Industrieforscherverband fordert Verlässlichkeit bei Innovationsförderung
Verlässlichkeit in der Technologie- und Innovationsförderung für den kleineren Mittelstand ist für den Verband Innovativer Unternehmen (VIU) eine aktuelle Hauptforderung an die Politik. Anlässlich seines 25. Gründungsjubiläums betonte der Industrieforscherverband am Mittwoch in Berlin, die Unterstützung einzelbetrieblicher Entwicklungsvorhaben bleibe branchenübergreifend unabdingbare Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft Tausender Industrieunternehmen.
Besondere Bedeutung komme hierbei dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) als Flaggschiff der Forschungsförderung des Bundes für kleine und mittlere Unternehmen zu, hieß es. Der Verband sieht eine der Ursachen für die vielfach beklagte rückläufige Innovationsquote im Mittelstand auch in der schwächeren Berücksichtigung von Entwicklungsprojekten einzelner Unternehmen im Rahmen dieses Programms.
Bremsung kleinerer Forschungsakteure befürchtet
„Die ZIM-Förderung ist europaweit beispielhaft“, betonte VIU-Vorstandsvorsitzender Dr. Ralf-Uwe Bauer, selbst Chef eines mittelständischen Forschungsinstituts in Thüringen, am Rande der Festveranstaltung. Allerdings sei ein zunehmender Trend zur verstärkten Förderung von Kooperationsforschung unter Einbindung von Hochschulen und anderen ohnehin schon staatlich finanzierten Großforschungseinrichtungen zu verzeichnen. So seien allein seit Anfang 2015 von über 7.000 im ZIM-Rahmen bewilligten Förderprojekten weniger als 20 Prozent auf einzelbetriebliche Vorhaben entfallen. Gerade diese kleineren, jedoch besonders schnell umsetzbaren, markt- und arbeitsplatzwirksamen Projekte einzelner Mittelständler bräuchten aber Unterstützung: „Für diese Unternehmen ist die Förderung ja ursprünglich konzipiert worden“, so Bauer. Auch die Einführung einer von der Großen Koalition geplanten Forschungsförderung über Steuergutschriften könne wegen absehbar geringer Wirkung für kleinere Firmen das erprobte Instrument der einzelbetrieblichen Innovationsförderung keineswegs ersetzen.
Interessenvertreter forschender kleiner Mittelständler
1992 zur Interessenvertretung von Forschungsfirmen und industrienahen Wissenschaftseinrichtungen gegründet, setzt sich der VIU als einziger Verband bundesweit explizit für die Stärkung der Forschungspotenziale gerade auch kleinerer Unternehmen ein. Als sachkundiger und streitbarer Partner von Parlament, Ministerien, Verbänden und Kammern engagiert er sich dazu bei der Ausgestaltung von Förderprogrammen, arbeitet besonders eng mit dem Bundeswirtschaftsministerium zusammen. Ergebnisse dieses hartnäckigen Wirkens flossen in das ZIM sowie zahlreiche andere Förderinstrumente auf Länder- und Bundesebene ein.
Kontakt: Verband Innovativer Unternehmen e.V., GF Dr. Annette Treffkorn, Invalidenstraße 34, 10115 Berlin, 030 / 44055020, viu@viunet.de, www.viunet.de