Forschender Mittelstand mit Neuerungen für sicheren und umweltbewussten Verkehr
Berlin. Mit geschätzten 69 Millionen Fahrrädern gibt es derzeit in Deutschland schon weit über anderthalb mal mehr Drahtesel als PKW. Angesichts explodierender Spritpreise und verstopfter Straßen wünschen sich immer mehr Berufspendler ein besonders leichtes Elektro-Bike. Die demnächst auf dem Innovationstag Mittelstand in Berlin erstmals präsentierte Neuentwicklung „Voltist“ von der Storck Bicycle GmbH (www.storck-bicycle.de) im hessischen Idstein gehört zu den mehr als 400 Projekten im Fahrzeugbau, für die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) in vier Jahren fast 48 Mio. € Fördermittel bereitgestellt hat.
Mit „Voltist“ stellen die Industrieforscher den Prototyp eines weniger als 15 Kilogramm wiegenden Elektro-Bikes vor. Sein umweltfreundlicher Motor hilft dem Fahrer nicht nur beim Treten, sondern lässt ihn dazu noch bequem rund 80 Kilometer weit rollen, erläutert PR-Manager Mario Kuban. Der Rahmen aus leichtem Carbonfaser-Verbundstoff ist je nach Nutzergröße individuell anpassbar. Zum Fahrkomfort trägt darüber hinaus Anschlüsse für Smartphone und Navigationscomputer sowie eine elektronische Wegfahrsperre bei. Dazu haben die Idsteiner eng mit den Instituten für Informationstechnik sowie für Strukturleichtbau und Sportgerätetechnik der TU Chemnitz zusammengearbeitet.
17.500 ZIM-geförderte Projekte
Durch die ZIM-Förderung aus Berlin konnten ein neuer Mitarbeiter eingestellt, neue Fertigungsmethoden entwickelt und die elektronischen Features in das Rad integriert werden. „Die zusätzlichen Mittel gaben einem kleinen Betrieb wie unserem mit gerade 20 Beschäftigten erst die Möglichkeit, derartige neue Themen anzupacken“, so Kuban. „Voltist“ soll innerhalb der kommenden zwei Jahre produktionsreif sein.
ZIM, eine in Bezug auf Mittelausstattung, Technologieoffenheit und Breitenwirkung europaweit einzigartige Förderung mit bereits weit über 2,2 Mrd. € bewilligter Mittel für rund 17.500 mittelständische Forschungs- und Entwicklungsprojekte war im Sommer 2008 an den Start gegangen. Die Zuschüsse erleichtern kleinen und mittleren Unternehmen mit bislang weniger als 250 Mitarbeitern die Entwicklung neuer Produkte, Technologien und Dienstleistungen. Rund 200 davon werden auf dem 19. „Innovationstag Mittelstand“ des BMWi am 14. Juni in Berlin präsentiert. Die Leistungsschau findet auf dem Parkgelände der AiF Projekt GmbH statt, die als Projektträger die ZIM-Hauptfördersäule „Kooperationsprojekte“ betreut.
Einmal „Volltanken“ für 30 Cent
Völlig ohne Muskelkraft kommt dagegen das „ELMOTO“ aus. Das elektrisch betriebene Leichtkraftrad, dessen innovatives Antriebs-
system von der batteryuniversity.eu GmbH aus dem bayerischen Karlstein am Main (www.batteryuniversity.eu) entwickelt wurde, bringt den Fahrer emissions- und nahezu geräuschfrei mit Tempo 45 rund 65 bis 80 Kilometer weit. Einmal „Volltanken“ kostet hier um die 30 Cent. 500 ELMOTOs rollen bereits in einem Feldversuch durch Stuttgart – die weltweit größte E-Versuchsflotte ihrer Art.
Die Karosserie für das Elektroauto der Zukunft kommt unter anderem aus Aachen. Dazu hat die Imperia Gesellschaft für angewandte Fahrzeugentwicklung mbH (www.imperia.info) in Kooperation mit zwei Instituten der TU Braunschweig mit FlexBody® ein Baukastensystem vor allem für Kleinserien geschaffen. Die Karosserien können aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen Profilen an gegossenen „Knoten“ zusammengeklebt werden.
Kontakt: AiF Projekt GmbH, Lothar Braun, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Förderrevision, Dienste, Tel: 030 48163-458,
www.zim-bmwi.de/veranstaltungen/innovationstag