Laut einer von der getAir GmbH und dem VfW – Bundesverband für Wohnungslüftung e.V. beauftragten Kurzstudie zur Definition von kombinierten Arbeitszahlen SCOPtotal für Wärmepumpe und Wärmerückgewinnung ermittelte die Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden Forschung und Anwendung GmbH (ITG), dass die Kombination von Wohnraumlüft- ung mit Wärmerückgewinnung und Wärmepumpe die Effizienz der Wärmepumpe im Durchschnitt um rund 15 % gesteigert werden kann.
Effizient und systemstabil im Winter
Die Dresdner Wissenschaftler belegen, dass Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung die Effizienz von Wärmepumpen deutlich steigern und zugleich systemstabilisierend wirken, insbesondere in den kalten Wintermonaten. Durch die Nutzung der bereits im Gebäude vorhandenen Wärme arbeitet die Wärmepumpe mit geringerer elektrischer Leistung – das reduziert Lastspitzen im Stromnetz und sorgt für gleichmäßigere Laufzeiten. In typischen Neubauten mit Außenluft-Wärmepumpen erhöht sich die Jahresarbeitszahl (SCOP) so von 4,4 auf rund 5,0 – eine Effizienzsteigerung von etwa 15 Prozent.

„Wer die Lücke zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor schließen möchte, muss auch die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung berücksichtigen. Sie gehört damit ebenso in das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung wie in die kommende GEG-Novelle“, unterstreicht Ralf Lottes, Geschäftsführer des Bundesverbands für Wohnungslüftung e.V. in Berlin. (Bild: VfW – Bundesverband für Wohnungslüftung e.V.)
Perfekte Komplementärtechnologie zur Wärmepumpe
Die neue Kurzstudie setzt auf einer früheren Studie des ITG et al. aus 2022 für den VfW auf, die erstmals die Effizienz von Lüftung mit WRG anhand einer der Wärmepumpe äquivalenten Leistungszahl (COP äq ) darstellte. Mit einer äquivalenten Leistungszahl der Wärmerückgewinnung von 11 bis 25 übertrifft die Lüftung mit WRG sogar die bereits eindrucksvollen Effizienzwerte von Wärmepumpen (SCOP ≈ 3–6), und zwar deutlich. Besonders bei niedrigen Außentemperaturen erzielt sie hohe Werte – und wird so zur idealen Ergänzung der Wärmepumpe, deren Effizienz mit der Außentemperatur abnimmt. Beide Systeme zusammen bilden ein hocheffizientes Hybridsystem, das nicht nur den Energieverbrauch senkt, sondern auch die Netzstabilität in Zeiten hoher Heizlast sichert.
Heizkosten senken auch den CO₂ – Anteil
Die ITG-Studien zeigen: Durch die Lüftung mit WRG werden Lüftungswärmeverluste stark reduziert – und damit Heizkosten deutlich gesenkt. Zugleich sinkt der CO ₂ -Ausstoß spürbar. Nach Berechnungen des ITG könnte bei einer Ausstattung von nur der Hälfte aller deutschen Wohngebäude mit Lüftungssystemen mit WRG die Netzlast im Winter um bis zu 10 Gigawatt sinken – eine gewaltige Entlastung, vor allem in der sogenannten „Dunkelflaute“. Darüber hinaus ermöglicht die Technologie kleinere Heizsysteme, geringere Investitionskosten und eine effizientere Nutzung von Eigenstrom aus Photovoltaik. Komfort, gesunde Raumluftqualität und Bauschadensfreiheit sind weitere Pluspunkte.
Baustein für Klimaschutzprogramm und GEG
Angesichts dieser Ergebnisse fordert der VfW – Bundesverband für Wohnungslüftung e.V., die ventilatorgestützte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung als Schlüsseltechnologie m Klimaschutzprogramm der Bundesregierung und im Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu verankern sowie ihre Unterstützung in der Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) auszubauen.
Denn nur durch das Zusammenspiel aller verfügbaren Technologien lässt sich die Energiewende im Gebäudesektor wirksam und wirtschaftlich umsetzen.

Lüftung mit Wärmerückgewinnung (WRG) ist noch effizienter als eine Wärmepumpe. Bei sinkender Außentemperatur steigt ihre Effizienz. So unterstützt die Lüftung mit WRG die Wärmepumpe und die Stabilität des gesamten Energiesystems.
Die „Kurzstudie zur Definition von kombinierten Arbeitszahlen SCOP total für Wärmepumpe und Wärmerückgewinnung“, finden Sie zum Download unter:
Alle ITG-Kurzstudien für den VfW unter: https://wohnungslueftung-ev.de/category/itg-studien/
