Garten des Bundespräsidenten als Schauplatz für Innovationen

Mit Freunden teilen-Es werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen.


Bundespräsident Gauck bei der Eröffnungsrede zur Woche der Umwelt 2012 (Bild: umweltdienstleister)

Rund 15.000 Gäste besuchten am 5. und 6. Juni die von Bundespräsident Joachim Gauck und Deutscher Bundesstiftung Umwelt (DBU) im Park des Schlosses Bellevue ausgerichtete „Woche der Umwelt“. Dieses Fazit zog DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers. Er zeigte sich beeindruckt von den Gesprächen, Diskussionen und Präsentationen rund um die Zukunftsfragen, die am Amtssitz des Bundespräsidenten zwei Tage im Blickpunkt gestanden hatten: „Das enorme Interesse an der vierten „Woche der Umwelt“ zeigt, dass wir mit unseren Zukunftsthemen am Puls der Zeit sind, ihre Bedeutung von den Menschen verstanden wird und wir so auch Impulse für eine nachhaltige Welt setzen können.“

 

„All diese Innovationen und Investitionen werden neue Arbeitsplätze schaffen, sie werden unser Umwelt und unsere Gesellschaft zukunftsfähiger und auch unabhängiger von fossilen Rohstoffen machen. Denn nichts ist günstiger als der Rohstoff, den man einspart-nichts ist billiger als die Energie, die man nicht braucht. Recycling, Wasseraufbereitung, Antriebstechnologien, auch in all dem sind deutsche Unternehmen weltweit führend. Unser Land wird wie kaum ein anderes auch wirtschaftlich davon profitieren, wenn es selbst an der Spitze des nachhaltigen Fortschritts bleibt,“ erklärt Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Eröffnungsansprache.

 

Lange Schlangen zum Imbiss

Rund 200 Unternehmen und Institutionen präsentierten neue Technologien, Produkte und Projekte für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Die Projektpräsentationen im Park von Schloss Bellevue sollen einen Überblick über die Breite und Vielfalt der Arbeiten aus Umwelttechnik, -forschung, -bildung und Naturschutz geben und verdeutlichen, dass es sich dabei um ein wichtiges Zukunftsthema handelt, das für Deutschland von großer Bedeutung ist. 400 Experten in fast 100 Foren diskutierten zusätzlich Fragen rund um Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcen-, Klima- und Naturschutz, Mobilität, aber auch Tourismus, Freizeit und Sport, Ernährung, Bauen und Wohnen.

 

Solvis und Miele mit Solar-Wäschetrockner

Das neue Haushaltsgerät ist in der Entwicklung, die Markteinführung für das Frühjahr 2013 anvisiert.
Waschmaschine und Geschirrspüler können schon längst an die Solarheizung angeschlossen werden. Kostenlose Sonnenenergie direkt ohne Umwandlung in Strom zum maschinellen Wäschetrocknen nutzbar zu machen, ist ein Novum. Diese Entwicklung ist jedoch von Bedeutung, da die Nutzung von Solarwärme im Haushalt in den nächsten Jahren zunehmen wird. „Würden alle Waschmaschinen, Geschirrspüler und Wäschetrockner mit Solarwärme betrieben, könnten zwei Atomkraftwerke eingespart werden.“, lautet die Rechnung von Helmut Jäger, Geschäftsführer des Solarheizsystemherstellers Solvis und Mitglied im Kuratorium der DBU.

 

Laserlicht findet Wertstoffe – Ressourcen für unsere Zukunft durch sortenreines Recycling

 

Jedes Jahr werden derzeit mehr als 260 Mio. Tonnen Kunststoffe weltweit produziert. Um dies zu realisieren werden Rohöl bzw. Erdgas benötigt. Es ist daher unvermeidlich in Zukunft die Kunststoffe sortenrein zurückzugewinnen. Mit dem neuen, bereits weltweit eingesetzten Laserverfahren ist es möglich, eine Energieeinsparung von ca. 60 % sowie einer Reduktion des Rohöleinsatzes von ca. 75 % zu erreichen. Bei einer derzeitigen jährlichen Kunststoffproduktion von weltweit 20 Mio. Tonnen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie, von ca. 1 Million Tonnen für die deutsche Automobilindustrie sowie von etwa 400.000 Tonnen für Elektro- und Elektronikgeräte in Deutschland stellt die neue Technologie eine Schlüsselfunktion dar. Das mit Förderung der DBU entwickelte Verfahren beruht auf der optischen Anregung der Kunststoffflakes durch intensives Multiwellenlängen-Laserlicht. Die ausgestrahlte Fluoreszenz- und Ramanstrahlung wird mit einem neuen Höchstgeschwindigkeits-Spektrometer analysiert. Die resultierenden optischen »Fingerprints« ermöglichen die Sortierung in sortenreine Fraktionen. Das neue System analysiert und sortiert bis zu 3 Tonnen Flakes pro Stunde.

 

Umweltgutachten 2012 übergeben


Der Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen, Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, übergab am 4. Juni 2012 in Berlin das Umweltgutachten „Verantwortung in einer begrenzten Welt“ an Bundesumweltminister Peter Altmaier.

„In einer begrenzten Welt kann es kein unbegrenztes Wachstum geben“. Mit dieser Feststellung seines Vorsitzenden Prof. Dr. Martin Faulstich überreichte der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) sein Umweltgutachten 2012 an den neuen Bundesumweltminister Peter Altmaier. „Die drastische Reduzierung unseres Rohstoff- und Energieeinsatzes sowie dessen Umweltfolgen werden damit zu einer entscheidenden Systemfrage des 21. Jahrhunderts“, betont der Vorsitzende Prof. Martin Faulstich. Das Gutachten mit dem Titel „Verantwortung in einer begrenzten Welt“ behandelt elf Schwerpunktthemen[1], die von der neuen Wachstumsdebatte über den Schutz wichtiger Ökosysteme, wie der Moore, Wälder und Meere bis zur Stärkung des integrativen Umweltschutzes reichen.

Mit seinem Umweltgutachten 2012 richtet der SRU den Blick über die Energiewende hinaus auf besonders zukunftsrelevante Themen der deutschen und europäischen Umweltpolitik. Die sieben Professorinnen und Professoren des Rats identifizieren im Sinne eines Umweltradars wichtige ungelöste Probleme und zeigen dafür jeweils konkrete Handlungsmöglichkeiten auf. Ausgangspunkt des Gutachtens ist: Wenn ökologische Grenzen nicht eingehalten werden, dann sind absehbar gravierende Auswirkungen auch für Wirtschaft und Gesellschaft zu befürchten. Vorrangig müssen daher alle Möglichkeiten einer Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Umweltbelastung ausgeschöpft werden. Diese Innovationsstrategie bietet zugleich erhebliche industriepolitische Chancen für den Standort Deutschland.

 

[1] Das Umweltgutachten 2012 gliedert sich in elf Schwerpunktthemen: Die neue Wachstumsdebatte, Wohlfahrt und Ressourcennutzung enkoppeln: metallische und mineralische Rohstoffe, Lebensmittelkonsum als Gegenstand von Politik, Güterverkehr und Klimaschutz, Mobilität und Lebensqualität in Ballungsräumen; Ökosystemleistungen aufwerten: Umweltgerechte Waldnutzung, Moorböden als Kohlenstoffspeicher, Sektorübergreifender Meeresschutz; Integrative Konzepte stärken: Integrierter Umweltschutz am Beispiel des Anlagenzulassungsrechts, medienübergreifendes Monitoring, Umwelt und Nachhaltigkeitsstrategien.

 

Das Umweltgutachten 2012 „Verantwortung in einer begrenzten Welt“ kann in elektronischer Fassung unter www.umweltrat.de heruntergeladen oder in der Geschäftsstelle des SRU bestellt werden.


Mit Freunden teilen-Es werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*