Mittelstand kann mit Wissen von Übermorgen besser navigieren

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Warum Unternehmen und Branchen mit Zukunftsexperten arbeiten sollten

 

Als womöglich erster Industriezweig hat die Textilbranche einen moderierten Blick in die Zukunft geworfen. Nach gut einjähriger Expertenbegleitung wurde jetzt für den nach Automotive und Maschinenbau dritt innovativsten Wirtschaftsbereich die Zeitreise „Perspektiven 2025“ beendet. Von der Methodik und den Ergebnissen könnten auch andere Branchen und deren Unternehmen profitieren.

 

Begleitet durch den als besonders industrienah geltenden Zukunftsforscher Thomas Strobel (FENWIS GmbH, Gauting), hatte die Zukunftsexpedition im Auftrag der Textilforschung unter dem Motto „Das Denkbare machen, statt das Machbare denken!“ auf zehn Themenfeldern (von Bekleidung, Mobilität und Wohnen über Ernährung, Produktion bis Architektur) über 250 bewertete Ideen und Lösungsvorschläge zum Einsatz technischer Textilien in Wachstumsmärkten erbracht. Das im November mit der Herausgabe einer Dokumentation (siehe auch http://www.textilforschung.de/pdfcat/Techtex2025/) abgeschlossene Projekt wird als außergewöhnliche Vorarbeit eines Industrieverbandes für seine Mitglieder bewertet. Es sei eine Wissensbasis geschaffen worden, die es Unternehmen ermöglicht, aus diesen Vorarbeiten selbstständig oder mit Expertenbegleitung firmenspezifische Strategien für die Umsetzung in Innovationen und in neue Geschäftsmodelle abzuleiten, hieß es.

 

Blick aus dem Jahr 2050 zurück

Grafik (Quelle: FENWIS): Zukunftsbilder entstehen durch Retropolation – weite Vorausschau mit Rückblick auf die nähere Zukunft

Besonders für Manager, Forscher und Fachstudenten, die in die Zeitreise eingebunden waren, interessant: Der gemeinsame Entwurf von Zukunftslandkarten Form von Mind Maps, Daten und Fakten, die in den nächsten Jahrzehnten helfen, die Zahl von Überraschungen im Geschäftsumfeld zu reduzieren. Sie entstehen als erstes Ergebnis der Expedition in eine fernere Zukunft, beispielsweise in die Mitte des Jahrhunderts. Im zweiten Schritt der Retropolation genannten Methode wird vom Jahr 2050 auf einen deutlich näheren Zeitabschnitt – bei Textil das Jahr 2025 – zurückgeblickt. Strobel: „Wer an übermorgen denkt, ist gezwungen, sich von der naheliegenden Fortschreibung bisheriger Erfahrungen zu lösen.“ Dabei wird mit Prämissen aus Studien und Szenarien gearbeitet, die Experten als wahrscheinlich annehmen.

 

 

Das Verblüffende: Diese Vorgehensweise befreit Menschen von ihren rationalen Filtern, was und warum aus heutiger Sicht nicht machbar sein wird. Strobel, der in Strategieabteilungen von Konzernen und Mittelstandsfirmen tätig war, nennt das „Gedankenfreiheit für 100 Milliarden Gehirnzellen“. Auf diese Weise können beispielsweise Unternehmen und sogar Industriezweige ausloten, was konkret passieren muss, damit erfolgreiche Anpassungen der Geschäftsmodelle und Unternehmensstrategien in den kommenden 10 bis 15 Jahren die Geschäftsentwicklung bis 2050 sichern.

 

Ernährungstrends der nächsten Jahrzehnte

Besonders industrienah und deshalb auch auf der Aachen Dresden International Conference Textiles als Auftaktredner vor 700 Tagungsteilnehmern gefragt: Zukunftsforscher Thomas Strobel

Bei dem Projekt der Textilforschung wurde auch der Bereich Lebensmittelproduktion untersucht, um textilen Entwicklungsbedarf sichtbar zu machen. Zunächst wurden in der Zukunft Prämissen für 2050 „gefunden“. Daraus konnten textile Ideen abgeleitet und der Forschungsbedarf für die 16 deutschen Textilinstitute, die jetzt schon mit Filtern, Nebelfängern und anderen Hightechlösungen für den Ernährungssektor wertvolle Beiträge leisten, ermittelt werden.

 

 

Langfristige Prämissen für das Themenfeld Ernährung demnach sind:

 

  • Erschließung neuer landwirtschaftlicher Produktionsflächen in bisher unfruchtbaren Gebieten, im Meer (Aquafarming) oder in Städten (Vertical Farming); neue Sorten steigern die Nahrungsmittelproduktion um 60 Prozent
  • Durch einen effizienteren Umgang mit Lebensmitteln lassen sich die verfügbaren Kalorien pro Person um fast 50 Prozent steigern; 2012 dagegen verdarb noch ein Drittel aller Lebensmittel oder landete ungenutzt auf dem Müll
  • Vegetarische Lebensmittel sichern die Grundversorgung der Bevölkerung. Fleisch wird mit gezüchtetem Zellgewebe künstlich produziert; Functional Food ergänzt die Nahrung um gesundheitsfördernde Aspekte
  • Größere Anstrengungen zur Gewinnung von Trinkwasser aus nachhaltigen Quellen sind erfolgt (Regenwasser, Brauchwasser, Meerwasser); die effiziente Trinkwasserverfügbarkeit durch Beseitigung von Rohrleitungsverlusten und effizientem Transport und Logistik sind umgesetzt

 

„Bauchgefühl für morgen“

Textil- und Zukunftsforschung in einem Boot: Dr. Klaus Jansen vom Forschungskuratorium Textil und der industrienahe Zukunftsexperte Thomas Strobel begaben sich zum Nutzen von Forschung und Industrie mit dem Projekt „Perspektiven 2025“ gemeinsam auf eine Zeitreise

Der spezielle Nutzen der von Thomas Strobel für den Teamdialog weiterentwickelten Zukunftslandkarten entsteht für die Akteure durch Eindrücke, die sie aus einer „simulierten Zukunftsreise“ mitnehmen: Erarbeitete Szenarien (wie beispielsweise die eben skizzierte Entwicklung der Nahrungsmitteltrends), vernetzte Trends, geführte Diskussionen und gemeinsame Ableitungen verändern das Denken in Zukunftsfragen. Diese erlebten Denkerfahrungen geben allen Beteiligten dauerhaft ein „Bauchgefühl für morgen“. Mit Hilfe der Retropolation genannten Methodik, die im Internet unter www.fenwis.de näher erläutert wird, lassen sich heute bereits Anforderungen erkennen, die Kunden und Märkte ggf. erst in einigen Jahren stellen werden. Antworten auch auf solche Fragen werden möglich: In welchen Bereichen macht es Sinn, Kompetenzen aufzubauen? Wie hängen Zukunftstrends voneinander ab? Welcher neue Wissensbedarf entsteht? Für welche Veränderungen müssen die jeweiligen Geschäftsmodelle frühzeitig anpasst werden?

 

 

Nachgefragt bei Thomas Strobel:

Warum sollte ein Unternehmen in die Zukunft schauen?

„Wer sich schneller bewegt und weiter vorausschaut als der Markt, kann rechtzeitig Anpassungen vornehmen und frühzeitig Weichen stellen. Und er kann für ausgewählte Szenarien Maßnahmen vordenken. Alle anderen können nur auf bereits eingetretene Veränderungen reagieren. Das gilt für Unternehmen ebenso wie für Individuen. Deswegen sind persönliche Zukunftslandkarten auch für Manager, Ärzte, Politiker oder Wissenschaftler im Altersbereich gerade ab Ü 40, wo viele den zweiten Teil ihres Lebens neu planen, zunehmend von Interesse.“

 

Zur Person

Im Ensemble der kaum mehr als zwei Dutzend deutschen Zukunftsforscher ist Thomas Strobel auf Grund seiner beruflichen Vita der Industrieinsider schlechthin. Einst Strategiemitarbeiter bei Siemens und in Telekommunikationsunternehmen, bringt der heute 49-jährige Maschinenbauingenieur seit 2007 als Gründer der FENWIS GmbH (www.fenwis.com) Mittelständler, Einrichtungen und Netzwerke auf Zukunftskurs. Der Kundennutzen besteht in vorausschauender Planung mit Hilfe von Zukunftslandkarten, verbesserten Informations- und Wissensflüssen sowie erfolgreichem Wissensaustausch zwischen Menschen. Das Leistungsspektrum von FENWIS umfasst Vorträge, Seminare, Workshops, und Projekte – immer praxisbezogen und umsetzungsorientiert.

 

Download im Pressebereich

 

Abdruck unter Nennung der Quelle „Umweltdienstleister“ und Belegexemplar oder Link honorarfrei.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Udo Hellwig, La Mont GmbH, Schmiedestr. 2, 15745 Wildau,
Tel. 03375 21 95 -0, info(at)lamont-services.com, www.lamont-services.com


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