Herausragende Erfinder aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und den USA mit Europäischem Erfinderpreis 2014 geehrt
Das Europäische Patentamt (EPA) hat am 17.06. 2014 in Berlin den Europäischen Erfinderpreis 2014 verliehen. Die Auszeichnung gilt als Europas „Oscar für Technologie und Innovation“. Sie würdigt herausragende Erfinder, die einen besonderen Beitrag zum gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt geleistet haben. An der Preisverleihung im ehemaligen Kaiserlichen Telegrafenamt nahmen rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik teil, darunter der deutsche Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, Heiko Maas.
Fünfzehn Erfinder und Erfinder-Teams durften sich Hoffnungen auf den renommierten Europäischen Erfinderpreis 2014 machen. Forscher aus fünf Kategorien, deren Erfindungen besonders zum gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritt beigetragen haben, wurden vom Europäischen Patentamt (EPA) ausgezeichnet. Große Spannung versprach auch der Publikumspreis, über den per Online-Votum im Internet entschieden wird.
Insgesamt wurden 300 Erfinder und Erfinder-Teams für die Auszeichnung vorgeschlagen von denen 15 von der international besetzten Jury für den Erfinderpreis als Finalisten nominiert wurden. Die Innovationen kommen aus den Bereichen Telekommunikation, Konstruktion, Umwelt, Verkehrssicherheit, Biotechnologie, Mechanik, Medizintechnik und Arzneimittel.
Wie angesehen und bedeutend der Europäische Erfinderpreis ist, der nun bereits zum neunten Mal veranstaltet wird, belegt die Teilnahme von Königshäusern, Präsidenten, Ministern und hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Industrie an den bisherigen Veranstaltungen. ”Die Arbeit dieser Erfinder ist nicht nur beispielhaft für Europas Kapazität als führende Technologieregion. Sie unterstreicht vielmehr Europas grundsätzliche Bedeutung als Standort für Innovation, der Erfindern aus aller Welt ein attraktives Umfeld zur Entfaltung ihrer Kreativität bietet und gleichzeitig den Erfindungsgeist der Europäer fördert. Beides ist wichtig, um den Innovationsgedanken zum Wohl aller Menschen zu fördern und zu stärken“, so EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Bekanntgabe der Nominierungen.
Abgase gefährden sowohl die Umwelt wie die Gesundheit und verschmutzen außerdem Gebäudefassaden. Als Finalist in der Kategorie Industrie stand auch die Erfindung des Chemikers Luigi Cassar auf der Liste der Juroren. Mit seinem Team um Gian Luca Guerrini (Italien) wurde ein smogfressender Beton entwickelt. Dieser trägt nicht nur dazu bei, Gebäudefassaden länger sauber zu halten, sondern auch dazu, Schadstoffe zu neutralisieren und somit die Luftqualität zu verbessern. Ein dünner Überzug des innovativen Zementputzes in Verbindung mit dem Sonnenlicht genügt, damit ein Selbstreinigungsprozess für die Gebäudefassade sowie für die umgebende Luft in Gang gesetzt wird. Die beigemischten Bestandteile – Titanoxid – spalten mit Hilfe von Sonnenlicht Schadstoffe in weniger schädliche Elemente auf. Auf diese Weise entsteht ein Selbstreinigungsprozess für Gebäudefassaden und die Luft.
Mehr dazu: http://www.epo.org/
In der Kategorie Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) überzeugte Peter Holme Jensen, Claus Hélix-Nielsen und Danielle Keller (Dänemark). Sie erhielten den Preis für die Erfindung der wasserfilternden Aquaporin-Membran, welche die Aufbereitung von Wasser in seiner reinsten Form ohne hohen und teuren Energieaufwand ermöglicht. Die Innovation des dänischen Chemiker-Teams macht sich die natürliche Wasserfilterungsfunktion der sogenannten Aquaporine zu Nutze. Anders als bei gängigen Methoden ist damit kein aufwändiges System aus Filtern nötig, das über energie- und kostenintensiven hydrostatischen Druck funktioniert.
Mehr dazu: http://www.epo.org/news-issues/press/inventoraward/sme_de.html
Über den Europäischen Erfinderpreis
Der Europäische Erfinderpreis ist der wichtigste Preis für Innovation in Europa. Er wird seit 2006 jährlich vom Europäischen Patentamt (EPA) verliehen. Der Preis würdigt einzelne Erfinder oder Teams, die dazu beitragen, technische Antworten auf die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit zu erarbeiten. Eine international hochkarätig besetzte Jury prüft, inwieweit diese Erfinder zum sozialen Fortschritt, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Wohlstand beigetragen haben.