Den Wandel Gestalten

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Betriebliche Realität wandelt sich mit Data-Mining, Real Time Transparency, Collaboration und Connectivity
Trends und Strategien: Erste Studienergebnisse vorgestellt

Unter dem Motto „Den Wandel gestalten“ fand der 33. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. in Berlin statt. Vom 19.Oktober bis 21. Oktober tauschten sich die Teilnehmer aus Industrie, Handel, Logistikdienstleistung und Wissenschaft über aktuelle Fragestellungen und grundsätzliche Themen von Supply Chain Management und Logistik aus. 3.303 Teilnehmer aus rund 40 Ländern weltweit kamen in diesem Jahr zur Veranstaltung und erlebten drei Tage voller Informationen, Kontakten und neuer Ideen.

Digitale Transformation

33. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. : Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer (Vorsitzender) und Vorstandsvorsitzende der BVL Prof. Raimund Klinkner bantworten Fragen der Presse. Moderation: Ulrike Grünrock-Kern, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

33. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. : Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer (Vorsitzender) und Vorstandsvorsitzende der BVL Prof. Raimund Klinkner bantworten Fragen der Presse. Moderation: Ulrike Grünrock-Kern, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

In seiner Eröffnungsrede ging der Vorstandsvorsitzende der BVL Prof. Raimund Klinkner insbesondere auf den Prozess, auf Chancen und Risiken der derzeitigen digitalen Transformation ein. „Fest steht: Die Organisation von Wertschöpfung in dynamischen Netzwerken verändert den Wettbewerb grundlegend. Der Faktor Zeit wird minimal; wir agieren und reagieren in Echtzeit. Smart Factories richten ihre Produktion kurzfristig auf Wünsche einzelner Kunden aus. Smart Companies organisieren Lieferketten parallel und gleichen ihr Angebot dynamisch mit sich entwickelnden Trends in sozialen Medien ab“, entwickelte Klinkner das Szenario und fuhr fort: „Digitalen Zugang zu Kunden hat nur, wer die Spielregeln des digitalen Marktes versteht.“

Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management

Die aktuelle BVL-Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“, deren Ergebnisse beim Kongress präsentiert werden, bestätigt:

Kostendruck, Individualisierung und Komplexität sind weiterhin Top-Trends, aber der Top-Trend Digitalisierung bietet die Chance, diese zu beherrschen.
Digitale Transformation wird vom „Ende der Wertschöpfungskette“ getrieben, von den Endkunden und den Endprodukteherstellern.
Rund drei Viertel der Unternehmen schätzen Chancen, die sich für ihr Unternehmen durch eine digitale Transformation ergeben, als hoch bis sehr hoch ein, aber mehr als die Hälfte wartet ab, bis erprobte Lösungen vorliegen.
Für die Studie unter Leitung von Prof. Wolfgang Kersten (TU Hamburg) und Prof. Mischa Seiter (IPRI, Stuttgart) wurden in einer Online-Befragung rund 450 Teilnehmer befragt, die Forscher führten mehr als 30 individuelle Interviews und sechs Fachgruppendiskussionen statt. Weitere Erkenntnisse gewannen sie durch eine Big-Data-Analyse von 7.800 Fachartikeln aus wichtigen wissenschaftlichen Journals.

Umsatz und Arbeitsplätze

Der Kongress fand bei allgemein guter Stimmung statt. Das Konjunkturklima in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich nach dem etwas schwächeren Sommer wieder verbessert, auch wenn Industrie und Handel die aktuelle Lage etwas schlechter einschätzen, als ihre Kollegen aus der Logistik-Dienstleistung. Diese berichten eine höhere Kapazitätsauslastung und eine verbesserte Geschäfts- und Auftragslage. Die BVL erwartet für das laufende Jahr ein Leistungsvolumen des Wirtschaftsbereichs Logistik in Deutschland in Höhe von etwa 258 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von rund 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Um den Logistikkostenmix und den Jahresumsatz im Wirtschaftsbereich Logistik präzise vermessen zu können, wurde für die Neuausgabe der »Top 100 der Logistik« 2016/2017 ein verbessertes Verfahren gewählt: Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS hat über zehn Jahre Daten und Auswertungen zu Branchenumsätzen, Logistikkostensätzen und Logistikstandorten gesammelt und eine Hochrechnung entwickelt, die erstmals die Kostenfaktoren „Gütertransport“, „Lagerhaltung und Umschlag“, „Administrative Kosten“ und „Kosten für die Beständehaltung“ für die deutsche Logistikwirtschaft ableitbar macht. Seit der Überarbeitung der Berufe-Klassifikation durch die Bundesagentur für Arbeit sind zudem neue Auswertungen zur Logistikbeschäftigung entwickelt worden.

33. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

33. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

Auf Grundlage dieser neuen Daten erfolgte eine Neubemessung der Größe der Logistikwirtschaft mit rund 253 Milliarden Euro für 2015. Damit liegt der Gesamt-umsatz der Logistik in Deutschland rund 4 Prozent höher als bisher angenommen. Die Größe des Logistikmarktes wurde in der Vergangenheit mit der alten Methodik also leicht unterschätzt.

Rund 2,95 Millionen Menschen sind aktuell in logistischen Berufen in der Industrie, im Handel und bei den Logistikdienstleistern beschäftigt. Für 2017 prognostiziert die BVL auf der Grundlage der Zahlen der Logistikweisen unter Leitung von Prof. Christian Kille ein weiteres 1,9-prozentiges Wachstum auf einen Umsatz in Höhe von etwa 263 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten dürfte sich stetig auf die Drei-Millionen-Marke zubewegen. „Ursachen für die eher verhaltene Einschätzung sind verschiedenste globale Krisenherde und politische Entscheidungen in der EU, in Osteuropa, im Nahen und Fernen Osten und den USA“, so Prof. Raimund Klinkner.

Erste Ergebnisse der Trends- und Strategien-Studie: http://logistiktrends.bvl.de

http://www.bvl.de/

 

BIM: Bauplanung wird digital
Der Trend zur digitalen Prozessplanung im Bereich der Logistik ist auch bei der Planung von Lagerhallen und Logistikzentren angekommen. Mit BIM, steht für Building Information Modeling, wird eine Methode zur optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden beschrieben. Dahinter steht eine datenbankfähige Software, die die komplexen Wertschöpfungsprozesse der Bereiche Architektur, Fachplanung, Bauingenieurwesen, Haus-und Klimatechnik, Gebäudeautomation und Facility Management in einem virtuellen Gebäudemodell zusammenführt. Investoren setzen dabei verstärkt auf die Verwendung der BIM Methode, da bei Verkauf oder Umnutzung des Gebäudes in einigen Jahren Preisabschläge befürchtet werden, wenn kein BIM Modell zum Objekt geliefert werden könne.

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