Gutachten zum möglichen Nationalpark Nordschwarzwald
In der Diskussion um einen möglichen Nationalpark Nordschwarzwald sind die Aspekte der Waldwirtschaft und Holznutzung bislang unzureichend thematisiert worden, so die Ergebnisse eines Kurzgutachten im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V.(AGR), Bundesverband der Säge-und Holzindustrie Deutschland (DSH) und der Verband der Säge- und Holzindustrie Baden-Württemberg e.V. (VSH). Das Kurzgutachten stellt die entsprechenden sozioökonomische Aspekte und Aspekte des Klimaschutzes dar und kann damit einen Beitrag zu dem von der Landesregierung bei PricewaterhouseCoopers (PwC) in Auftrag gegebenen Gesamtgutachten zu einem potenziellen Nationalpark leisten.
Es wird davon ausgegangen, dass durch die Einrichtung eines Nationalparks Nordschwarzwald mittel- und langfristig eine verwertbare Rohholzmenge von 50.000 Efm/Jahr (überwiegend Nadelstammholz) nicht mehr zur Verfügung steht (Angabe von Landesforstpräsident Max Reger). Bei Erhöhung des Hiebsatzes und Einbringung schnellwachsender Nadelbaumarten (und ggf. weiteren Maßnahmen des Waldmanagements) kann das potenziell nutzbare Holzvolumen auf der Fläche langfristig sogar 70.000 bis 100.000 Fm/Jahr betragen. Im Gutachten wird aber auf Basis der Angaben von Reger gerechnet. Die nicht mehr bereitgestellte Holzmenge steht anderenorts nicht zusätzlich zur Verfügung und fehlt damit für den Einschnitt zu Schnittholz und die Weiterverarbeitung. Damit gehen ökonomische Wertschöpfung und Vorteile in der Klimaschutzwirkung verloren. Das möglicherweise innerhalb eines Übergangszeitraums von 30 Jahren bereitgestellte Holz aus dem Entwicklungsnationalpark wird im Gutachten qualitativ bewertet. Quantitativ wird es nicht berücksichtigt, weil es nicht langfristig und nachhaltig (und ggf. auch nicht in marktorientierter Sortimentsstruktur) zur Verfügung steht.
http://www.rohholzverbraucher.de