bautec 2020 Pressegespräch

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Als Einstimmung auf die internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik, die vom 18. bis 21. Februar 2020 auf dem Berliner Messegelände stattfindet, hat die bautec am 23. Oktober 2019 die wichtigsten Akteuren der Industrie, der Verbände und der Politik eingeladen. Im Oktober 2019 lud die Messe Berlin im Vorfeld der bautec 2020 im hub27 zum Pressegespräch „Bezahlbarer Wohnungsbau mit seriellem und modularem Bauen“ ein.

Pressekonferenz Bautec 2020 am 23. Oktober 2019: Dieter Babiel, Geschäftsführer Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Berlin, Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin Bundesarchitektenkammer (BAK), Axel Gedaschko, Senator a.D. und Präsident GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (v.l.n.r.)

Die Wohnungswirtschaft beobachtet seit fast zehn Jahren eine steigende Nachfrage nach Wohnungen in sogenannten Schwarmstädten beziehungsweise Schwarmregionen. In diesen Regionen, zu denen auch deutsche Großstädte wie Berlin, München und Hamburg gehören, übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem. Die Folge: Die Verknappung von Wohnraum führt dazu, dass die Mietpreise weiter steigen. Verbunden mit den derzeit hohen Kosten für Wohnungsneubau sowie Grund und Boden, ergibt sich eine schwierige Situation für den kosten-günstigen Wohnungsneubau.

In Deutschland werden jährlich etwa 400.000 Wohnungen benötigt, um den Bedarf zu befriedigen. Bleibt die Frage, wie das zu bewerkstelligen ist. Fakt ist: Es wird nicht schnell genug gebaut. Ist serielles und modulares Bauen die Antwort? Können serielle und modulare Bauweisen schnell und effizient mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen? Und wenn ja: Welche Rahmenbedingungen sind nötig für eine erfolgreiche Umsetzung? Wo liegen die Grenzen?

Serieller Wohnungsbau kann nur gemeinsam gelingen

Für Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, sollten die Sünden des seriellen Bauens aus den 50-iger und 60-iger Jahren im Westen und Osten nicht wiederholt werden.  „Dem Bund ist es wichtig, das serielle und modulare Bauen zu fördern. Mit ihrem Potential können diese Bauweisen bei den aktuellen Wohnraum-herausforderungen einen wesentlichen Beitrag leisten. Dabei stellen wir an die heutigen Systemkonzepte des seriellen und modularen Bauens hohe architektonische, städtebauliche und technische Qualitätsanforderungen. Unser gemeinsames Ziel ist die verstärkte Nutzung dieser Technologien modernen Bauens, so Bohle.“

Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer Hauptverband der Deutschen Bau- industrie e.V.  sieht einen Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen um 2,5 %. „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Bauprojekte nur miteinander gelingen, nicht gegeneinander. Wir müssen wieder zu einem partnerschaft-lichen Bauen kommen. Weg von der Billigpreisvergabe, hin zu einem Kompetenz- und Qualitätswettbewerb, einer frühen Einbindung von bauausführendem Knowhow in die Projektvorbereitung. Und zu guter Letzt zu einer neuen Kultur am Bau, die es uns erlaubt, Konflikte nicht vor Gerichten auszutragen, sondern vor Ort oder, wenn nötig, im Rahmen außergerichtlicher Streitbeilegung“, gibt Babiel zu bedenken.

„Mit unserer Rahmenvereinbarung zum seriellen Bauen liefern wir passgenaue Lösungen, damit Wohnungsbau schneller, kostengünstiger und in hoher Qualität umgesetzt werden kann“, so Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. „Unsere neun ausgewählten Konzepte für seriellen und modularen Wohnungsbau sind damit ein wichtiger Baustein für mehr bezahlbaren und zeitgemäßen Wohnraum – sozusagen Haute Couture vom Band. Wir appellieren an die Länder, die passenden Rahmenbedingungen für eine schnellere bundesweite Realisierung der innovativen Wohnungsbaukonzepte zu schaffen: Die von der Bauministerkonferenz bereits beschlossene Einführung einer Typengenehmigung muss nun auch in die Landes-bauordnungen aufgenommen werden.“

Serielles Bauen gehe auch im Bestandsbau und bei Sanierungen. Laut einer Studie ließen sich mit Dachaufstockung im Bestand im Wohnungs- und Nichtwohnungsbau über zwei Millionen Wohnungen realisieren. Dabei muss eine gut abgestimmte standardisierte Vorfertigung in der Fabrik umgesetzt werden. Die Herausforderung für Hersteller und Architekten sind vorgefertigte Elemente, die auch in Qualität und Präzision stimmen, beschrieb Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin Bundesarchitektenkammer (BAK).  

„Viele gebaute Beispiele zeigen, dass serieller Wohnungsbau in qualitätsvoller Architektur realisiert werden kann. Bauen findet Akzeptanz, wenn es gelingt den städtebaulichen und gestalterischen Bezug zum Standort herzustellen. Und dieser städtebauliche, dieser öffentliche Kontext ist entscheidend dafür, wie gut Quartiere angenommen werden und sich ein lebendiges und vielfältiges Alltagsleben entwickeln kann. Bauen ist nie nur privat. Im Wohnungsbau muss gerade dem Raum zwischen den Gebäuden besondere gestalterische Aufmerksamkeit zuteilwerden, denn er ist öffentlich und der Erschließung und dem Aufenthalt gewidmet. Dieser Raum darf kein Restraum sein, muss bei der Entwicklung serieller oder modulare Lösungen gestalterisch mitgedacht werden“, so Ettinger-Brinckmann.

Die Zukunft des Bauens auf der bautec 2020

Serielles und Modulares Bauen ist auch ein Top-Thema auf der bautec 2020. Den Besucher erwartet im Februar wieder das gesamte Portfolio der Branche mit einem breiten und anspruchsvollen Rahmenprogramm.

Der Fachkongress „Serielles Bauen in der Digitalisierung“ im Forum up#Berlin in Halle 4.2 wird hier unter anderem ein wichtiger Programmpunkt sein. Dieser findet am 19. Februar von 10 bis 13 Uhr statt und wird vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), dem Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) und dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen veranstaltet. Im Anschluss daran lädt der GdW zu dem Fachsymposium „Gesellschaftliche Akzeptanz für den Wohnungsneubau“ und zur feierlichen Bauherrenpreisverleihung ein.

Der bautec Kongress beleuchtet am 20. Februar unter dem Titel „Urbanes Wohnen – Positionen und Perspektiven“ neue Bauaufgaben sowie Wohnkonzepte und Trends – von individuellen Lösungen über innovativen mehrgeschossigen Wohnungs- und Quartiersbau bis hin zur Sanierung und Bauen im Bestand. Natürlich steht bei allen Ideen auch die Frage im Raum, wie schnell es gelingen kann, neuen Wohnraum zu schaffen.

bautec bringt Akteure der Industrie, der Verbände und der Politik zusammen – Serielles und modulares Bauen im Fokus der bautec 2020 – Fachkongress „Serielles Bauen in der Digitalisierung“ im Forum up#Berlin – bautec Kongress „Urbanes Wohnen – Positionen und Perspektiven“ – „Brandschutztagung InnoTreff Mittelstand“ am 21. Februar 2020

Informationen zum Rahmenprogramm der bautec 2020 sind online unter www.bautec.com/FuerBesucher/RahmenprogrammEvents zu finden. Das Programm wird laufend aktualisiert.

Pressekonferenz Bautec 2020 am 23. Oktober 2019: hub27, die neue Messe- und Kongresshalle der Messe Berlin.

Pressekonferenz Bautec 2020 am 23. Oktober 2019: Besichtigung hub27, die neue Messe- und Kongresshalle der Messe Berlin. In Berlin trifft sich die Baufachwelt mit der Bau- und Umweltpolitik. 

Besichtigung neuer Messehalle

Im Anschluss konnte bei einem Rundgang durch den im August 2019 eröffneten hub27, die neue Messe- und Kongresshalle der Messe Berlin besichtigt werden. Jan Herzberg, Geschäftsbereichsleiter Real Estate & Safety, Messe Berlin, und Dietmar Rekow, Geschäftsstellenleiter Goldbeck Nordost GmbH berichteten über den Einsatz von Building Information Modeling (BIM), der Verwendung von elementiertem Systembau sowie stützenfreie Spannweite der Hallen von 100 m bei gleichzeitigen hohen Ausstellungsdeckenlasten und hohen Lasten durch mobile Trennwände.

 


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