Neue Zahlen zur Marktentwicklung von Raumklimageräten und Luft-Luft-Wärmepumpen

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Gesamtmarktentwicklung Raumklimageräte/Luft-Luft-Wärmepumpen in Deutschland 2018 bis 2024 // Bildquelle: FGK

Im Rahmen einer Markterhebung zeichnet der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) die Zahl der verkauften Außeneinheiten von DX-Raumklimageräten mit Wärmepumpenfunktion auf. DX-Raumklimageräte sind eine spezielle Kategorie von Klimageräten, die nach dem Prinzip der Direktverdampfung (DX = Direct Expansion) arbeiten. Als führender Branchenverband der deutschen Klima- und Lüftungstechnik fragt der FGK einen Großteil der in diesem Markt aktiven Unternehmen ab. Die quartalsweise abgefragten Daten umfassen Außenluft-Raumluft-Wärmepumpen in Split-, Multi-Split- oder VRF-Ausführung. Sie zeigen die Entwicklung der Verkaufszahlen von Raumklimageräten und Luft-Luft-Wärmepumpen seit 2018. Bedingt durch die Covid-Pandemie erreichte der Markt im Jahr 2020 seinen bisherigen Höchststand mit mehr als 330.000 Geräten. Im Bereich der VRF-Anlagen lag der Peak bei knapp 19.000 verkauften Geräten im Jahr 2019. Trotz leichtem Rückgang bis 2023 wurden seit 2024 wieder steigende Zahlen verzeichnet. Dies verdeutlicht das große Potenzial dieser Technologie und die Leistungsfähigkeit der Kälte-Klima-Branche für die deutsche Wirtschaft.

Marktentwicklung und Nutzerverhalten

Der deutsche Wärmepumpenmarkt hat 2024 ein Volumen von rund 1,5 Milliarden US-Dollar erreicht und soll bis 2034 auf über 18 Milliarden US-Dollar wachsen – mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 28,2 %1. Besonders Luft-Luft-Wärmepumpen gewinnen an Bedeutung: Laut aktueller BEG-Förderstatistik entfielen 26,8 % der Förderzusagen auf diese Geräteklasse – das entspricht 13.692 Anträgen im ersten Halbjahr 2024.

Auch das Nutzerverhalten hat sich deutlich gewandelt. Während Luft-Luft-Wärmepumpen früher primär zur Kühlung eingesetzt wurden, zeigt sich seit 2022 ein klarer Trend zur Heiznutzung. Laut einer Studie des BDEW ist der Wärmemarkt in Bewegung: Die Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme schreitet voran, und die Zahl der Haushalte, die bestehende Klimageräte auch zum Heizen nutzen, nimmt zu.

Da die Geräte effizient heizen und kühlen können, tragen sie erheblich zum Erreichen der Klimaschutz-ziele bei und mildern gleichzeitig die Folgen des Klimawandels ab. „In Sachen Energieeinsparung bieten nicht nur die Geräte, die zukünftig verbaut werden, ein großes Potenzial. Auch die bereits installierten Anlagen leisten einen großen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen“, erklärt Lucas M. van Stephoudt, zuständiger Referent des FGK. „Vor allem in Wohngebäuden wurden in der Vergangenheit die meisten Geräte eher im Kühlbetrieb eingesetzt. Seit 2022 beobachten wir hier eine erhebliche Veränderung zugunsten der Wärmeerzeugung.“ Der FGK sieht die 2022 massiv gestiegenen Energiepreise für Gas und Öl zwar als auslösenden Treiber hinter der erweiterten Nutzung. Mittlerweile ist jedoch das
Bewusstsein für die Nutzung erneuerbarer Energie zum Heizen ein wesentlicher Faktor geworden.
„Wenn ein noch größerer Anteil der bereits installierten Geräte fürs Heizen genutzt wird, verstärkt sich der Effekt weiter zugunsten des Klimaschutzes“, ergänzt FGK-Geschäftsführer Frank Ernst.

Wohngebäude im Fokus

In Neubauten ist die Wärmepumpe längst Standard: 69,4 % der im Jahr 2024 fertiggestellten Wohngebäude nutzen sie als primäre Heizquelle. In Ein- und Zweifamilienhäusern liegt der Anteil sogar bei 74,1 %4. Das zeigt, dass die Technologie nicht nur im Neubau, sondern zunehmend auch im Bestand eine Rolle spielt – insbesondere durch Nachrüstung und veränderte Nutzung bestehender Systeme.

VRF-Hybridsysteme: Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden

VRF-Klimaanlagen, die vor allem in Nichtwohngebäuden eingesetzt werden, gelten als besonders effizient. Sie ermöglichen simultanes Heizen und Kühlen und nutzen überschüssige Wärme aus Kühlzonen zur Beheizung anderer Bereiche. Dadurch lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen – insbesondere in Bürogebäuden, Hotels oder Krankenhäusern.

Bei VRF-Geräten, die hauptsächlich in Nichtwohngebäuden zum Einsatz kommen, ist die Nutzung zur Wärmeerzeugung bereits seit längerer Zeit und in höherem Maße zu beobachten. Eine Studie des ITG Dresden aus dem Jahr 2023 bestätigt das enorme Potenzial von Luft-Luft-Wärmepumpen und VRF-Geräten für die Energieeinsparung und für eine daraus resultier- ende Verringerung der Treibhausgasemissionen.

Die Studie kann auf www.fgk.de unter „Dokumente/Literatur“
abgerufen werden TGA-Report 10.

Fazit und Ausblick

Die Zahlen belegen: Luft-Luft-Wärmepumpen und VRF-Systeme sind längst keine Nischenlösungen mehr. Sie tragen aktiv zur Energiewende bei und bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand großes Potenzial zur CO₂-Reduktion. Der FGK fordert daher eine Gleichbehandlung aller Wärmepumpensysteme in der Förderung – denn die Technologie ist bereit, einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.


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