Harzer Partner mit Unterstützung der Landesregierung am größten Rohstoffnetzwerk Europas beteiligt
Grünes Licht für neues Rohstoffnetzwerk: Das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) hat Anfanhg Dezember ein internationales Konsortium damit beauftragt, eine sogenannte Knowledge and Innovation Community (KIC) für den Rohstoffsektor aufzubauen. 410 Millionen Euro stehen in den kommenden sieben Jahren für den Aufbau zur Verfügung. Die KIC Raw Materials (Rohstoffe) wird mehr als 100 europäische Einrichtungen aus dem Ressourcenbereich verbinden, darunter mehrere Partner aus dem Harz, die in ihrem Engagement von der Niedersächsischen Landesregierung nachhaltig unterstützt werden.
Ausbildung, Forschung und Innovation sollen in diesem wichtigen Feld verbessert werden. Ziel ist es, die Versorgung der europäischen Industrie mit dringend benötigten Rohstoffen zu sichern. „Die neue Wissens- und Innovationsgemeinschaft wird erstmals Europas führende Einrichtungen entlang der gesamten Rohstoffwertschöpfungskette vernetzen. Das ist eine einzigartige Möglichkeit für den europäischen Ressourcensektor“, freut sich Projektkoordinator Prof. Jens Gutzmer vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie. „Ich bin zuversichtlich, dass alle Partner dazu beitragen werden, Innovationen in Europa zu fördern.“ Insgesamt 116 europäische Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen aus 22 Ländern beteiligen sich – eingeteilt in sechs übernationale Zentren – an dem Ressourcennetzwerk.
Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, freut sich, dass mit der Technischen Universität Clausthal und dem CUTEC Institut zwei hervorragende niedersächsische Forschungspartner an dem neuen internationalen Wissensnetzwerk KIC teilnehmen werden. „Das auf Spitzenleistungen ausgerichtete Profil dieser Einrichtungen wird helfen, Innovationen zu beschleunigen und niedersächsische Forschung im europäischen Kontext noch sichtbarer zu machen“, sagte die Ministerin.
Mit der Recylex GmbH, der H.C.Starck GmbH, der TU Clausthal und der CUTEC Institut GmbH sind insgesamt vier starke Partner aus dem Harz maßgeblich beteiligt, welche planen, Ausbildung, Forschung und Innovationen in Südniedersachsen auf dem Gebiet des Recyclings und der Rohstoffsicherung erheblich auszuweiten. „Hierdurch eröffnet sich die Chance, im Bereich der Umwelt- und Ressourcentechnologien neue Kompetenzcluster und neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Region Harz/Südniedersachsen zu einem „Silicon Valley“ des Recyclings zu entwickeln“, sagte Umweltminister Stefan Wenzel.
Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur, das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie das Wirtschaftsministerium mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig unterstützen die TU Clausthal und die CUTEC Institut GmbH sowie die Unternehmen in ihren Aktivitäten. Letztlich wird über die vier Partner, die Mitglieder des Niedersächsischen REWIMET e.V. sind, eine Vielzahl weiterer, auch kleiner Unternehmen eingebunden, um das Innovationspotential auch für mittelständische Unternehmen zugänglich zu machen. Um das weitere Vorgehen zu koordinieren, schlägt das Land, das mit dem Südniedersachsen-Programm ein besonderes Angebot für die Region aufgelegt hat, eine Lenkungsgruppe vor.
Durch das Netzwerk KIC soll die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Rohstoffsektors verbessert werden, indem auch in neue Geschäftsideen investiert und die Gründungskultur für neue Unternehmen gestärkt wird. Auf diesem Weg sollen neue Verfahren und Produkte für die nachhaltige Erkundung, Gewinnung, Verarbeitung, das Recycling und die Substitution von Rohstoffen entwickelt werden. Der KIC-Hauptsitz wird in Berlin sein. Die weiteren übernationalen Zentren befinden sich in Wroclaw (Polen), Espoo (Finnland), Leuven (Belgien), Lulea (Schweden), Metz (Frankreich) und Rom (Italien).
Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf wird als Koordinator des Projekts eine Arbeitsstruktur aufbauen und erste Aufgaben identifizieren. Bis 2019 will das Rohstoffnetzwerk eine Reihe von Firmengründungen auf den Weg bringen und junge Wissenschaftler sowie Unternehmer in die KIC-Aktivitäten einbinden. Die erste Phase der Förderung ist auf eine Laufzeit von sieben Jahren, also bis 2022, ausgelegt.