Symposium mit begleitender Fachausstellung
Visionen zur ‚Zukunft des Wohnens‘, vielversprechende Oberflächen-, Werkstoff- und Designentwicklungen, wegweisende Projektberichte aus Innenausbau, Möbelherstellung und Innenarchitektur sowie technologische Innovationen in der Holzbe- und -verarbeitung stehen im Mittelpunkt des 8. Symposium „Holz Innovativ 2013“ am 20. Februar 2013 in Rosenheim.
Ein Megatrend der gerade Einzug in die Wohnwelt hält: Materialehrlichkeit in allen Wohnsegmenten. Echte und natürliche Materialien sind angesagt. Allen voran: Holz. Im Innenausbau und der Möbelherstellung liegt dieser nachwachsende Rohstoff wegen seiner positiven Materialeigenschaften und der Schaffung eines behaglichen Raumklimas beständig im Trend.
Holz – zwischen Zeitgeist und Zeitlosigkeit
Über 800.000 erfasste Daten der „Wohnstudie Deutschland – Markttrends und Perspektiven“, die von Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung GmbH, im Rahmen des Symposiums vorgestellt wird, gibt Einblicke in die aktuelle Wohnkultur. Mit 373 Euro, die der durchschnittliche Deutsche pro Jahr für die Gestaltung seiner vier Wände investiert, ist er nicht nur europäischer Spitzenreiter sondern bescherte der heimischen Möbelindustrie 2011 ein Wachstum von rund 6,5 Prozent. Auch der beständige Wandel in den Wohnstrukturen – beeinflusst von neuen Technologien, sozioökonomischen Anforderungen und dem demografischen Wandel – beflügelt die positiven Branchenprognosen. Welchen Veränderungen Wohnwelten künftig folgen, skizziert Svend Eric Nissen vom Development Centre UMT, Innonet Lifestyle- Interoir & Clothing aus Dänemark in seinem Beitrag „Zukunft des Wohnens – vom Schrott zum Schloss“. Schränke aus alten Schiffsplanken oder Badewannen aus Holz stehen für die Trends der Transformation gebrauchter Materialien oder für innovative Zweckentfremdungen bisher üblicher Materialverwendungen. Die Frage nach dem Einklang von Design, Technologien, Materialien und Nachhaltigkeit steht hier im Vordergrund.
Wenn Farbe Form annimmt
Neben dem Trend zu natürlichen Materialien heißt es für die Möbelindustrie jetzt auch: Farbe bekennen. Farben sind nicht nur Trendelement sondern haben, wie Dr. Leonhard Oberascher, Architektur- und Designpsychologe aus Salzburg hinsichtlich kollektiver Farbpräferenzen erklären wird, eine gesellschaftliche und psychologische Bedeutung. Ihm geht es hier um Effektpigmente und die Entwicklung naturhaft wirkender „visuell-ökologischer“ Oberflächen.
Konzept- und Designtests in der Möbelindustrie und deren Einsatzmöglichkeiten und Chancen wird Professor Thorsten Ober, Prodekan der Hochschule Rosenheim, in seinem Plenums-Vortrag vorstellen. Design wird auch bei der Firma Hasenkopf Holz + Kunststoff GmbH & Co KG in Mehring großgeschrieben. Bei der Ausstattung von Luxushotels, Prestigeobjekten, Firmen-Empfangshallen und beim Atomteilchenbeschleuniger CERN hat sich der Betrieb einen Namen gemacht. Markus Gröger, Geschäftsführer des Mehringer Familienunternehmen, wird von den Innennausbaumaßnahmen des jüngsten Projektes, einer 6.000 m² umfassenden Decken- und Wandverkleidung für die Elbphilharmonie in Hamburg, berichten.
Themenbreite des Symposiums liefert neue Denkanstöße für die Holzbranche
Neue Anstöße für den interdisziplinären Dialog zwischen der Holzbe- und -verarbeitung, dem handwerklichen und industriellen Innenausbau/Möbelbau, Architekten/Planern, der Materialforschung und potenziellen neuen Anwendern und Kunden sollen neben den Impulsvorträgen des Plenums die drei anschließenden Vortragsreihen geben.
Die mit international renommierten Experten besetzte Reihe „Oberflächentechnologien – Materialien, Prozesse, Funktionen“ wird sich u.a. mit der visuellen und haptischen Authentizität von Holzoberflächen, mit VOC-Emissionen, mit unterschiedlichen Pulverlackierungen von Holzwerkstoffen oder den Analogien zwischen traditionellem Holz und kohlefaserverstärktem Kunststoff beschäftigen.
Themen wie Mehrwert von Elektronik in Möbeln, Trennwandsysteme und Raumklima, nachhaltiger Ladenbau, Brandschutz oder Klebetechniken im Innenausbau sind Schwerpunkte der zweiten Reihe „Innenausbau & Möbel – Technik, Design, Markt“.
Die Beiträge der dritten Reihe „Wertschöpfung & Transparenz“ werden den Fokus auf die effiziente Gestaltung von Produktionssystemen sowie die technische Umsetzung in der Fertigungslogistik legen.
Rund 300 Teilnehmer aus über 10 Ländern werden auch in diesem Jahr erwartet. Das Symposium wird in enger Abstimmung mit der Hochschule Rosenheim, der Holzforschung München, dem Fachverband Schreinerhandwerk Bayern, dem Cluster Forst und Holz sowie mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie durchgeführt. Eine Fachexkursion am Vortag des Kongresses ermöglicht den Teilnehmern, neue Kontakte zu potenziellen Partnern aufzubauen. Damit bildet „Holz Innovativ 2013“ in Verbindung mit der begleitenden Ausstellung und der Fachexkursion eine ideale Plattform zur gezielten Anbahnung neuer Kooperationen.
Erfolgsrezept der Holzbranche: Technologieübergreifende Kooperationen
Der anhaltende Trend zum Holz erfreut die bayerische Holzbranche. Zudem bietet die einmalige Kombination von Rohstoffpotenzialen und Absatzmöglichkeiten Bayerns Holzunternehmen eine hervorragende Ausgangsposition für den Ausbau ihrer Märkte. Mit der räumlichen Nähe zu den Holzressourcen sowie zu weltweit angesehenen Lehr-, Forschungs- und Prüfeinrichtungen in verschiedenen Technologiebereichen eröffnen sich so für innovative Betriebe neue Möglichkeiten auf weitere regionale Wertschöpfung.
Kunden wünschen sich zunehmend Möglichkeiten individueller Gestaltung und variabler Nutzung. Damit verbunden sind steigende Ansprüche an Design und Nachhaltigkeit von Materialien und Oberflächen. Auch an die Materialvielfalt und –qualität werden immer höhere Anforderungen gestellt.
Gefragt sind daher sowohl neue Ansätze in der ganzheitlichen Planung komplexer Projekte als auch technologische Innovationen bei der effizienten Be- und Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen, insbesondere im Verbund mit unterschiedlichen Materialien.
Vor allem marktorientiertes Umsetzen gesellschaftlicher und technologischer Trends verspricht dem Handwerk und den Unternehmen aus der Oberflächenbearbeitung, dem Möbel- und Innenausbau sowie der Innenarchitektur weitere Geschäftsfelder und bedeutende Marktchancen.
Hier setzt das Symposium Holz Innovativ 2013 an: Es ermöglicht den gezielten Transfer von Information und Wissen sowie die Erschließung technologieüber-greifender Kooperationen, die unausweichlich sind für den Erhalt und den Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Holzbranche.
Mehr zur Holz-Innovativ 2013
8. Symposium mit begleitender FachausstellungHolz Innovativ 201320. Februar 2013, Kultur + Kongresszentrum Rosenheim