventiver und technischer Brandschutz, Rauchschutz-Druckanlagen, Entrauchungskonzepte.

Zielgruppe: Die Veranstaltung richtet sich an Immobilienverwalter, Hotelbetreiber, Veranstalter, Gebäudetechniker, Ingenieurbüros, Architekten, Fachplaner, Brandschutzbeauftragte, etc.. Die Veranstaltung wird zur Anerkennung bei der Architektenkammer Berlin vorgelegt.

Eckhard Steinicke im Berliner Büro (Bild: Uwe Manzke)

Bautec 2020 mit InnoTreff Brandschutz

„Brandspiegel nachgefragt“: Eckhard Steinicke, Steinicke Handelsgesellschaft für luft- u. brandschutztechnische Bauelemente mbH, beschreibt warum ein Brandschutzforum notwendig ist.

Seit 1968 ist die E. Steinicke Industrievertretung, später STEINICKE Handelsges. für luft- und brandschutztechnische Bauelemente mbH, als Beratungs- und Entwicklungsbüro mit einer umfangreichen Angebots-palette erfolgreich tätig. Durch seine langjährigen Aktivitäten in der Lüftungs- und Brandschutztechnik ist sein Erfahrungswissen bei Fachplanern, Architekten, Ingenieurbüros, Bauämtern und Industrieunternehmen besonders gefragt. Die weiterhin zunehmende Komplexität in der Planung von Brandschutzkonzepten ist ein Grund für Steinicke, der Thematik gemeinsam mit dem TÜV Rheinland ein eigenes Forum zu geben.

Red.: Herr Steinicke, nach den Brandschutzveranstaltungen in den Jahren 2015 und 2016 greifen Sie mit dem „InnoTreff Brandschutz“ die Themen nochmal zusammen. Warum ist aus Ihrer Sicht noch ein Brandschutzforum erforderlich?

Steinicke: Seit mehr als 50 Jahren in der Brand- und Lüftungstechnik unterwegs ist festzustellen, dass die Brandschutzplanung heute viel komplexer geworden ist. Die Anforderungen und technischen Neuheiten sind von einem Fachplaner alleine schon lange nicht mehr zu stemmen. Durch die schnellen Innovationssprünge aus Forschung und Entwicklung sind heute gänzlich neue Lösungsansätze möglich und notwendig. Hier ist Teamarbeit aller Beteiligten und Wissenstransfer gefordert. Falsch oder unzureichend ausgereifte Planungen sind daher oftmals ein Grund für Kostenexplosionen und Verzögerungen, die dem Investor teuer zu stehen kommen. Hier muss ein neues Ausbildungskonzept her, denn der vor-beugende Brandschutz wird nur unzureichend in den Lehr- und Studiengängen betrachtet.

Red.: Mit Rang vier im Allianz Risk Barometer schätzen deutsche Unternehmen Geschäftsrisiken durch Feuer und Explosion in 2018 noch kritischer ein als im Jahr 2017. Können Sie in Ihren Gesprächen eine stärkere Sensibilisierung feststellen?

Steinicke: Das ist von der jeweiligen Branche und Risikobewertung abhängig. Zum Beispiel in der Gastronomie sind Küchenbrände sehr häufig anzutreffen. Fette und Öle in der Abluft können bei unzureichender Reinigung zu Ablagerungen im Kanal sowie am Ventilator und Filter führen. Dadurch erhöhen sich Brandlasten und das Risiko eines Brandes erheblich. Anlass für uns, dieses Thema auf dem InnoTreff Brandschutz aufzugreifen.

Red.: Ist Brandschutz ein KO- Kriterium für Bestandsgebäude?

Steinicke: Durch die Verdichtung der Stadt werden auch höhere Anforderungen an den Brandschutz gestellt. Immer häufiger werden Nachbesserungen bei Brandschutzkonzepten auch bei Bestandsgebäuden oder Umnutzungskonzepten im Bestand notwendig. Diese führen zu höheren Investitionen. Damit die Sicherheit gewährleistet ist und die abnehmende Behörde bzw. der Brandsachverständige das Konzept ohne weitere Auflagen und Kosten genehmigen kann, ist ein besonders hoher Beratungsaufwand und Fachwissen schon in der Planungsphase notwendig. Wird die Wertschöpfungskette so aufgestellt, ist Brandschutz daher kein KO-Kriterium.

Danke für das Gespräch.

Anmeldung zum InnoTreff Brandschutz unter: https://umweltdienstleister.de/?p=25661

Zur Messe: https://www.bautec.com

Abdruck gegen Belegexemplar kostenfrei.

Zum Pressedownload (ZIP-Datei)


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