Klimafestival zeigt Wertschöpfungskette im Wohnungsbau

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Am Berliner Gleisdreieck lud Heinze vom 23.11-24.11 zum Klimafestival für die Bauwende in die STATION Berlin. Ein vollgepacktes Paket mit Keynotes, Podiumsdiskussionen, Thementalks, Project-Insight, Blöcke und Workshops zeigte das Innovationspotential in der Wertschöpfungskette vom Wohnungsbau, Infrastruktur, neue Materialien und erneuerbare Energie. 100 Prozent erneuerbare Wärme und der zunehmende Druck der Kommunen und Städte mehr Raum für die Regenwassernutzung schaffen.

Vorgestellt wurden Projekte zur Regenwassernutzung, ein Praxisbeispiel zur Quartiers- erschließungsplanung Neubaugebiet „Obere Mühle“, bis zum Wohnen zur Warmmiete.

100 Prozent erneuerbare Wärme

GeoCollect war mit oberflächennaher Geothermie vor Ort.

Wer mehrere regenerative Energiequellen kombiniert und das Erdreich als Wärme- speicher nutzt, kann Gebäude auch ohne fossilen Spitzenlastkessel sicher beheizen. Das zeigte GeoCollect mit  oberflächennahe Geothermie, auf dem Heinze Klimafestival in Berlin. Umweltwärme steht im Überfluss zur Verfügung: Sie kann zum Beispiel aus der Luft, aus direkter und indirekter Sonnenein- strahlung oder aus dem von Sonne und Re- gen erwärmtem Erdboden für die Gebäude- heizung genutzt werden. Eine Wärmepumpe bringt auch niedrige und sehr niedrige Quelltemperaturen auf das fürs Heizen nötige Temperaturniveau.

Erdreich als Pendelspeicher

Doch ob die Wärme aus der Luft oder direkt von der Sonne stammt, sie hat einen Nach- teil. Dann, wenn der Heizbedarf am höchsten ist, steht sie am wenigsten zur Verfügung. Hier kommen die Erdwärmekollektoren von GeoCollect ins Spiel: Sie entziehen dem Erdboden in anderthalb Meter Tiefe nicht nur Energie, sondern sie können diese dort auch speichern. Durch ihre besondere Form und den senkrechten Einbau tun sie dies sehr effizient, sowohl was ihre Leistung als auch ihren geringen Flächenbedarf angeht.

Mit Blick auf eine zu 100 Prozent erneuerbare Wärmeversorgung ist diese Speicher- funktion ein entscheidender Vorteil: Während Sonnen­einstrahlung und Lufttemperatur im Dezember und Januar am niedrigsten sind, steckt zu diesem Zeitpunkt noch jede Menge Energie im Erdboden. Erst im März erreicht dieser sein niedrigstes Temperaturniveau. Dann scheint die Sonne schon wieder stärker. Liefert sie mehr Energie, als fürs Heizen benötigt wird, lagert ein Hydraulikmodul die Wärme im Erdreich ein und nutzt sie bei kalten Lufttemperaturen oder bedecktem Himmel. Quellenmanagement nennen das die Fachleute. Der Effekt: eine deutlich höhere durchschnittliche Quelltemperatur und damit hohe Jahresarbeitszahlen. Hybride GeoCollect-Anlagen erreichen Jahresarbeitszahlen bis zu fünf und mehr in Neubauten und gedämmten Altbauten sowie bis vier und mehr im ungedämmten Gebäudebestand. Aus einer Kilowattstunde Strom werden also bis zu fünf Kilowattstunden Wärme.

Kalte Nahwärme bis drei Megawatt

Die nötigen Komponenten für das Quellenmanagement, die Einbindung der Wärmepump- en und die erforderlichen Planungsleistungen bietet GeoCollect gemeinsam mit erfahr- enen Partnern an. Das gilt auch für die Wärmeversorgung ganzer Quartiere mit einer Wärmeleistung der Kollektorfelder von bis zu drei Megawatt. Die robusten Kunststoff- kollektoren des Chemnitzer Unternehmens haben eine zertifizierte Lebensdauer von 100 Jahren und sind dank vollständiger Wiederverwertung am Ende ihrer Nutzung uneinge- schränkt kreislauffähig. Mehr als 5.000 Anlagen wurden bereits in ganz Deutschland gebaut. www.geocollect.de Durch ihre besondere Form haben die robusten Kollektoren von GeoCollect eine große Kontaktfläche zum Erdreich. Dadurch ist die Wärmeleistung besonders hoch und der Flächenbedarf gering. Die Erdwärmekollektoren einer GeoCollect -Anlage nutzen die Wärme des Erdreichs und speichern zusätzlich Energie aus anderen Quellen im Boden. Energielieferanten sind zum Beispiel Energiezäune oder PVT-Kombi- kollektoren für Sonnenwärme und Sonnenstrom. Dank des integrierten Quellenmanage- ments ist eine zu hundert Prozent erneuerbare Wärmeversorgung möglich.

Sanierungskonzept zur Warmmiete erfolgreich umgesetzt

Wohnhaus nach der Sanierung (Bild: Mario Hantschick)

Bei der energetischen Sanierung einer Stadtvilla in Dresden wurde die Geo- Collect Anlage im Erifol-Konzept eingebunden und erzeugt eine konstante Strahlungswärme. Das Ergebnis: Das 2023 fertiggestellte Wohngebäude erfüllt höhere Energie- effizienzstandards im Vergleich zu herkömmlichen Sanierungsmaßna- hmen. Vor der Sanierung hatte das Haus einen rechnerischen Primärener- giebedarf von 241 kWh/(m²a). Mit 25 kWh/(m²a) werden heute nur noch 10% vom ursprünglichen Wert benötigt. Damit wird nach dem Umbau die KfW-Effizienzhausklasse 55 erreicht. Rechnerisch ergibt sich ein Heizwärmebedarf von nur noch 12,6 kWh/(m²a), der sonst nur bei einem Passivhaus-Neubau erreicht wird.

Systemlösungen für eine klimaresiliente Stadtgestaltung – Intelligentes Management von Regen- und Abwasser

Zunehmende Wetterextreme fordern nachhaltige Entwässerungslösungen für eine klimaresiliente Stadtgestaltung. Als WaterTech-Unternehmen nimmt sich ACO diesen Herausforderungen an. Als Teil eines Schwammstadt-Konzeptes hat das Unternehmen in einem neuen Forschungsprojekt ein smartes Bewässerungssystem für Bäume entwickelt. Das digitale System sichere eine effiziente sowie nachhaltige Bewässerung von Stadt- bäumen und liefert damit einen wichtigen Beitrag zur klimaresilienten Stadt- und Quart- iersgestaltung, beschrieb Andreas Bauer-Idel- ACO Inotec GmbH in seinem Vortrag über das erste öffentliche Projekt in Raalte/Niederlande.

Isabell Werner, HAURATON Produktentwicklung, stellte einen praxisnahen Versuchsstandort vor

Blau-grüne Infrastruktur in der Stadt

Wie man Regenwasserbewirtschaftung und Baumanlagen nachhaltig kombinieren kann wurde eine clevere Kombination von urbanem Oberflächenabfluss und Baum- grube vom Unternehmen HAURATON als eine Lösung für die zukünftigen Herausfor- derungen der blau-grünen Infrastruktur vorgestellt. Gereinigtes Regenwasser aus Verkehrsflächenabflüssen wird gesammelt einer vorbereiteten Baumrigole (in Anlehn- ung an das Stockholmer System) zuge- führt. Die gleichmäßige unterirdische Verteilung und kontrollierte Nutzung des Nieder- schlagswassers verbessert den Wasserhaushalt am Baumstandort und soll zu einer langfristigen Ressourcenschonung beitragen.

Isabell Werner, HAURATON Produktentwicklung,  stellte einen praxisnahen Versuchs- standort vor, an dem das Prinzip der Schwammstadt mit technischer Regenwasser- reinigung kombiniert wurde. Herausforderungen bei Planung, Umsetzung und Betrieb waren Gegenstand des Vortrags, ebenso wie die ausgewählte Messtechnik, die zukünftig weitere Ergebnisse zum Boden- und Baumwasserhaushalt liefern soll. Aufschlussreiche Informationen zu Standortkriterien und Baumauswahl lieferte der Baumexperte Dr. Philipp Schönfeld.

Praxisbeispiel Erschließungsplanung Neubaugebiet „Obere Mühle“

Thomas Wolf- Ingenieurbüro KELLER planen + bauen in Riegel am Kaiserstuhl und Hans-Jürgen Röcker- BIRCO GmbH beschrieben im Vortrag die planerischen Herausforderung- en im Zusammenhang mit der Erschließung eines ländlichen Wohngebietes in unmittel- barer Nähe zum Rhein. Die Thematik lässt sich auch auf Projekte aus dem Bereich Neubauten für Gewerbe- und Industriebetriebe mit großen Außenanlagen übertragen. Er geht auf die engen Grenzen ein, die die Randbedingungen für die Planung darstellten (z. B. hohe Grundwasserstände, Vorgabe der Versickerung von Oberflächenwasser im Baugebiet, Begrenzung der Höhenlager der Erschließungsstraßen in Bezug auf das Urgelände und Vorgaben der Wirtschaftlichkeit). Es werden technische Lösungsansätze zur Einhaltung der Vorgaben aufgezeigt und auf dazu erforderliche Sonderlösungen eingegangen. Das Projekt wurde bereits realisiert und vom Referenten in seiner Ausführung begleitet. Die Inhalte können dem Zuhörer/ der Zuhörerin daher sehr anschaulich und praxisnah übermittelt werden.

Mehr dazu demnächst im Magazin Wasserwirtschaft Wassertechnik  wwt – Fachmagazin 

https://klimafestival.heinze.de

23.-24.11.2023 Station Berlin


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